Viele Zahnräder in einem großem Getriebe sich einst drehten
Um ihre Kraft in festgesetzter Folge von unten nach oben abzutreten
Auf Kommando freilich drehten sie rechtsherum und rotierten zurück
Stillstand gab`s nie, auf dass sie nicht lernten, wie es sei mit dem Glück
Gleich einer Pyramide standen die Reihen der Rotierenden aufeinander
Zunehmend in der Anzahl und schwindend der Größe abwärts zueinander
Wenn eines der Räder unten hundertmal gedreht um sich selbst in Eile
Die oberen nicht geschafft eine komplette Umdrehung mit Weile
War ein Teil aufgrund zu starker Abnutzung ausgefallen, wurd es ersetzt
Mit Diazepam geschliffen, poliert und bei Bedarf dann wieder eingesetzt
Vorzeitig zerronnener Nutzen für die Maschine birgt Risiken mechanisch
Ist immer fatal für das betroffene Rad und endet depressiv oder manisch
Welchen Schluss daraus zu ziehen bleibt uns nun, eingreifen und dabei verletzen
Kampfansage oder Rückzug und fortan die Zähne nur noch mit Wasser benetzen
Ist`s einfach Physik und wir können es doch nicht ändern, diese beständige Macht
Oder liegt es an uns, die Pyramide zum Sturze zu bringen auf dass ende die Nacht
Kommentare 22
Warum so abwertend über Physik? Alles, was auf der Welt geschieht, ist Physik! Ausnahmslos. Der Sturz der Pyramide auch.
Die Frage ist nur: Was wäre es gut, die Pyramide zum Sturze zu bringen, wenn die Teile nicht emanzipiert genug sind, um selbstständig zu agieren? Wären sie dafür in der Lage, würde die Pyramide von sich selbst auseinander fallen.
Andererseits: Der Sturz kann alleine durch Schock vieles initiieren und auf den Weg bringen... Schock ist ein Faktor, der die Sachen verändert. Aber es ist wichtig, dass es wenigstens einige Menschen gibt, die in diese Prozesse bewusst reinsteigen und eben bewusst agieren. So zu sagen Geburtshelfer. Wissen... Verstehen... Barmherzigkeit.
Keinesfalls habe ich die Bedeutung der Physik abwerten wollen. Die Frage war nur, ob das was uns hier alle bewegt, wie ich denke, nämlich das Auseinanderklaffen der Scheere zwischen arm und reich, als (natur-)gesetzlich zu betrachten ist?
Ob man die Pyramide zum Stürzen bringen sollte, da bin ich mir nicht so sicher. Aber die Größe der Zahnräder in den einzelnen Reihen zueinander, somit auch die Umdrehungsverhältnisse müssten nach meinem Dafürhalten überarbeitet werden. Sonst brauchen wir wohlmöglich doch noch den angesprochenen Geburtshelfer. Was mich an sich nicht verwunderte.
Also setzen wir lieber bei der nötigen Emanzipation an- die friedlichere Variante....
Wenn von oben Öl nachgefüllt wird dauert es um so länger je langsamer sich die grossen Räder oben drehen bis auch das Öl die kleinen Räder unten erreicht. Tatsache aber ist das wenn die kleinen Räder blockieren geht oben eben auch nichts mehr. Es ist eben immer wieder das Gleiche: alles ist ein einziges Panta Rei.
Klingt nachvolliehbar, selbst wenn das Öl ständig verdünnt wird, wie allgemein üblich.
Aber ist das Öl nicht nur das Zuckerwasser, welches der Imker seinen Bienen verabreicht, damit er ihnen den Honig entziehen kann? Liegt`s daran?
ich hab eher den eindruck, dass die reibungsverluste beim ewigen panta rhei größer werden und das ding= das räderkonstrukt bald aus den fugen gerät; und die mittelräder werden zu wenig geölt.
