Es ist schon eine kleine Ewigkeit her, seit die Türkei und Griechenland 1959 um den Beitritt zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ersuchten, so hieß die heutige Europäische Union damals. Die EWG bestand aus neun Ländern, und das Beitrittsgesuch der Türkei wurde mit großer Freude aufgenommen. Die Türkei hatte damit die EWG der Efta (Europäische Freihandelszone), die unter britischer Vorherrschaft stand, vorgezogen.
Das Abkommen von Ankara, das 1963 unterschrieben wurde, versprach der Türkei die vollen Mitgliedsrechte. Die Unterschrift unter diesem Abkommen wurde allgemein als der größte Erfolg der EWG während des Kalten Krieges gefeiert. In dieser Zeit bemühte sich die EWG besonders um die Türkei und betonte die Gemeinsamkeiten. Die Türkei wurde fortan als „assoziiertes Mitglied“ geführt, das die volle Mitgliedschaft anstrebt.
Während der ersten Erweiterungsrunde im Jahr 1973 wurden Großbritannien, Irland und Dänemark aufgenommen, die Türkei blieb jedoch draußen. Man unterschrieb als Trost ein Zusatzprotokoll, das die ökonomische Integration der Türkei beschleunigen und das Ziel der vollen Mitgliedschaft noch einmal betonen sollte. Die Jahre vergingen. Die Türkei blieb assoziiertes Mitglied und die Partner ermutigten die Türkei zu weiteren Anpassungen und versprachen eine zukünftige Aufnahme. Ihre Mitgliedschaft in der Nato und ihre Rolle als Bollwerk gegen die Sowjetunion betrachtete man als einen weiteren Schritt hin zur europäischen Familie.
1987 beantragte die Republik Türkei die volle Mitgliedschaft, da mittlerweile auch Griechenland (1981), Spanien und Portugal (1986) -alle drei mit einer schwächeren Volkswirtschaft- während der zweiten Erweiterungsrunde Mitglieder geworden waren. Doch die Antwort war wiederum ein Versprechen an die Zukunft. Die Türkei sollte fürs Erste der Zollunion beitreten. Das war ein großer Schock. Dennoch unterzeichnete die Türkei 1995 ein Zollabkommen mit der EU einzig, um die volle Mitgliedschaft zu erreichen. Als erstes Land in der Geschichte der EU öffnete sie ihren Wirtschaftsraum für die Zollunion, ohne vorher Mitglied zu sein. Wieder applaudierte die EU. Inzwischen bemüht sich die Türkei seit 53 Jahren um die volle Mitgliedschaft. Während dieser Zeit hat sich die EU von den anfänglichen 9 zu einem Verbund aus 27 Ländern entwickelt. Nur die Türkei ist immer noch „assoziiertes Mitglied“.
Bereits am 15. Mai in 2003 wurde beschlossen, dass 10 weitere Länder am 1. Mai 2004 in die europäische Union aufgenommen werden. Die 10 Länder hießen Polen, Ungarn, Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Slowakei, Slowenien, Malta und Zypern. Wenn man die Liste der aufgenommen Länder durchgeht, tauchen viele Fragezeichen auf. Denn die Kriterien für die Vollmitgliedschaft seien erstens ein politisches Kriterium: „Die Bewerberländer müssen über stabile Institutionen als Garantie für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die Achtung der Menschenrechte sowie den Schutz von Minderheiten verfügen.“
Viele der neuen Mitgliedsstaaten waren/sind noch nicht lange eigenständige Länder und bis vor wenigen Jahren noch in (pseudo-) sozialistischen Staatengemeinschaften wie der Sowjetunion oder Tschechoslowakei zusammengefasst. Über die Stabilität des politischen Systems in so kurzer Zeitspanne ein endgültiges Urteil zu fällen war mehr als spekulativ. Und was die Menschenrechts- und Minderheitensituation betrifft, muss man nur die Roma und Sinti und ihre Lebensverhältnisse betrachten, die in der Tschechischen Republik, in der Slowakischen Republik sowie in Ungarn als bedeutende Minderheiten leben, um eindeutige Antworten zu bekommen.
Zweitens sei da ein wirtschaftliches Kriterium: „Die Bewerberländer müssen über eine funktionierende Marktwirtschaft verfügen und in der Lage sein, dem Wettbewerbsdruck und den Marktkräften innerhalb der Union standzuhalten."
Auch dieses Argument hält einer näheren Prüfung nicht stand. Brüssel musste sogar eigene Ermittler nach Rom und Athen schicken, um die Bilanzfälschungen aufzudecken. Bereits seit Juli 2004 hat Griechenland ein Defizitverfahren am Hals.
