Telefonseelsorge in Deutschland

Pegida Die Pegida befinden sich im Spannungsfeld zwischen Brüllen und Schweigen. Wenn sie reden, verfolgen sie Schwächere. Jetzt stecken sie fest. Eine Glosse.

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Das Telefon klingelt. Hallo, hier spricht die telefonische Seelsorge in München. … Guten Tag Herr Pegida, wie kann ich Ihnen denn helfen? … , … Ich befürchte, ich verstehe hier Ihre Probleme leider nicht gut. Haben Sie denn schon mal die Seelsorge in Dresden angerufen? …, … Ach da ist immer besetzt. Und in Leipz…? …, … Ach da auch und in Rostock auch, na dann erzählen Sie mal. …, … Oh du meine Güte, das ist ja schlimm. …, … Herr Pegida, Sie klingen ja fürchterlich. Lassen Sie uns versuchen, dass es Ihnen zuerst etwas besser geht. Am besten hören Sie erst einmal auf, so laut zu schreien, denn das schadet Ihnen auch selbst. …, … Ich sagte, am besten hö… …, … Nein, ich möchte Sie nicht bevormunden. … Sagen Sie mir doch kurz, was für Sie am meisten problematisch ist. …, … Ach herrje. …, … Wenn ich Sie richtig verstehe, scheint es mir das größte Problem mit Ihrer Frau Islamisierung zu geben. Reden Sie doch mal mit ihr. … Sie wollen nicht? Na bloß gut, dass Sie mit mir reden wollen. … Nein, ich wollte mich nicht über Sie lustig machen, ich weiß, das ist auch eines Ihrer größten Probleme. … Ja gut, ich gebe zu, ich habe mich ein bisschen über Sie lustig gemacht, ich konnte nicht widerstehen. Entschuldigen Sie bitte. …, … Ja, ich verstehe, Sie meinen, die Islamisierung entfremdet sich Ihnen. …, … Sie hat sich Ihnen sogar überfremdet? Wie geht denn das? …, … Es scheint mir, als kennen Sie Ihre Frau nicht sehr gut. Haben Sie sich schon mal Mühe gegeben, sie näher kennen zu lernen? … Warum denn nicht? …, …. Die Frau macht Sie noch wahnsinnig und Sie wollen sie nicht endlos schlagen müssen? Herr Pegida, worüber wir reden, ist doch nicht nur eine Frage der Zeit. Darf ich fragen, wen Sie noch schlagen? …, … Ihre Geliebte? …, … Ich wusste ja nicht, dass Sie eine Geliebte haben. …, … Ach so. Gern hätten. Wie heißt sie denn? … Die Presse, aha und wo liegt das Problem mit ihr? …, … Sie widerspricht Ihnen immer, manipuliert und lügt wie gedruckt? …, … Herr Pegida, Ihre Beziehungsprobleme sind möglicherweise umfassenderer Natur und ich muss zugeben, dass es wegen all Ihrer Vorurteile schwierig ist, Ihnen helfen zu können. Entschuldigen Sie bitte, ich sollte das eigentlich nicht sagen, aber Sie sind wirklich unangenehm. Ich befürchte nur, wenn ich Sie aus der Leitung werfe, haben wir früher oder später wieder hier in München mit Ihnen zu tun. Ich würde Ihnen ernsthaft eine Eheberatung empfehlen. Worüber möchten Sie noch sprechen? ----- Hallo, Herr Pegida, sind Sie noch dran? … Warum wollen Sie plötzlich nicht mehr mit mir reden? …, … Na ja das tut mir leid, dann auf Wiederhö… …, … Wie bitte?, ich muss Ihnen zuhören, weil Sie das Volk sind? Was für ein Volk denn? …, … Also dieses Volk. Ach Siie sind das, von damals, die mit den Genossen und so. Wie geht’s Ihren Volksgenossen denn? …, … Tut mir leid, dass Sie gerade ihren Fü…, Ihren Anführer verloren haben. …, … Lassen Sie mich Ihnen aus meiner Erfahrung helfen. In der größten Panik hilft immer Sachlichkeit und Sie wissen doch aus Ihrer Erfahrung, neue Anführer finden sich immer wieder. … Ja, Sachlichkeit. … Ja gerne und jetzt schildern Sie doch bitte weiter Ihre Probleme, falls Ihre Islamisierung nicht mit Ihnen reden möchte. Es scheint mir da ja noch mehr zu geben. …, … Bitte beruhigen Sie sich Herr Pegida, im Namen der neu eingeführten Sachlichkeit. Sie müssen unbedingt von diesem Brüllen- oder- Schweigen- Zwang wegkommen, sonst können Sie nie mit der Islamisierung, oder irgendjemand anderem reden. … Nein, nein, versuchen Sie mal zu reden. …, … Nehmen Sie ein paar mehr Wörter. …, … Jetzt verschiedene Wörter. …, … Gut. …, … Um es zusammenzufassen, wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist Ihr Volk, abgesehen davon, dass es nicht wusste, was das Abendland ist, mehrheitlich nicht christlich und Ausländer hat es auch keine. Es läuft einem Gangster mit Hitlerbildchen hinterher, trägt Ortseingangsschilder von Radebeul, BBRG, Rostock, usw., die es aus Riefenstahls „Triumph des Willens“ kopiert, während es singt, „Wir sind das Volk“. Aber ich habe immer noch nicht Ihr Problem erkannt. … Sie fühlen sich verraten? Durch wen? … Die Volksverräter, na das ging ja schnell. Lassen Sie uns gleich sachlich fortfahren. …, … Ich verstehe, die USA müssen dieses wahnwitzige Gender-Mainstreaming stoppen. Fühlen Sie sich dadurch auch bedroht Herr Pegida? …, … So beruhigen Sie sich, das bedeutet doch nicht, dass Sie kastriert werden. Nach dem Mainstreaming sind Sie noch genauso ein Mann wie davor. …, … Nein, es wird Sie auch nicht schwul machen und so etwas wie schwule Bazillen gibt es überhaupt nicht. …, … Herr Pegida, bitte arbeiten Sie mit, sonst kommen wir hier nicht voran. Ich brauch die Leitung noch, wir haben auch unsere eigenen Probleme. … Na ja nicht solche, das muss ich zugeben. Im Prinzip verstehe ich Sie immer noch nicht, aber ich kann sehen, dass Ihnen das Reden hilft. Herr Pegida, ich empfehle Ihnen dringend, mit dem Reden fortzufahren und sich beraten zu lassen, bevor noch etwas Schlimmes passiert. Auf Wiederhören.

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