Ein Bastard, das Hüsli

Architektur Das Einfamilienhaus ist Schauplatz von Kulturkämpfen. Der Band „(K)ein Idyll“ erläutert die Hintergründe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2021

Michael Werner-Boelz von den Grünen, der das Bezirksamt in Hamburg-Nord leitet, hat kürzlich angekündigt, den Bau neuer Einfamilienhäuser zu unterbinden. Gut so, denkt man sich, denn die sind ja ohnehin meist unästhetisch, und aus ihnen sind die endlosen Siedlungen gemacht, wo bestenfalls jugendliche Rebellion und die Sehnsucht nach einer Welt jenseits von Carport und Spielstraße herangezüchtet werden, schlimmstenfalls Tristesse, meistens beides. Außerdem, eine Wohnform, die vorgibt, wie ihr Inneres auszusehen hat – mit genau einer Kernfamilie gefüllt –, ist die noch zeitgemäß?

„Das Hüsli“, wie es der Schweizer Architekt Benedikt Loderer nennt, sei „ein Bastard. Sein Vater war das proletarische Siedlun