Nieder wieder Deutschland, eine Parole der frühen 90er Jahre, die manche für pubertär und alarmistisch hielten, war nie so aktuell wie heute, wo Deutscheuropa, Deutschland und seine Achsenmächte, Griechenland gezeigt haben, was passiert, wenn ein Staat in Europa die deutsche Ordnung in Frage stellt. Im Ausland erkennt man das besser als hierzulande. Es gibt zahlreiche Deutschlandboykottaufrufe, sicher nicht alle aus emanzipatorischen Gründen. Doch es sind die Worte eines Sohns eines italienischen Antifaschisten, die auf den Punkt bringen, was heute über Deutschland gesagt werden muss.
Der italienische Schriftsteller Franco Berardi begründete seine Absage, an einem Literaturfestival teilzunehmen, weil er Deutschland wegen seiner Rolle beim Diktat gegen Griechenland nicht mehr bereist:
Die moralische Schuld Deutschlands
„Ich glaube, dass für jeden europäischen Demokraten nun der Moment gekommen ist, einer tief schmerzlichen und erschreckenden Wahrheit ins Auge zu sehen: Siebzig Jahre nach dem Ende des Naziregimes, zweiundsechzig Jahre nach der Londoner Akte, in der die Schulden, die Deutschland gegenüber der Menschheit hatte, erlassen wurden, zeigt die Nation dieselben kulturellen, psychologischen und politischen Züge, die sie in ihrer dunkelsten Vergangenheit charakterisiert haben.
Die moralische Schuld, die der griechische Staat gegenüber der Europäischen Union hat, besteht in der Fälschung der Rechnungsbücher. Die moralische Schuld, die der deutsche Staat gegenüber der Welt trägt, besteht in der physischen Auslöschung von sechs Millionen Juden, zwei Millionen Rom, dreihunderttausend deutscher Kommunisten, dreiundzwanzig Millionen Russen, dreihunderttausend Jugoslawen, und weitere werden nicht genannt. An der obengenannten Schuld jedoch ist das griechische Volk unschuldig, denn für die Fälschung sind die Finanzgesellschaften verantwortlich, die die Funktionäre von Nea Demokratia und Pasok unterstützt haben. Das deutsche Volk hingegen ist keinesfalls unschuldig an den undenkbaren Verbrechen des Nazismus, denn ein Großteil der deutschen Bürger war aktiv oder passiv Mittäter.“
Man kann sich Berardis Befund anschließen. Heute hat Kohls Schattenmann Schäuble in Deutschland Zustimmungswerte wie einst der Führer, weil er der griechischen Regierung Rache geschworen hat, weil die es wagte, Deutschlands offene Rechnungen einzufordern, Reparationen für die NS-Verbrechen und die Rückzahlung eines von den deutschen Besatzern aufgezwungenen Darlehens. Unser erstes Memorandum, nannte es ein Überlebender der Opfer der NS-Verbrechen kürzlich auf einer Konferenz in Berlin. Wie Schäuble ruft die deutsche Volksgemeinsacht „Kein Cent aus Deutschland nach Griechenland“ und meint damit, wir werden unseren Opfern nie verzeihen. Die Jüdinnen und Juden aus Thessaloniki, die von den Deutschen in die Vernichtungslager transportiert wurden, mussten noch die Fahrtkarten dafür selber zahlen. Die Jüdische Gemeinde hat bereits vor einigen Jahren Deutschland aufgefordert, diese Summe zurückzuerstatten. Sie stieß natürlich beim revisionistischen Deutschland auf taube Ohren. Stattdessen stellt sich die moderne deutsche Arbeitsfront in der Gestalt von IG-Metall-Chef Wetzel hinter die Bundesregierung und schimpft auf die griechische Regierung, weil die sich nicht Deutsch-Europa unterordnet oder zumindest einen Ausgleich sucht. Derweil hat das revanchistische Deutschland die alten Achsenmächte wieder um sich gescharrt, die bereits zwischen 1939 und 1945 gute Hilfstruppen beim Massenmord waren. Die Baltischen Staaten, deren Regierungsparteien mit der Naziparole von der Reinheit der Weißen Rasse, Geflüchtete aus ihren Ländern raushalten will, gehörte zu Schäubles eifrigsten Hilfstruppen im Kampf gegen Griechenland.