Sich in so einem Bild zu bewegen ist sehr lebendig. Es erinnert mich an das System Chaos und Fraktale. Dort finden sich winzige Einzelteile nach nicht messbaren Kriterien solange zusammen, bis sie eine (scheinbare) Ordnung bilden, die dann aus nicht messbaren Gründen irgendwann wieder auseinanderfällt. Überträgt man dieses System auf die Kulturen der Menschheit, finden sich Paralellen .... Sehr interessant und spannend zu lesen ist dazu der Kulturhistoriker Egon Friedell gest. 1938.
@philoron schrieb am 09.01.2011 um 20:28
Ähm... das Auseinanderklaffen der Schere zwischen arm und reich - ist es wirklich das Wichtigste bzw. das Einzige, was uns alle hier bewegt? Aber okay, gehen wir davon aus, dass es uns bewegt. Nun, ob es naturgesetzlich ist? Ja, ist es. Solange man den alten Verhaltensmuster ausgeliefert wird, die meistens gar nicht realisiert werden. Es ist aber auch naturgemäß, dass die Sachen und Zusammenhänge sich schon allein daher ändern können, dass sie beobachtet und bewusst wahrgenommen werden. Und es ist ebenso naturgemäß, dass der Mensch kreative Fähigkeiten besitzt, die ihn bewegen, die neue Gesetzmäßigkeiten zu erstellen.
Was die Schere zwischen arm und reich betrifft... da gibt es natürlich viele Gründe, die sich miteinander verflechten und gegenseitige Wechselwirkungen ausüben. Einer diesen Gründen ist z.B. die Tatsache, dass wir unterbewusst davon ausgehen, dass in dieser Welt alle wichtige Sachen defizitär sind... sei es Nahrung, Geld, Arbeit, Anerkennung, Erfolg, Liebe oder was auch immer. Und diese wichtige Sachen sind absolut notwendig notwendig, um Überleben zu können, um sich zu bestätigen, um glücklich zu werden. Da sie aber defizitär sind, heißt es, dass sie für alle nicht ausreichen, und man muss sie sich von den anderen wegnehmen... da aber die anderen logischerweise das alles für sich behalten wollen, werden entweder Gewalt oder Tricks eingesetzt. Man unterdrückt die anderen, wo man nur kann, um das eigene Überleben zu sichern.
Aber Überleben ist kein Leben. Überleben ist etwas, was ÜBER Leben steht. Und was ist es, was über Leben steht? Über Leben steht nur der Tod. Im Überlebenskampf lebt man also nicht, sondern man stirbt.
Nun, wir haben hier mit psychischen Fraktalen zu tun. Der Ausgangspunkt: Alle wichtige Sachen, die für man Überleben notwendig sind, sind defizitär. Da sie aber notwendig sind, müssen sie besorgt werden. Da sie aber defizitär sind, muss man um sie kämpfen und sie von den anderen wegnehmen.
Nach diesen psychischen Fraktalen werden immer wieder die entsprechende Situationen erzeugt und aufgebaut.
Die Tatsache ist aber, dass wir in einem Universum leben, wo es alles gibt, was man braucht, und zwar im Überfluss. Es ist für alle genug da. Es gibt keine Defizite, solange man sie sich nicht einbildet. Es gibt für jeden ausreichend Geld, Nahrung, Arbeit, Erfolg, Anerkennung, Liebe etc. Man braucht dafür kein Überlebenskampf. Man darf anfangen zu leben. Je glücklicher meine Nächsten sind, desto glücklicher bin ich. Ich brauche von ihnen nichts wegzunehmen, um glücklich zu werden. Ich kann es auch so bekommen.
Nun... das wäre ein neuer psychischer Fraktal. Und dieser Fraktal würde sich ja in alle Lebensbereiche abspiegeln und entsprechende Situationen erzeugen. Und so eine neue Entwicklung wäre dann AUCH naturgemäß.
Wie konnte man es praktisch erreichen? Hm... stark vereinfacht formuliert: Einen richtigen Schmetterling zu finden und ihn dazu bringen, im richtigen Moment die Flügel zu bewegen. Damit der gewünschte Schmetterlingseffekt stattfindet.
Ja, ja, ich weiß... aber an solchen Aufgaben wächst man.
