Minimalstandards? Zu teuer!

Lieferketten Deutsche Firmen sollten für die Zustände haften, von denen sie profitieren. Doch das wollen sie nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2021
Mancherorts überleben Familien nur, wenn auch die Kinder arbeiten
Mancherorts überleben Familien nur, wenn auch die Kinder arbeiten

Foto: Per-Anders Pettersson/Getty Images

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Hat man einmal gesehen, wie ein kleiner Junge im Grundschulalter einen Sack mit Kobalt-Erz schleppen muss, weil seine Familie auf den Ein-Euro-Tageslohn angewiesen ist, dann möchte man kein Handy mehr benutzen, in dessen Akku von Kinderhand gefördertes Kobalt steckt. Oder kein E-Auto fahren, dessen Batterie daraus besteht.

Man könnte denken: Das verbietet sich doch von selbst! Nein, tut es nicht. Aber wir könnten es untersagen, wenn wir denn wollten. Zumindest für jenen Bereich, wo unsere Gesetze gelten. So ungefähr kann man die Idee eines Lieferkettengesetzes umschreiben, das sich die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD im Jahr 2018 in ihren Koalitionsvertrag geschrieben hat. Oder genauer: Die GroKo hatte vereinbart, d