Internationaler Tag der Kriegsdienstverweigerer

15. Mai An diesen Tag werden in Berlin im Kiezraum im Dragonerareal Pazifist*innen aus Russland, Beloraussland und der Ukraine gemeinsam diskutieren. Es ist ein Kontrastprogramm zur Selenksy-Show in Berlin

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Schutz und Asyl für Kriegsdienstverweiger*innen aus Russland, Belorussland und der Ukraine, fordert ein Aufruf, für dem in den letzten Wochen pazifistische und antimilitaristische Organisationen und Menschenrechtsgruppen in ganz Deutschland über 34000 Unterschriften gesammelt haben. Sie sollen am 15. Mai um 11 Uhr der Europäischen Kommission in ihren Büro „Unter dem Linden 78“ überreicht werden. Die Übergabe wird von einer Kundgebung begleitet, bei der auch Kriegsdienstgegner*innen aus der Ukraine, Russland und Belorussland zu Wort kommen sollen

"Angesichts des Krieges in der Ukraine brauchen wir eine klare Zusage der deutschen Bundesregierung und der europäischen Institutionen", dass bei Desertion und ausdrücklich auch bei Militärdienstentziehung in Russland Flüchtlingsschutz garantiert wird“, betont Rudi Friedrich vom Kriegsdienstverweigerungs-Netzwerk Connection e.V.. Friedrich setzt sich seit den 1980er Jahren für die Rechte von Kriegsdienstverweigerer*innen und Deserteur*innen überall in der Welt ein. Er hat kein Verständnis dafür, dass in Deutschland noch immer Menschen, die sich dem Kriegsdienst in Russland entziehen, kein Asyl zuerkannt wird. Dieser Schutz gilbt für ihn aber auch für Kriegsgegner*innen aus Belorussland und der Ukraine. „Ein echter Schutz für alle, die sich dem Krieg verweigern, ist schon lange überfällig," bekräftigt Friedrich. Dafür setzt sich seit Jahren das Netzwerk War Resisters International ein, an dem weltweit Gruppen und Einzelpersonen aus aller Welt beteiligt sind. Sie haben den 15. Mai zum Internationalen Kampftag der Kriegsdienstverweiger*innen erklärt.

In Berlin wird es an diesen Tag eine Premiere geben. Erstmals werden Kriegsgegner*innen aus Russland, Belorussland und der Ukraine auf einer Veranstaltung ihre Positionen vorstellen. An der Podiumsdiskussion im Kiezraum auf dem Dragonerareal in Berlin Kreuzberg wird ab 19 Olga Karach die Arbeit der belorussischen Oppositionsgruppe Nash Dom vorstellen, die unter dem Motto „Stoppt die zweite Front“ zur Kriegsdienstverweigerung aufruft. Über die Situation in Russland wird der Kriegsdienstverweiger Alex sprechen, der aus Angst vor der Repression seinen vollen Namen nicht nennen will. Yurii Sheliazhenko von der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung, die für gewaltfreie Widerstandsaktionen wirbt, kann aus Kiew allerdings nur zu geschaltet werden. Wie alle Männer unter 60 Jahren darf er nicht aus der Ukraine ausreisen.

Peter Nowak

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Peter Nowak

lesender arbeiter

Avatar

Kommentarfunktion deaktiviert

Liebe Community, die Kommentare unter diesem Beitrag haben den Bereich des guten Tons verlassen. Deshalb wurde der Kommentarbereich geschlossen.