Medienkritik
Die ZEIT war einmal im Übergang vom moderaten CDU/CSU-Anhänger zum undogmatischen Marxisten mein liberales Leib-und-Magenblatt. Ist es unverbrüchliche Treue, oder was bewegt mich, immer noch bei Zeit-online ausgewählte Artikel zu lesen und sogar zu kommentieren? Warum tue ich mir das an?
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-03/alexis-tsipras-gregor-gysi-katja-kipping-die-linke?commentstart=33#cid-4615768
ALEXIS TSIPRAS
Fast so wie Justin Bieber
STEFFI DOBMEIER in Zeit-online, 24. März 2015 16:45 Uhr
„Wer jedoch regiert, muss lernen, Kompromisse zu schließen – auch auf die Gefahr hin, sich von einem Teil der eigenen Ideale zu verabschieden. An dieser politischen Realität scheitert die deutsche Linke bis heute.“
Denen ist doch tatsächlich die SPD Gabriels und Steinmeiers zu nahe an der „politischen Realität“. Die Linkspartei sollte wohl, will sie Dobmeiers Kritik umsetzen, vielleicht den Weg zurück gehen, sich auflösen und in der SPD aufgehen, gell?
Genial und unvergleichlich dagegen, wie die ZEIT mit Dobmeier die „politische Realität“ beschreibt und mit wenigen aussagekräftigen Bildern dem kindlichen Verstand des durchschnittlichen Zeitungslesers nahezubringen weiß: „Superstar, Groupies, Hochzeit zwischen Tsipras und der EU“ - so geht politische Analyse in der zeitgenössischen medialen Realität.
Von welchen journalistischen Idealen mussten Sie, Frau Dobmeier, und die ZEIT sich wohl verabschieden, um in solcher Realität anzukommen?
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