Diese dritte Erweiterung war von vielen als die letzte Chance der Türkei gesehen worden. Die Türkei überraschte durch die Geschwindigkeit, mit der sie ihre Gesetzgebung an die Kopenhagener Kriterien anpasste. Sie erließ Gesetze zur Kurdenfrage und schaffte die Todesstrafe ab – und das knapp vor den Parlamentswahlen. Die Regierung begann die Zypernfrage zu lösen und gab dafür dem Plan des UN-Generalsekretärs Kofi Annan grünes Licht.
Lange vor dem Kopenhagener Gipfel beherrschte die Medien der Beitrittsgesuch der Türkei. Sehr populistisch setzten sich konservative Politiker in Szene, denn sie hatten scheinbar zum ersten Mal entdeckt, dass die Mehrzahl der Türken Muslime sind. Man konstatierte, dass Europa christlich sei und ignorierte rigoros den 500 Jahre alten Islam in Griechenland, Mazedonien, Bulgarien, Bosnien, Zypern etc. Die politischen und wirtschaftlichen Debatten wurden zusehends von kulturellen und religiösen Argumenten abgelöst. Europa war also demnach nicht bloß eine wirtschaftliche und politische sondern scheinbar auch eine kulturelle Einheit. Man konnte die Scheindebatten verfolgen und sich fragen, was denn so großartig Lettland mit Spanien, Slowakei mit Portugal, Litauen mit Frankreich, Polen mit Dänemark oder Rumänien mit Irland kulturell verbindet?
Aber auch auf dem Kopenhagener Gipfel hoffte die Türkei vergeblich. Heute hat die Türkei den Status „Beitrittskandidat ohne absehbares Beitrittsdatum“.
Die öffentliche Meinung in der Türkei resümiert nun, dass europäische Staaten 53 Jahre lang falsche Hoffnungen gemacht haben. Die Erkenntnis, im Systemkampf des Kalten Krieges ausgenutzt worden zu sein und jetzt durch die einseitige Zollunion nur noch wirtschaftlich ausgebeutet zu werden, verbreitet sich und immer mehr Stimmen erheben sich gegen einen Beitritt, denn, was vor 53 Jahren durchaus Sinn gemacht hätte, ist -wie man an den Beispielen Portugal, Irland, Griechenland ablesen kann- inzwischen ein nicht nur mäßig lohnenswerter sondern geradezu riskanter Weg. Vielen Türken erscheint für eine zukunftsfähige Partnerschaft eine Annäherung an China und Indien und damit eine politische und wirtschaftliche asiatische Gemeinschaft als die bessere Alternative zu Europa, die auf ihrem Stier in den Sonnenuntergang reitet.
Kommentare 18
Ja, der Westen hat während der kalten Krieges die Türkei gegen die Sowjetunion in Stellung gebracht.
Wieso konnte er das tun? Ganz einfach: Weil die Türkei durch den Kemalismus westlich werden wollte, ohne es zu sein.
Westlich heißt übrigens nicht modern. Sie finden in Istanbul jede Menge "Moderne".
Westlich heißt abendländisch: Römisches Recht, griechische Philosophie, "römisches" Christentum (Katholizismus und all seine protestantischen Ableger).
Dazu gehört die Türkei nicht.
Das Vorhaben, aus der Türkei ein westliches Land zu machen (gerne ein modernes!) ist angesichts ihrer vollkommen anderen Kulturgeschichte unsinnig. Die AKP räumt den Kemalismus gerade Scheibchen für Scheibchen ab. Gut für die Türkei! Das mag UNS gefallen oder nicht - alles andere ist unehrlich.
Erscheint Ihnen diese Karte sinnvoll?
Wenn ja, wissen Sie, was Litauen, Portugal oder Irland gemeinsam haben: es sind abendländische Länder im oben beschriebenen Sinne.
Mit Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Zypern haben Sie eher recht, dass die nicht so gut passen wie Estland oder Schweden. Das liegt daran, dass es orthodoxe Christen sind, die religiös (das Wort kulturell verstanden) nicht nach Rom schauen, sonden nach Moskau, wo nach dem Untergang von Byzanz der Patriarch der orthodoxen Kirche seinen Sitz hat. Die ticken schon ein bisschen anders... Wir sehen es gerade an Griechenland. Es ist zur Not kompatibel, aber nicht wirklich "kongruent" und das hat tiefere Ursachen, die nicht allein ökonomisch sind.
