Der Reichstag brennt noch immer

Das Alleintäter-Dogma Wie das Münchner Institut die Zeitgeschichte fabriziert
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Ich saß da, hoffnungslos blamiert, damals vor zwei Jahren auf der Jahrestagung des deutschen PEN in Schwerin. Eine einzige Hand hob sich für den Initiativantrag, es war, wie ich mich zweifelsfrei überzeugen konnte, meine eigene. Nicht einmal die neun anderen anwesenden PEN-Mitglieder, die mit mir unterschrieben hatten, wollten sich länger zu dem Antrag bekennen.

Zum 70. Jahrestag der Bücherverbrennung sollte damals der deutsche Zweig der internationalen Schriftstellervereinigung die Initiative zu einem Kongress ergreifen, der Gegnern und Anhängern der These von der Unschuld der Nazis am Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 ein Forum biete, sich mit ihren Thesen auseinander zu setzen. In der Nacht des Reichstagsbrandes waren schließlich auch viele Schriftst