Kein Turm, dafür Thüringen

Gesellschaftsroman In seinem Buch “Brüder und Schwestern“ zeichnet Birk Meinhardt das Leben der einfachen Leute in der DDR – jenseits der Restbestände der Bourgeoisie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2013

Ende der Siebziger Jahre in der thüringischen Provinz: Willy Werchow ist Direktor eines Druckereibetriebs, seine Frau Ruth ist Sparkassenangestellte, die drei gemeinsamen Kinder gehen noch zur Schule. Plötzlich stehen sie auf dem Prüfstein der „Firma Horch und Guck“. Weil Tochter Britta nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns einen seiner Liedtexte an die Wand gepinnt hat, soll sie nun der Schule verwiesen werden. Sie geht freiwillig und schließt sich einem Zirkus an. Schwieriger wird es für Sohn Erik, der studieren will. Ohne sich schriftlich von Britta zu distanzieren, wird das kaum möglich sein. Erik unterschreibt. Von nun an hat Sohn Matti, seinem Bruder nicht mehr viel zu sagen.

Birk Meinhardt erzählt in seinem bei Hanser erschienenen Ro