Schrauben der Macht

Interview Daniel Immerwahr kennt die blutige Geschichte des US-Imperialismus, die mit Vogelkacke begann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2019
General Aguinaldo als lästiger Moskito: Der Krieg gegen die Philippinen kostete Hunderttausende das Leben
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Abb.: United Archives International/Imago Images

Reden wir vom US-Imperialismus, dann reden wir selten über die extraterritorialen Gebiete, die die USA in ihrer Geschichte besessen haben oder immer noch besitzen. Der Historiker Daniel Immerwahr will diesen Zustand nun ändern.

der Freitag: Herr Immerwahr, was hat der US-Imperialismus im 19. Jahrhundert mit Vogeldreck zu tun?

Daniel Immerwahr: Für eine Antwort müssen wir einen Umweg durch die Geschichte der industriellen Landwirtschaft nehmen.

Gern doch.

In der traditionellen Landwirtschaft wird der Boden auf natürlichem Weg immer wieder mit Nährstoffen angereichert. Will man aber ans schnelle Geld kommen, unterbricht man uralte Kreisläufe und es kommt zu Bodenerschöpfung. Die tritt ein, wenn die Nitrate im Boden aufgebraucht sind. Und dann produzieren