Für einen Beutel Dreck

Kunst Die Besucher*innen müssen mitmachen, sonst wirkt die Ausstellung der Berliner Festspiele nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2020

Frédérique Aït-Touati bittet mich, zehn Dinge aufzuschreiben, die für mein Leben und Überleben notwendig sind. Auf einem Blatt Papier notiere ich: Internetverbindung, Fahrrad, Wohnung, während in einer anderen Ecke des hellen hohen Museumssaals ein Mann mit Tusche einen Zeitstrahl auf aneinandergeklebte Papierstreifen malt. Er beginnt bei 1900 und endet 2050, über den Jahreszahlen eine Zickzacklinie. Besucher*innen stehen um die hüfthohen Holztische, einige schreiben, wie ich, Listen, andere zeichnen bunte Diagramme. Durch den zentralen Raum im Berliner Gropius-Bau huschen freundliche Helfer, die assistieren und so schnell verschwinden, wie sie auftauchen. Gruppen bilden sich, kurze Gespräche entstehen, dann lösen sie sich auf. Lockere Gesc