Kommunismus statt Deutschland
Während schlaue Menschen vor Deutschland warnen, vermeidet die schwache außerparlamentarische Bewegung in Deutschland, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. In der Herzen der Bestie ist der Kampf besonders schwer und kann sehr schnell lebensgefährlich werden, wie sich in den letzten Jahrhundert so oft gezeigt hätte. Die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die folgenden Massaker an streikenden Arbeiter_innen überall in Deutschland in den Jahren 1919 bis 1923, das Massaker am 1. Mai 1929 in Berlin, der NS-Terror bis zu den unaufgeklärten (Selbst)morden von RAF-Mitgliedern in Stuttgart-Stammeheim sind eine deutsche Blutspur. Der vor einigen Jahren verstorbene Schriftsteller Christian Geissler warnte unermüdlich davor, dass angeblich so zivilisierte Deutschland von heute zu unterschätzen. Dafür wurde er oft belächelt und totgeschwiegen. Posthum wurde eine Rede in Gedichtform unter dem „maideutsch“ veröffentlicht, die Christian Geissler 1987 verfasst hatte. Es sind gerade heutige wichtige Sätze, weil sie der kleinen Minderheit in Deutschland Orientierung geben, die weiß, dass Befreiung nur gegen Deutschland möglich ist. Wenn nun jemand fragt, wer und was denn mit diesen Deutschland gemeint sei, dann gibt es eine klare Antwort. Der Schattenmann Schäuble und seine Unterstützer_innen. Viele werden fragen, wie soll man linke Politik gegen ca. 80 Prozent der Bevölkerung machen. Da gibt es eine klare Antwort, dass sind eben die Bedingungen für emanzipatorische Politik in Deutschland seit einem Jahrhundert. .Jede Anbiederei an die deutsche Volksgemeinschaft, wie sie im letzten Jahrhundert so oft ausprobiert wurde, hatten nur zur Folge, dass aus Linken Nationalist_innen wurden. Es ist für viele sicher schwer, diese Einsamkeit der Linken in Deutschland auf sich zu nehmen. Dabei ist gar nicht so schwer, Verbündete jenseits der Grenzen zu finden. Die Frano Berardis werden zahlreicher. Bei den Blockupy-Protesten am 18. März 2025 reisten Demonstrant_innen aus verschiedenen europäischen Ländern an, um ihren Protest in dem Land auszudrücken, dass in Europa die erste Geige spielt. Am 1. Mai 2016 könnten erneut Linke aus ganz Europa in Deutschland. dieses Mal in Berlin, vorbeischauen. Die schwache emanzipatorische Linke in Deutschland kann hier eine wichtige Aufgabe erfüllen.
Peter Nowak
Kommentare 18
Das Handeln Berardis finde ich sehr löblich. Ich bezweifle allerdings, dass er etwas mit den Idioten zu tun hat, die innerhalb der der deutschen Linken unter den Label "antideutsch" firmieren. Die Schwäche der Linken und der Antifa hierzulande haben diese Leute mitzuverantworten.
Sehr bezeichnend ist die Diskussion dazu bei Jungle World. Hier der Beitrag von Uli Krug: http://jungle-world.com/artikel/2015/29/52328.html
Und das überraschende Fazit: wichtig ist unser Adorno/Horkheimer-Epigonentum, das Rumposieren als kritische Intellektuelle, der Rest ist D...
...kritische Intellekuelle...Rumposieren...Epigonentum...
nunja
Immer noch traurig Domeinski?
Dass selbst Zola keine Geistesleuchte war - sollte man das unterschlagen?
Und zwischen Links und link scheint mitunter auch kaum ein Unterschied zu bestehen.
Was erwarten Sie?
Die Philosophenrepublik?^^
Naja, etwas Leseverständnis ist schon hilfreich...
Wohlfeil, sich als italienischer Schriftsteller in I von D zu distanzieren, sieht man sich den italienischen Staatshaushalt nur an, um zu verstehen, welchen Kurs Renzi genommen zu haben scheint mit seinen guten Ratschlägen an die anderen europäischen Hungerhaken: genaugenommen sind nämlich alle europäischen Staaten Weltmeister im Schuldenmachen, wie die US es als gutes Vorbild ja vormachen.
D bietet sich infolge seiner Geschichte nachgeradezu als Bruno an, um über Verlegenheiten im eigenen Land hinweggehen zu können.
Cool bleiben und sich ansehen, wie Geschichtsvergessenheit in D selbst zelebriert zu werden scheint.