@sachichma schrieb am 09.01.2011 um 22:04
Es bleibt nur übrig, zu definieren, wo oben und wo unten ist, und nach welchen Kriterien werden "große" und "kleine" Räder bestimmt... ;)
Vielleicht ist auch einfach nur Sand zwischen die Räder geraten. Sollten wir noch mehr hineinstreuen? Nutzt es sich von selbst ab?
Ich halte das komlette Gebilde für veraltet, unausgewogen und überarbeitungsbedürftig. Allenfalls das Fundament, auf dem es steht, kann weiter genutzt werden. Dafür jedoch müssen weit zurückgehen......
Wenn die scheinbare Ordnung aus den Fugen gerät, dann muss man die Dinge beleuchten, den Schein aufdecken, damit man das Sein definieren kann.
Zu E. Friedell muss ich mich erst belesen.
apropos und stichwort pyramide, das war ja schon wahnsinn, soviele leute für diesen einen menschen oder zweck, naja, immerhin weltwunder. mehr fällt mir grad nicht ein. .-) eine patentlösung für die welt hab ich im moment nicht parat.
Das mit dem Auseinanderklaffen der Schere war natürlich stark verkürzt. Vieles lässt sich jedoch sicher darauf zurückführen. Manches sicherlich nicht. Und nicht alle werden dieselben Motive haben, soweit ihnen diese überhaupt vollends bewusst sind. Aber irgendwie geht es doch um emfundene Ungerechtigkeiten, sei es hier in unserem Land oder gegenüber anderen Völkern. Bei mir auch gegenüber der Natur.
In ihren Ausführungen kann ich sonst nichts von meinem Verständnis abweichendes entdecken. Ich wäre auch der Erste der sich meldete, wenn sich eine Gruppierung gründen würde, die angesprochene Erkenntisse als Grundlagen in ihre Richtlinien aufnähme. Insofern eben, dass man den Anderen um nichts berauben muss, weil es doch für alle reichen täte. Ich plädiere für die Selbstgenügsamkeit eines Epikurs, weiß aber wie wenig reif die Welt dafür wäre, besonders die kapitalistischen Staaten, wie wir sie alle gerade erleben.
Wo ist also der Aufnahmeantrag?
Suchen wir also den Schmetterling, der uns den naturgemäßen Weg zeigen kann und wachsen daran!
jetzt weiß ich mehr: (ich habs gerade zu einem anderen text schon geschrieben) "Der höchste und befreiendste Wert ist heute die Transparenz". Susan Sontag (geschrieben in Kunst und Antikunst, ist aber auf alles andere übertragbar und zeigt den weg aus der misere mittels intelligenz und herz)
Ich habe es nicht gelesen. Transparenz klingt aber gut. Dazu müsste jeder diese erst einmal selbst in seine Innenwelt hiein bekommen bzw. sie dort heraus scheinen lassen. Kunst und Antikunst, wie Bewusstsein und Unterbewusstsein, etwa so? Die Kunst sich selbst und seín Tun zu beleuchten. Das wäre doch ein Anfang, der zudem noch von Herzen käme.
Kunst und Antikunst meinte Sontag in dem Sinne, dass wahre Kunst= Echtsein dem Konsum und Übermaß= Nichtechtsein gegenüber steht, und dass die wahren Dinge erst wieder entdeckt werden müssen, so wie Sie es auch meinen, das muss jeder für sich tun, darin besteht die Aufgabe. Das Herz wieder entdecken und den Geist. .-) LG
Guten Morgen, Philoron!
Der Aufnahmeantrag? :) Hm... den gibt es noch nicht... weil es die angesprochene Gruppierung auch noch nicht gibt. Aber wir können so eine Gruppierung gründen. Danach können wir über die Form des Aufnahmeantrags für die weitere Visionäre nachdenken... :)
Ich bin dafür, dass wir daran arbeiten, eine Alternative zu den sich weiter- und tieferausbreitenden Ablegern des ganz normalen Wahnsinns und die Abkehr von der Vernunft bieten zu können.
Der Schleier, welcher sich auf die Gemüter der Menschen und damit auch auf die Gesellschaft gelegt hat, nimmt in seiner Färbung immer dunklere Farbtöne an. Gerade deshalb muss eine Art rettende Insel her.
