Politische Farne

Kunst Zheng Bo wollte von Wissenschaftler*innen wissen: Welche Regierungsform herrscht im Wald? Seine Ausstellung in Berlin zeigt auch, woran er scheiterte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2021

Die hohen, hellen, freundlichen Räume des Gropius Baus in Berlin sind am Mittsommervormittag so leer, dass man die warme Luft spürt, und so still, dass man draußen die Vögel singen hört. Auf dem Boden liegen Bretter, die auf Pflastersteinen ruhen, davor jeweils ein Kissen, wie eine Einladung zum demütigen Hinknien. Auf den Planken liegen Zeichnungen von Pflanzen. Zheng Bo war 2020 als Artist in Residence in den Gropius Bau eingeladen, aber die Pandemie verhinderte, dass er gleich aus Hongkong nach Europa kommen konnte. Stattdessen ging er täglich auf dem grünen, dünn besiedelten Lantau Island – wo er lebt – spazieren, zeichnete und zeichnete: Pflanzen und Unkraut in einem unterschiedslosen Gewirr.

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