Schicksalstage einer Schuldenregel

Fiskus Ist sie Garantin solider Staatsfinanzen? Oder Ausgeburt neoliberaler Staatsschrumpfung? Im Post-Corona-Praxistest zeigt sich, wie unzulänglich die Schuldenbremse ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2021
Schicksalstage einer Schuldenregel

Illustration: der Freitag

Liebe Leserin, lieber Leser, Sie müssen jetzt ganz stark sein: Dieser Text handelt von der Schuldenbremse. Trotzdem sollten Sie ihn lesen. Es geht darin um Zahlen, um Fiskalpolitik, ja sogar um etwas so knochentrocken Technisches wie die „Budgetsemielastizität“. Doch von diesen Dingen und von diesen Zahlen hängt ab, ob das Internet in der deutschen Provinz in Zukunft weniger ruckelt. Ob es in Berliner Schulen künftig warmes Wasser gibt. Ob Sie – wegen Corona – am Ende weniger Netto vom Brutto in Ihrer Lohntüte haben werden. Oder ob Deutschlands Milliardäre zur Kasse gebeten werden.

Denn die Sache ist die: Die Schuldenregel im deutschen Grundgesetz – 2009 beschlossen und als „Schuldenbremse“ bekannt – schreibt vor,