Und außerdem sind sich diese orthodoxen Ländern und die Türkei - anders als der richtige Westen - spinnefeind. Das hat mit dem Untergang von Byzanz, aber auch jahrhundertelanger osmanischer Herrschaft im östlichen Mittelmeerraum zu tun. Die türkische Mitgliedschaft ist jetzt sowieso vom Tisch. Aber glauben Sie, die griechisch-zyprische Regierung hätte einem Beitritt zugestimmt, solange die halbe Insel noch von der Türkei besetzt ist?
Europa kann sich zwar wirtschafts- und währungspolitisch erwürgen, wenn es unbedingt will. Man sollte aber nie vergessen, warum es als eigener Kontinent gilt, ohne geographisch einer zu sein.
Leider haben die Gegner des EU-Beitritts der Türkei nie die Bedeutung des Landes - auch und gerade für Europa - nicht nur als Brückenland zur arabischen Welt erkannt oder erkennen wollen. Dafür ritt man immer neue Ressentimentattacken. Die Hauptverantwortung für die vergeigte europäische Integration der Türkei tragen Frankreich und Deutschland. Und die Verantwortlichen tragen Namen: Sarkozy und Merkel. Die hatten und haben einfach keine Visionen. Angela Merkel ist darüberhinaus eine Totengräberin Europas. Bald wird die Türkei auf den EU-Beitritt verzichten. Die EU könnte sowieso bald ein Trümmerhaufen sein. Es hätte in der EU und vor allem in Paris und Berlin andere weitsichtige und weise Politiker gebraucht.
grüß dich, lieber outnumber!
schön, dich wieder hier bloggen zu sehen. habe dich in positiver erinnerung.
das cdu-land und das katholische frankreich haben einchristliches abendland mit karlspreisen im sinn, wenn sie von europa reden.
europas kooperation schloss ja von anfang an den osten und den südosten aus. ideologische hemmschuhe tragend können die politschwätzer europas nicht weit kommen.
die zusammenarbeit in verschiedenen weltregionen ist zu begrüßen, aber sie darf sich nicht gegen andere weltregionen richten oder sich von ihnen abgrenzen. die zusammenarbeit muss alle weltregionen zusammenbringen. nicht wie in der uno, wo es meist gegeneinander geht wie jetzt im fall syrien.
wenn man es den armen orthodoxen kirchen südeuropas rechtzeitig mitgeteilt hätte, dass sie nicht so gut in die eu passen, weil sie ja nicht nach rom wie die katholiken und ihren protestantischen ablegern schauen, dann hätte man sich ja viele milliarden sparen können, eine haarscharfe logik, die sie da aufgebaut haben.
so ist es
im alltag habe ich den eindruck, dass kaum einer sich über religion und kirche definiert, bei einer internationalen wirtschaftsunion dagegen scheint die religionszugehörigkeit plötzlich zum hauptkriterium zu avancieren. die konfessionellen argumente gegen den eu-betritt der türkei als muslimisches land verdeutlich auch die sicht auf eingewanderte und deutsche muslime. ein armutszeugnis.
Sie sind ein nicht zu bremsender abendländischer Plauderer.
Vor einigen Monaten erinnerten Sie, dass die Türkei Alliierte der Deutschen Nazis gewesen sei. Das war peinlicher Unsinn.
Nun verlegen Sie das Zentrum der Orthodoxie nach Moskau und meinen damit vermutlich die russisch-orthodoxe Kirche. Allerdings: der katholischen Orthodoxien sind viele, eines ihrer Zentren ist Istanbul. Ein ganz wichtiges.
Sie wissen nicht viel über die Türkei, schwadronnieren aber und verbreiten Ihre Meinung über ein Land, das Sie nicht kennen. Sie wissen als bekennender Abendländler nichts von türkischer Geschichte, türkischer Kultur, Politik, Ökonomie.
So was lese ich stets mit Vergnügen.
Willkommen zurück (bloggend).
Wenn bald Kohle und Sicherheiten ausgehen bekommt die Türkei vielleicht noch mal eine Chance, so wie das letzte Mädchen auf der Party, an das sich der verzweifelte Jüngling wendet*, nachdem alle Hübschen ihn haben abblitzen lassen. Ich bin gespannt, ob das Märchen ein Happy End hat...und für wen.
*Ich bitte die heteronormativität in diesem Kommentar zu entschuldigen, ich kenn nix anderes.
nettes bild, möglicherweise müssten aber die europäischen damen germania und marianne eine dicke schicht make-up auflegen, um noch attraktiv für freier zu sein.
