Missverständnis

Politik Julia Encke erklärt, warum echte Charismatiker nicht unbedingt gute Manieren benötigen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2014

Zum üblichen Lamento der Hauptstadt-Korrespondenten gehört, dass das politische Geschehen seit dem Amtsantritt von Angela Merkel immer langweiliger geworden ist. Ihr pragmatischer Regierungsstil, das orientierungslose Politmanagement und die blutleeren Diskussionen um die „optimale Umsetzung“ gehen inzwischen linken ebenso wie rechten Medienmenschen ziemlich auf die Nerven. Und nicht nur denen. Auch die Wähler verfallen angesichts des Einerlei in Lethargie, das Interesse an Politik geht immer weiter zurück. Merkel hat einmal vor Journalisten das aus ihrer Sicht optimale Verhältnis zwischen Politik und Bürgern ganz offen beschrieben. Es sei am besten, wenn man sich gegenseitig in Ruhe lasse und jeder das mache, was er am besten könne. Und so is