In den Abgrund geblickt: Die britische Krise zeigt, Finanzmärkte brauchen strengere Regeln

Meinung Die finanziellen Turbulenzen, die Großbritannien in den letzten Tagen durchlaufen hat, waren bemerkenswert: Schon wieder sind wir nur haarscharf an einer Finanzkrise vorbeigeschrammt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2022
Marktteilnehmer arbeiteten mit Risikomodellen: Wenn es richtig schiefgeht, springt oft die Zentralbank ein
Marktteilnehmer arbeiteten mit Risikomodellen: Wenn es richtig schiefgeht, springt oft die Zentralbank ein

Foto: Adrian Dennis/AFP/Getty Images

Selten hat eine konservative Regierungschefin bei einer geplanten Umverteilung von unten nach oben ein so klares Stopp-Signal erhalten. Erstaunlich ist auch, wie klar das Votum der Finanzmarktakteure zum wirtschaftspolitischen Blindflug der neuen Regierung ausfiel. Ich will hier aber auf eine dritte Dimension zu sprechen kommen, aus der unbedingt Lehren zu ziehen sind: Erneut musste die Notenbank einspringen, weil im Finanzsystem selbstzerstörerische Mechanismen am Werk waren.

Um was geht es? Die Bank of England (BoE) sah sich gezwungen, mit einer 65 Milliarden Pfund starken Intervention den Wertverfall der britischen Staatsanleihen zu stoppen. Dieser Schritt war aus Sicht der Bank nötig, weil große britische Pensionsfonds in einen gefährlichen Strudel geraten waren, der