Angst um das Vermächtnis

Rassismus Barack Obama enttäuschte viele Hoffnungen Schwarzer. Jetzt geht es aber darum, Errungenes zu verteidigen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2016
Im Juli 2013 kommentierte der Präsident den Tod des 17-jährigen Trayvon Martin: „He could have been me 35 years ago“
Im Juli 2013 kommentierte der Präsident den Tod des 17-jährigen Trayvon Martin: „He could have been me 35 years ago“

Foto: Win McnAmee/Getty Images

Aus europäischer Perspektive gibt es zwei konkurrierende Erzählungen über Amerika: Die USA sind gesellschaftlich fortschrittlicher. Oder sie sind weitaus reaktionärer als wir. Sie sind ein im Westen einmaliges, großartiges Experiment gesellschaftlicher Diversität – oder ein zivilisatorischer Albtraum.

Beides ist wahr. Wie in den Filmen Hollywoods liegen hier Utopie und Dystopie eng beieinander. Barack Obama war 2008 als messianische Lichtgestalt angetreten. „Hope“ stand auf den Wahlplakaten des ersten afroamerikanischen Präsidenten der USA, und: „Yes, we can!“ Doch die Präsidentschaft Obamas hat die Gespaltenheit der USA dramatisch vor Augen geführt – wie seit den Rassenunruhen, dem Vietnamkrieg und den Bü