Das große Ganze fest im Blick

Jennifer Morgan Die Greenpeace-Chefin soll Klimadiplomatin werden. Kritiker sehen in ihr eine Lobbyistin. Zu Recht? Ein Porträt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2022
Inspiriert wurde sie von der Ikone der Grünen, Petra Kelly. Den Politikbetrieb kennt Jennifer Morgan bereits durch einen Job in den 90er Jahren. Ihre Chefin hieß damals übrigens Angela Merkel
Inspiriert wurde sie von der Ikone der Grünen, Petra Kelly. Den Politikbetrieb kennt Jennifer Morgan bereits durch einen Job in den 90er Jahren. Ihre Chefin hieß damals übrigens Angela Merkel

Foto: Thomas Trutschel/Photothek/Imago Images

Als sich die Nachricht von der Ernennung der Greenpeace-Chefin zur deutschen Sonderbeauftragten für internationalen Klimaschutz verbreitete, waren die Reaktionen von nahezu pawlowscher Reflexhaftigkeit: Jennifer Morgan, die keiner Partei angehört, sei doch eine „Lobbyistin“. Und dass sie als Umweltschutzaktivistin jetzt Klimapolitik betreibe, komme aufs Gleiche hinaus, wie wenn der ADAC künftig seine Leute ins Verkehrsministerium setzen würde oder die Antifa ihre ins Innenministerium.

Davon abgesehen, dass dieselben Kritiker es 2018 für gut befanden, dass der damalige Finanzminister Olaf Scholz (SPD) den Goldman-Sachs-Banker Jörg Kukies zu seinem Staatssekretär machte: Die Reaktionen treffen insofern ins Schwarze, als dass hier eine Frau in ein