Das Thema Türkeibeitritt in die EU hat sich Gott sei Dank durch die Eurokrise von selber erledigt.
Auch die türkische Bevölkerung hat keinen Bock mehr darauf.
Und das ist auch gut so!
Die Türkei würde als weiterer "Südstaat" den deutschen Steuerzahlern auf der Tasche liegen!
Außerdem wendet sich die Türkei immer weiter dem fundamentalistischem Islam zu und passt deshalb auch kulturell nicht zur EU mit seinen christlichen Traditionen.
Zudem leugnet die Türkei vehement den Genozid an den Armeniern.
http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_an_den_Armeniern
es tut mir immer wieder so leid, dass kluge menschen wie sie nicht in den entscheidenden gremien sitzen, menno, aber versuchen sie es trotzdem, schreiben sie eine empfehlung an frau merkel, sie soll doch bitte zur entlastung der deutschen steuerzahler spanien, griechenland, italien, rumänien, portugal, bulgarien, zypern aus der eu rausschmeißen, habe ich einen "südstaaten" übersehen? irland wäre noch gerettet. und was dann übrig bleibt, entspricht das ihrer vision von europa?
OUTNUMBER06.08.2012 17:13@LOTHAR.ACKERMANN01
...es tut mir immer wieder so leid, dass kluge menschen wie sie nicht in den entscheidenden gremien sitzen, menno, ...
Menno, dass tut mir auch so leid!
Aber ich wiill gar nicht übermäßig klagen.
Als durchschnittlicher Dipl. Ing. habe ich es inzwischen trotz der überdurchschnittlichen Belastung durch Steuer- und Sozialabgaben auch zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht,
Leider gibt es unter den Politikern zu viele Schwachmaten aus den Reihen von Verwaltungshanseln, Grundschullehrern, Bertriebsräten und Soziologen.
Die Ergebnisse sind bekannt!
Techniker, Ingenieure und Naturwissenschaftler sind in der Politik leider völlig unterrepräsentiert, weil diese Leute normalerweise im Beruf stark eingespannt sind und deshalb häufig keine Zeit für politische Ämter haben.
Letrztlich kann man als Politiker auch nur eingeschränkt viel Geld verdienen.
Die Vorstände in meiner Firma beispielsweise erhalten jedenfalls zumeist das mehrfache Einkommen eines Ministers in Deutschland.
Die besten Leute in Deutschland sind in der Industrie und in der Naturwissenschaft beschäftigt.
Das ist die Realität!
Meine Vision von Europe ist übrigens u. a., dass kein Staat versucht sich von anderen Staaten alimentieren zu lassen.
Wer nichts leistet, soll auch weniger Wohlstand genießen!
So wie die Bevölkerung in den Club-Med.-Staaten.
Die Gestaltung der Sozialpolitik sollte in den Staaten zunächst intern und nicht überstaatlich geregelt werden!
Es ist natürlich auch immer ein Unterschied, ob die Politik aus der Perspektive eines Leistrungsverweigerers oder aus der eines Leistungsträgers beurteilt wird!
wenn diese "besten" leute in der industrie aufgehen und sich einer politischen verantwortung entziehen, weil sie als vorstandsmitglieder viel mehr geld horten können, dann ist die politik mit grundschullehrern und betriebsräten besser dran, die kennen wenigstens sowas wie gemeinschaft und sozialverantwortung.
die letzten eu-erweiterungen hätten sich durchaus nach der leistungsfähigkeit der beitrittskandidaten richten sollen, wurden aber aus diffusen gründen bei der letzten erweiterung gelockert. hier wird entgegen den versprechungen von 1959, 1963 und 1987 die doppelmoral gegenüber dem beitrittskandidaten türkei deutlich.
OUTNUMBER06.08.2012 20:22@LOTHAR.ACKERMANN01
wenn diese "besten" leute in der industrie aufgehen ...
Es ist ja nicht so, dass diese Leute über ihre Lobbyisten die Politiker aus Grundschullehrern etc. nicht beeinflussen können.
Richtig gekniffen sind die "Knechte" der Angestellten, Facharbeiter und Handwerker mit einem Einkommen zwischen 50 - 100.000 €/ p. a..
Die bezahlen hier den ganzen Sozialismus für Leistungsverweigerer, Hartz-4ler, Multikulti usw. zu fast 100 %.
hier wird entgegen den versprechungen von 1959, 1963 und 1987 die doppelmoral gegenüber dem beitrittskandidaten türkei deutlich.
