Mann der Hoffnung, Herr der Zwänge

Frankreich Emmanuel Macron hat die Präsidentschaft fulminant gewonnen. Nun muss er das Land und die Menschen einen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2017
Macron im Augenblick des Triumphs
Macron im Augenblick des Triumphs

Foto: Philippe Lopez/AFP/Getty Images

Es ist Sonntagabend, kurz nach halb elf, kühle neun Grad. Rund zweieinhalb Stunden harren seine Anhänger auf dem Platz vor dem Louvre in Paris schon aus, jubelnd und Fahnen schwenkend, als Emmanuel Macron schließlich kommt. Als er dann vor der Glaspyramide steht, die Arme hebt und winkt, hat die Szene etwas von einer Krönung. Mit 39 Jahren wird Macron Frankreichs jüngster Staatschef seit Napoleon Bonaparte sein, doch kostet er seinen Triumph nur kurz aus. Er wisse um die Wut und die Zweifel vieler Wähler, womit offenbar vor allem jene gemeint sind, die für Marine Le Pen gestimmt haben. Um sie wolle er sich kümmern.

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Nur wie? Durch ein Reformprogramm, mit dem die hohe Arbeitslosigkeit – sie liegt unter Jugendlichen bei 24 Prozent R