Hölle aus Schlamm und Dreck

Peru In La Rinconada, der höchsten Stadt der Welt, schürfen Menschen nach Gold – getrieben von Armut, Verzweiflung und Hoffnung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2021
Frauen dürfen nicht in die Stollen – die „Pallaqueras“ zertrümmern draußen Steinreste mit einem Hammer
Frauen dürfen nicht in die Stollen – die „Pallaqueras“ zertrümmern draußen Steinreste mit einem Hammer

Foto: Oscar Espinosa/SOPA Images/Lightrocket/Getty Images

Zur Mine, zur Mine!“ – ruft eine Frau aus einem Minibus an einer improvisiert wirkenden Busstation in Juliaca, Hauptstadt der Provinz San Roman im Südosten von Peru. „Wollen Sie zur Mine? Dann steigen Sie ein, steigen Sie ein“, drängt sie, als ich mich dem Gefährt nähere. Ich zwänge mich unter misstrauischen Blicken und ernsten Gesichtern auf die hintere Sitzbank. Es wird kurz gewartet, ob sich die restlichen Plätze noch füllen. Als das nicht geschieht, setzt sich der Van in Bewegung. Die Fahrt führt nach La Rinconada im Nevado de Ananea in den peruanischen Anden – es geht in Richtung der höchsten Stadt der Welt. In La Rinconada, mehr als 5.000 Meter über dem Meeresspiegel, trotzen gut 70.000 Menschen der K