Was sind denn Versprechungen an leistungsschwache Staaten Wert, die nur darauf abzielen, sich nur auf Kosten Anderer sanieren zu wollen.
Fördern und fordern sind das Gebot!
Die PIGSF-Staaten fordern jetzt nur, weil sie über ihre Verhältnisse auf Pump gelebt haben!
Sie sind es nicht Wert, weiter von den Steuerzahlern aus Holland, Finnland, Österreich, Luxemburg und Deutschland alimentiert zu werden.
Mit der Türkei hießen diesen Länder sicher bald PIGSFT-Staaten.
sie scheinen sich mit der geschichte der eu und ebenso mit der türkei wenig auszukennen. mir ging es bei diesem blog hauptsächlich um den langen verlauf, die gebrochenen versprechen und die über die jahrzehnte sachdienlich gewechselten argumente gegen einen beitritt der türkei. im jahre 2012 bin ich wie eine wachsende gruppe junger türken/türkinnen ebenso wie sie gegen einen beitritt der türkischen republik in die eu, wenn auch aus denkbar unterschiedlichen gründen.
OUTNUMBER07.08.2012 01:57@LOTHAR.ACKERMANN01
sie scheinen sich mit der geschichte der eu und ebenso mit der türkei wenig auszukennen.
Von Ihnen brauche ich keinen Geschichts-Nachhilfeunterricht.
mir ging es bei diesem blog hauptsächlich um den langen verlauf, die gebrochenen versprechen und die über die jahrzehnte sachdienlich gewechselten argumente gegen einen beitritt der türkei.
Die Türkei wurde zum EU-Beitritt zweifellos ständig "hingehalten".
Und das war auch gut so!
im jahre 2012 bin ich wie eine wachsende gruppe junger türken/türkinnen ebenso wie sie gegen einen beitritt der türkischen republik in die eu, wenn auch aus denkbar unterschiedlichen gründen.
Hoffentlich werden Sie sich zusammen mit ihren Landsleuten gegen den Beitritt der Türkei in die EU durchsetzen!
Außerhalb der EU und mit einer eigenen Währung sind die Chancen zur höheren Wettbewerbsfähigkeit der Türkei größer, als wenn dort z. B. die gleiche Politik betrieben würde, wie in Griechenland oder den anderen Club-Med-Staaten.
Beispiel:
Die griechischen Kapitäne der Fahrgastschiffe von der Insel Kos nach Bodrum erhalten das 3-fache Einkommen der türkischen Kapitäne.
Natürlich auf pump!
Eines der vielen Beispiele, weshalb Griechenland heute pleite ist.
ist es so?
die eu-hilfen waren nie bedingungslos, dafür musste um am beispiel griechenland zu bleiben, das land seine luftverschmutzungsrechte verkaufen und muss alles privatisieren, was es zu privatisieren gibt, die käufer werden wenig überraschend nicht griechische multinationale konzerne sein, die eu-hilfen sind nichts anderes als eine schuldenfalle, die geschickt gestellt wurde.
OUTNUMBER09.08.2012 15:34@LOTHAR.ACKERMANN01
ist es so?
Na ja, das Beispiel mit den Luftverschmutzungsrechten mag ja zutreffen, aber dabei handelt es sich nur Peanuts.
Entscheidender war der Finanzmarkt mit dem unkontrollierten Ankkauf von Staatsanleihen bei gleichzeitig niedriegen Zinden durch die EZB.
Die EU hätte dazu Regeln zur Risokoabsicherung bei der Vergabe von Krediten vorgeben müssen.
Dadurch haben sich in Griechenland diverse Blasen an vielen Fronten gebildet, die alle dazu führten, dass die Griechen über ihre Verhältnisse auf Pump lebten.
Außerdem ist die griechische Bevölkerung eine "Fakelaki-Gesllschaft".
Es fehlt offensichtlich eine vernünftige Steuerpolitik und deren Umsetzung.
Die Griechen haben eine viel zu hohe Staatsquote mit zu zahlreichen Staatdienern und gehen gemessen an ihren Einzahlungen zur Rentenversicherung viel zu früh mit zu hohen Renten in den Ruhestand.
Die Militärausgaben waren immer viel zu hoch.
Außerdem hat Griechenland ständig die EU belogen!
Griechenland erinnert mich in vielen Dingen an rückständige schwarzafrikanische Staaten.
Von mir wird bei zukünftigen Wahlen keine mehr Partei gewählt, die den Griechen weitere Zahlungen von deutscher Seite bewilligt!