Familien contra Konten

SYSTEM KOHL Wo groß Demokratie drauf steht, ist Selbstherrlichkeit drin
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Mancher wird bescheiden, wenn er Trost sucht. So kürzlich Hellmuth Karasek, Herausgeber des Tagesspiegel, der es in einer Fernsehdiskussion als schätzenswerten Vorzug des demokratischen Systems bezeichnete, dass in ihm - anders als in einer Diktatur - ein Spendenskandal der CDU nicht verborgen bliebe. Da er jedoch in 25 Jahren mit Kohl als Parteivorsitzendem, davon 16 Jahre mit Kohl als Kanzler verborgen blieb, ist das nicht gerade ein schmeichelhaftes Kompliment für die Ära des Oggersheimers. Denn tatsächlich: Als demokratische Körperschaft lässt sich die Partei, die Helmut Kohl so lange führte, nicht bezeichnen. Und das nicht nur wegen der zwei Dutzend oder mehr Konten, die da zur exklusiven Verfügung des Vorsitzenden angelegt worden waren, so