Europa? Va fa.
finde ich auch.
Was für ein Hass! Tatsächlich ist es so, dass D innerhalb der EU zunehmend eine Stellung einnimmt, wie sie die USA in der Welt haben: Mächtig und/aber verhasst. Das kann einem nicht gefallen. Aber es ist auch nicht unabänderlich, wenn man sich nicht auf's bloße Abreagieren beschränkt, wie Peter Nowak.
Die schärfstmögliche Kritik an den alt-neuen deutschen Gemütszuständen ist absolut nötig & gerechtfertigt.
Sie hilft aber Griechenland nicht weiter, weil sie die Emotionen aufheizt, während mir das vorrangige Problem zu sein scheint, dass nur die Entdeckung einer pragmatischen & vorurteilsfreien Sachebene durch das übermächtige deutsche Gemüt einen Weg eröffnen kann, wie man gemeinsam mit den Menschen in Griechenland die Zustände dort bessern kann.
Das sollte man bei aller Polemik immer im Hinterkopf haben.
Dies ist ein Zwischenruf, keine Kritik. Dem Beitrag selbst stimme ich durchaus zu.
"Tatsächlich ist es so, dass D innerhalb der EU zunehmend eine Stellung einnimmt, wie sie die USA in der Welt haben: Mächtig und/aber verhasst."
Das scheint mir zu kurz gedacht. Die Mitwirkung an der Befreiung von den Nazis (beim weitem nicht allen!), die Care-Pakete & der Marshall-Plan haben zumindets in D genau das Gegenteil bewirkt und wirken bei Menschen wie mir bis heute nach - trotz all dem anderen.
Das zeigt, wie nachhaltig ein großzügiger, wohlwollender Hegemon im Guten wie im Schlechten wirken kann.
Es kommt in Bezug zu G aber noch etwas hinzu, was im Beitrag zu Recht wieder angesprochen wird: die ungelöste Vergangenheit. Und es ist schon ziemlich unglaublich, mit welchem Hass und welcher Hartherzigeit die hiesige Bevölkerung gegen die Griechen verhetzt wird, die sich ihrerseits beim Schuldenerlass für die Nazi-Deutschen großzügig gezeigt haben.
Dabei geht es mir gar nicht um eine Fortsetzung der peinlichen Bimbes-Politik wie sie vormals üblich war. Aber die Unfähigkeit zur Sachlichkeit und Sachorientierung ist etwas, wovor man Angst bekommen kann.
Einige Beobachter scheinen darauf zu setzen, dass der eigentliche Hegemon USA demnächst seinen durchgeknallten Zauberlehrling Schäuble wieder einfangen wird....
http://norberthaering.de/de/27-german/news/443-chefsache#weiterlesen
Sachorientiert dürfte man selbst in Elmau umgegangen sein.
Eine Vergangenheit braucht nicht "gelöst" zu werden: mitunter wirkt sie erkenntnisresistent munter fort...
Auch wenn es schwerfällt einsehen zu müssen: man darf sich, selbst mit High-Tech Tools einer sich modern wähnenden Informationsgesellschaft, häufiger als einem lieb sein kann als Begleiter des Känozoikums wähnen.
Gerade entdeckt:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/jeffrey-sachs-zur-griechenland-krise-deutschland-ist-fuer-die-misere-mitverantwortlich-1.2570563
Es gibt sicher viel Kritik an vielen, was antideusch genannt wird und wurde, meistens auch von den Gegner_innen. Die Jungle Word-Debatte zeigt ja, dass darüber auch selbstkritisch diskutiert wird. Nur ist es noch kritikwürdiger, dass in Teilen auch der radikalen Linken Antideutsch zum Schimpfwort wurde. Dabei ging der Streit eher um die Nahostdebatte. In meinen Artikel aber geht es um Wortsinn um das von Kohls Paten und seine Anhänger_innen repräsentierte Deutschland.
Lieber Peter Nowak,
es ist das erste Mal, dass ich, seitdem ich hier auf der Plattform schreibe, jemanden wegen seiner orthographischen Fehlleistungen angehe. Aber den Vornamen von Berardi, der Franco heißt, sogar in den Tags falsch zu schreiben und einen Teaser zu präsentieren, der eine Negativwerbung ist statt eines Plädoyers lässt die Frage aufkommen: Warum verwenden Sie hier so wenig Sorgfalt, die Sie auf der eigenen Netzpräsenz nicht vermissen lassen?
