Labour-Chef Keir Starmer: Der Preis des Erfolgs

Porträt Die Labour-Party hat gute Chancen, die Konservativen bei der nächsten Parlamentswahl zu schlagen. Aber das ist weniger einem charismatischen, politisch kantigen Vorsitzenden zu verdanken als inkompetenten Tories
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2023
Als junger, linker Anwalt startete Keir Starmer seine Karriere. Von dieser Haltung ist inzwischen leider nicht mehr viel übrig
Als junger, linker Anwalt startete Keir Starmer seine Karriere. Von dieser Haltung ist inzwischen leider nicht mehr viel übrig

Foto: Oli Scarff/AFP/Gerty Images

Am 1. Februar, als eine halbe Million Lohnabhängige in Großbritannien die Arbeit niederlegten – es war der größte Streiktag eines Jahrzehnts –, saß Labour-Chef Keir Starmer im britischen Parlament und lieferte sich sein übliches Wortgefecht mit dem konservativen Premierminister Rishi Sunak. Er sprach über Korruption bei den Tories, die Streiks erwähnte er mit keinem Wort. Starmer mag zwar der Vorsitzende der Arbeiterpartei sein, aber er hat offensichtlich Hemmungen, so richtig auf Tuchfühlung mit dem arbeitenden Volk zu gehen. Zu Beginn der Streikwelle im vergangenen Sommer wies er sein Schattenkabinett sogar an, auf keinen Fall bei Streikposten aufzutauchen. Seit dem Amtsantritt vor bald drei Jahren hat dieser Vorsitzende seine Part