"Schießen ist Ficken"

Sex Über die Absenz des Sex jenseits der Boulevardpresse: Wo ist eigentlich die Lust in der linken Publizistik geblieben?
Exklusiv für Abonnent:innen

Wie wir aus dem Kolportage-Roman Der Baader-Meinhof-Komplex wissen, muss Andreas Baader ziemlich notgeil gewesen sein. Zuletzt sah man ihn in der Bernd-Eichinger-Verfilmung, wie er auf einem Flachdach in Nahost lümmelte und den verklemmten Arabern die Parole „Schießen ist Ficken“ entgegenrief, wozu die mitgereisten Groupies anzüglich lächelten.

Tatsächlich fragte die Zeitschrift konkret zeitgleich zu Baaders Schießübungen ihre Leser, ob „sie an Geschlechtsverkehr denken, wenn sie ein Gewehr sehen“. Die gegenseitige Befruchtung zwischen Stadtguerilla und linker Kampfpresse funktionierte also vor rund 40 Jahren ganz gut, wobei es die RAF in der Rückschau mit der sexuellen Befreiung und der Emanzipation wesentlich ernster meinte a