Zudem fällt mir auf, dass Sie es offensichtlich nicht für nötig erachten, Berardis Schreiben zu verlinken, obwohl dies nicht nur aus Dokumentationszwecken angezeigt wäre (hier das Original, hier die deut. Übersetzung). Denn Berardi macht seine Kritik an Deutschland nicht lediglich an den von Ihnen zitierten und offenbar bevorzugten Vergangenheiten fest, sondern an gegenwärtiger Heuchelei und der daraus folgenden Sturheit, ein an sich unverteidigbares Konzept sogar durchsetzen zu wollen.
Damit bettet sich Berardi in den in Italien überwiegenden Diskurs ein, der schon der von Stefano Rodotà, Barbara Spinelli oder sogar eines Galli della Loggia ist, genau die im „Anti-“ zum Ausdruck kommende, aufkeimende Feindschaft zu vermeiden, die dezidiertes Ziel von Rechtspopulisten und Nationalisten ist. Sondern Ziel ist die kritische Äquidistanz zu erhalten, die dem Europäischen Gedanken, der ohne Deutschland im Guten wie im Schlechten nicht realisiert werden kann, nicht generell die Tür verschließt.
Bedauerlich ist schließlich, dass durch Artikel wie dem Ihren selbst die Lektion, die der ohnehin diskussionswürdige Eric Toussaint in „Greece – Germany: Who owes Who?“ vorgetragen hat, verloren geht: Sie ist nicht eine des Krieges oder aus ihm, sondern dazu wie Frieden auch in der Krise zivil zu gestalten wäre. Ressentiments haben da wohlverstanden keinen Platz.
Beste Grüße, MS
Ich stimme insofern zu, dass "Antideutsche" nicht das einzig kritikwürdige an der radikalen Linken sind. Ob die Verbreitung des "Schimpfwort Antideutsch" den Schluss zu lässt, dass diese Kreise sich mit Deutschland versöhnt haben, bezweifle ich ebenso. Ziel der Kritik an "Antideutschen" sind einige ihrer Grundsätze, hier sehr relevant, die Behauptung, dass Klassenkampf überflüssig, falsch und tendenziell antisemitisch ist. Im Diskussionsbeitrag von Adamczak/Apfelböck, den Krug aufgrift, wird die Ablehnung des Klassenkampfs angedeutet. Ich finde diese Diskussion sehr wichtig, denke aber auch, dass "Antideutsche", die ihren identitätspolitischen Ansatz überwinden wollen, einige ihrer Grundsätze zurückstellen oder besser noch über Bord werfen müssen.
In diesen Zusammenhang ist es auch wichtig zu erkennen, dass die deutschen Eliten nur ein Akteur in der gegenwärtigen Entwicklung sind. Die Konzentration auf "Kohl Paten" als einzige Ursache des Übels führt schnell zu Polemiken der Linksreformisten in SPD, Grüne und Teile der Linken. Exemplarisch hierzu ein Debattenbeitrag von Jürgen Trittin im Freitag: https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/biedermeier-2.0
Ich finde es so witzig, dass alles was hier so kritisch geschrieben wird, irgendwie an Linken und bei Linken hängenbleibt. Es verläßt praktisch nie diesen Kreis!
Linke sind mittlerweile sogar so weit mit den Worten vorgedrungen, so vergeistigt, dass sie sich untereinander als Antisemiten und Nationalisten auf ihre eigentümlichen Fahndungslisten setzen und dabei so willkürlich- dümmlich verfahren, wie das Simon- Wiesenthal Zentrum.- Die billigsten Münzprägungen sind untereinander gerade gut genug, sich in die Pfanne zu hauen, währenddessen, die vor sich gehende konservative und neoliberale Restauration, die Neofeudalisierung der Gesellschaften, voranschreitet. Diese neue Gesellschaftsformation braucht zwar auch einen Haufen Putzleute und Zuträger, aber ihr Beistand zu leisten, ist intellektuell und pragmatisch nicht nur falsch, sondern erniedrigend.
Es gibt doch derzeit kein größeres und wichtigeres Ziel, als die Fahndungsliste/Spionageliste von NSA und BND, die Selektoren, ungeschwärzt in die Finger zu bekommen. Da steckt der Rechtsbruch, die Unterwanderung unserer und der europäischen Grundordnung.
