25 Jahre Krach am Bach, Teil 2, 4.8.18

Stoner- und Heavy-Rock Zweiter Teil des Tagebuch des dreitägigen Heavy-Rock-Festivals in Beelen zwischen Münster, Gütersloh und Bielefeld vom 2.- 4. August.

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Wenn Lord Bishop aus den USA am Freitag ab 15.30 Uhr seinen bluesigen Powerrock spielt, erkennt man sofort, dass dieser eingefleischte schwarze Rockgitarrist mit hunderten von Konzerten auf dem Buckel vom Niveau her genauso gut Headliner des Abends sein könnte. Sein kraftvolles Hendrixs –beeinflusstes Gitarrenspiel zeigt eine unglaubliche Variations- und Spielfreude sowie historisches Basiswissen. Manchmal lässt er bei einfühlsamen Bluesballaden seine Gitarre wie eine Orgel (!) klingen, einmal widmet er einen Song seiner anwesenden Mutter. Er ist in der Lage, wilde Riffs und Splitterklänge ins Publikum abzuschießen, und widmet mit „Whole Lotta Love“ Ursänger Robert Plant mal eben einen Song, den er vorher in Dresden gehört hat. Auf jeden Fall: „Lord Bishop Rocks“.

„Tatran“ aus Israel ist dagegen das akustische Gegenteil. Bei dieser Instrumentalband ist der Gitarrist fortwährend damit beschäftigt, aus seinen meterlangen Effektgeräten alle 10 Sekunden einen neuen Gitarrensound abzurufen. So schwebt die Band zwischenAmbientsounds, Progressive und Fusion.„Ruby TheHatchet“ hingegen ist die Seventies-Retro-Rockband, die mit der Sängerin Jillian Taylor die passende Frontfrau besitzt, die im Deep Purple-lastigen Orgel- und Gitarrensound tänzerisch und ausdrucksstark den gesanglichen Gegenpol bildet. „Earthless“ aus San Diego gehören zur Sperrspitze der psychedelischen Instrumentalbands. Ihre Rockepen dauern mindestens 15 Minuten, bestehen aus eine Abfolge nicht enden wollender Soundkaskaden und Gitarrensoli von Isaiah Mitchell. Gerne verarbeitet er in seinen Soli Elemente von „Led Zeppelin“, die er beliebig variiert und ausformt. Garniert wird das Ganze von einer passenden Lightshow in psychedelischen Farben und Mustern, und das Trio lässt den exquisiten Abend mit „Communication Breakdown“ ausklingen. Einen ähnlichen musikalischen Ansatz verfolgen kurz danach „The Spacelords“ aus Reutlingen auf der kleineren zweiten Bühne, die eher einen getragenen Spacerock mit langen Spannungsbögen favorisieren.

„The Atomic Bitchwax“ sind als Powerrocktrio aus New Jersey das Paradebeispiel, wie man Stonerrock mit allen möglichen musikalischen Zitaten verbindet.Mal wird von Deep Purple ein Cover wie „Maybe I’m A Leo“ eingestreut, mal von Pink Floyd „One Of These Days“ gebracht, mal mit „Evil“ ein altes „Monster Magnet“-Stück gespielt. Das Lustige dabei: Drei Tage vor dem Konzert ist mit Garret Sweeny ein Ersatz zur Band gestoßen, der selbst bei „Monster Magnet“ Gitarre spielt. Zusammen mit dem Schlagzeuger Bob Pantella, auch bei „Monster Magnet“, hat man hier ein neues Outfit, das musikalisch einen riffbasierten 70er Jahre Hardrock abfeuert, das den Moshpit so richtig zum Stauben bringt.

Kein Wunder, dass schon am zweiten Tag das Trinkwasser eines Brunnens für die Besucher leergefallen war. Glücklicherweise gibt es noch andere Flüssigkeiten.

Tagebuch wird nach Lust, Laune und Zeit fortgesetzt. Den ersten Teil könnt Ihr hier lesen:

https://www.freitag.de/autoren/peter-nowak/25-jahre-krach-am-bach

Homepage zu Krach am Bach:

https://krachambach.de

Einen Großteil der Bands und Künstler:

http://laut.fm/radio_pyrocluster

André de Vos, Peter Nowak

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Geschrieben von

Peter Nowak

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