Der Brexit und die Auslieferung

Großbritannien Die britische Regierung braucht einen Freihandelspakt mit den USA. Die Abschiebung Assanges kommt ihr da gerade recht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2022
Das politische Establishment in London brennt seit Jahren darauf, Assange den US-Behörden auszuhändigen
Das politische Establishment in London brennt seit Jahren darauf, Assange den US-Behörden auszuhändigen

Foto: Leon Neal/AFP/Getty Images

Als die britische Regierung am Freitag die Auslieferung Julian Assanges absegnete, tat sie so, als sei es reine Formsache. „In diesem Fall haben die britischen Gerichte nicht festgestellt, dass es gewaltsam, ungerecht oder ein Prozessmissbrauch wäre, Herrn Assange auszuliefern“, ließ das britische Innenministerium verlauten. Auch stehe die Überstellung in die USA nicht im Widerspruch zu seinen Menschenrechten: Dort würde ihm eine „angemessene Behandlung“ zuteil. Entsprechend habe die Regierung keinen Anlass, die Auslieferung zu blockieren.

Dieses nüchterne Statement verschleiert, wie sehr das politische Establishment in London seit Jahren darauf brennt, Assange den US-Behörden auszuhändigen.

Lange Zeit behauptete die britische Regier