Ganz ehrlich, mein derzeitiges Gefühl, eine Menge Leute die sich problem- und konfliktbewusst geben, haben die Zeichen der Zeit gar nicht erkannt.
Als Staat oder Nation hat die Bundesrepublik keine Schuld am Dritten Reich und ebenso nicht ihre Bürger. Das ist alles übertrieben und nicht mehr passend, weil die Generation der Täter, zur Schade muss eingestanden werden, weitestgehend ohne gerechte Strafe auf dem Fuße, endgültig ausstirbt.
Neue Schulden und Schuld baut sich aber auf, wenn die eigene Deklaration eines einigen und sozialen Europa, deswegen nicht mehr erstrebenswert erscheint, weil es der Schaffung einer marktkonformen Demokratie im Wege steht.
Hierzulande muss sich kaum noch jemand wegen Ausschwitz und Barbarossa, wegen anderer Überfälle und singulärer Taten Asche aufs Haupt streuen. Das ist viel eher angebracht, weil wir derzeit unsere eigenen, doch viel besseren Regeln ständig brechen.
1. Wir kennen die Rechtsförmigkeit aller staatlichen Institutionen und fordern die für unser souveränes Staatsgebiet und die EU, lassen es aber zu, dass Freunde das Recht permanent brechen.
2. Wir wollten, aufgrund unserer historischen Erfahrungen, ein anderes Asyl- und Flüchtlingsrecht als Staaten ohne diese Vorerfahrung. Und nun schotten wir uns ab, weil es populären und populistischen Politikern einer fast Allparteien- Koalition gelungen ist, Bürgern die sich sonst nicht sehr für Politik interessieren, Angst einzujagen, so, dass sogar einige gewalttätig werden.
3. Wir wollten die Angleichung der Lebensverhältnisse und ein soziales Europa und nun sieht es ganz danach aus, dass andere Kritierien, die aus der Wirtschaft und der Finanzindustrie stammen, eindeutig die Führung übernehmen. Dafür schafft die SPD sogar eine 24 Stunden- Kinderbetreuung, mit dem lächerlichen Betrag von 100 Millionen Euro, damit die Effizienz der Doppelverdienerhaushalte weiter gesteigert werden kann und Einzelverdiener, die zu ungünstigen Arbeitszeiten antreten müssen, ihre Kinder schlichtweg abgeben.
Das ist rein effizienzökonomisch gedacht und hat mit Gesellschaft und Kommunikation, mit Kindererziehung und Gemeinschaft, mit Partnerschaft, mit Tätigkeiten außerhalb des Brotberufs, gar nichts zu tun.
Dieser Streit um die Antideutschen und sonstigen Kleinkram unter Linken, er geht mir schlichtweg am Allerwertesten vorbei, weil er die Kontrahenten die sich da immer wieder gegeneinander aufmandeln, gesamtgesellschaftlich und politisch völlig wirkungslos macht, isoliert, marginalisiert.
Genauso gut könnte man ihnen Schäufelchen und Förmchen geben und sie in den Sandkasten zum Nachwuchs setzen.
Das Versagen und der Irrweg angesichts der zunehmenden EU- Spaltung in Arme und Reiche, in Süden und Norden, innerhalb der Gesellschaften in Besitzende und Vermögende, sowie Habenichtse, ist eine ganz neue Schuld und hat mit Nazis und Faschisten gar nichts zu tun. Die könnten höchstens, am Ende aller demokratischen Tage wieder auftauchen, weil die demokratischen Parteien ununterscheidbar geworden sind und in ihrem starren TINA- Denken (nur so wird man was, in der Demokratie) am Ende die Demokratie aushebeln, obwohl sie von sich selbst glauben, sie für sich gepachtet zu haben.
Beste Grüße und gutes We
Christoph Leusch
Danke für den Hinweis auf den Fehler den ich korrigiert habe und für den Link mit dem Schreiben von Franco Berardi. Mir war bis dahin nur die auszugsweise Dokumentation in der jungen Welt https://www.jungewelt.de/2015/07-17/017.php
bekannt.
mit kollegialen Grüssen
Peter Nowak
Und wenn man das Problem umdreht?
Deutschland tritt für 5 Jahre aus der Eurozone aus und führt die geliebte D-Mark wieder ein.
Oder noch pointierter: Die EU tritt aus Deutschland aus.
Gruß Henning Kufmann