Christian Görke: „Alle werden ärmer, aber Energiefirmen machen das Geschäft ihres Lebens“

Interview Christian Görke ist finanzpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag. Er fordert eine Übergewinnsteuer für Energieunternehmen, die vom Krieg profitieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2022
„Shell, Total und Esso haben schon vor dem Krieg Gewinnsteigerungen von bis zu 187 Prozent verzeichnet“
„Shell, Total und Esso haben schon vor dem Krieg Gewinnsteigerungen von bis zu 187 Prozent verzeichnet“

Foto: Romy Arroyo Fernandez/Nurphoto/Imago Images

Wie umgehen mit exorbitant hohen Energiepreisen? Christian Görke findet, Energieunternehmen bereichern sich derzeit daran. Er fordert eine Steuer nach dem Vorbild Italiens, um „außerordentliche Krisengewinne von Energiekonzernen“ abzuschöpfen.

der Freitag: Herr Görke, wer sind in Ihren Augen die Profiteure dieses Krieges?

Christian Görke: Unser Finanzminister Christian Lindner hat schon im April vorausgesagt, dass uns der Ukraine-Krieg alle ärmer machen wird. Für die Bevölkerung stimmt das ohne Zweifel, aber die Energiekonzerne machen derzeit das Geschäft ihres Lebens. Das sind marktmächtige Unternehmen, die wegen ihrer Vormachtstellung und wegen langfristig abgesicherter Einkaufspreise bei jetzt hohen Marktpreisen Übergewinn