Vielleicht brauchen wir keinen Aufnahmeantrag. Wer will, der kommt einfach herein und wenn es ihm nicht behagt, geht er wieder. Wichtig ist nur die Vision, wie sie schon Anais Nin hatte. Nämlich dass etwas völlig neues entsteht und dieses sich von einer Zelle zur nächsten ausbreitet, ganz natürlich eben.
Was wäre der erste Schritt? Einen entsprechend berührenden Blog zu verfassen und diesen im Netz zu plazieren? Wäre sicher nicht der Erste. Welche Seiten wären dafür geeignet? Ich glaube mir fehlte es weniger an passenden Worten, als am nötigen organisatorischen Talent.
LG
Vorgegbene Wertvorstellungen von den grundlegenden Nöten zu unterscheiden lernen. Die zuweilen schwammige Grenze dazwischen markieren. Das wäre ein Anfang, von dem man sich auf den Weg machen könnte!
LG
Der geradezu revolutionäre Anfang wäre das hirn- und herzlose Gesappel einstellen, zu sich finden, über den Tellerrand schauen und erkennen, wo was im Argen liegt. Da sich der Mensch die letzten Jahre/ Jahrzehnte/ Jahrhunderte aber eher in Egoismus und Selbstsucht und Dummheit verrannt hat ist das Revolutionäre vorerst Utopie und Idealismus.
Okay, keinen Aufnahmeantrag. :) Ich habe es mir auch so vorgestellt. Keine Partei im traditionellem Sinne und dementsprechend keine Parteizwänge.
Und, ja: Es muss etwas VÖLLIG NEUES entstehen… also keine Revolutionen und Barrikaden, so wie man sie kennt. Wenn es sich so hergibt, dass Barrikaden notwendig werden, dann gehe ich auf die Barrikaden. Aber diese Barrikaden müssen nicht das Ziel sein, sondern ggf. eine (unerwünschte) Notlösung. Ein ganz banaler Machtwechsel wäre auch nicht das Ziel. Es muss tatsächlich etwas völlig Neues her… und ich habe da schon meine Ansätze… aber die sind eben nur noch Ansätze und müssen erst mal ausgearbeitet oder auch teilweise überdacht werden. Natürlich wünsche ich es mir sehr, dass ich nicht alleine darüber denke, sondern dass weitere Köpfe und frische Ideen dazu kommen. Brainstorming als Lebensstil. Und realisieren alleine kann ich ja sowieso nicht…
Ja, es muss eine Art rettende Insel her… auch wenn diese Insel am Anfang klein sein mag. Sie wird sich schon aufbauen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es viele solche Insel schon gibt bzw. dass sie gerade entstehen. Ein Archipel. Es bleibt die Frage der Vernetzung offen.
Was wäre der erste Schritt? Hm… gute Frage. Mit der Antwort sieht es nicht so gut aus…
Ein entsprechend berührender Blog wäre sicherlich richtig… wie sonst kann man eigene Ziele artikulieren und Gleichgesinnte suchen? Ohne Internet geht es heutzutage gar nicht… Welche Seiten dafür geeignet wären, ist eine sekundäre Frage… es wird sich schon was finden. Die Seiten im Netz gibt es mehr als genug für jeden Geschmack und für jedes Ziel. Viel mehr wäre momentan die Frage interessant, was in diesem Blog drin stehen sollte… was soll dadurch konkret angeregt werden? Eine Diskussion zum einem bestimmten Thema? Ein offline-Treffen? Bestimmte politische Aktivitäten? Haben Sie/hast Du eine Idee, womit wir anfangen könnten?
Das mit dem organisatorischen Talent.. da habe ich sofort an einen alten Witz gedacht. „ -Können Sie Geige spielen? –Keine Ahnung, ich habe es noch nie probiert!“ Ich möchte damit sagen, dass es Sinn hat, zu probieren. Ich habe auch kein organisatorisches Talent… bzw. ich weiß es nicht. Die Leute zu organisieren hätte zu meinen Einzelgängen gar nicht gepasst. Und außerdem habe ich immer gehofft, dass jemand anderer die organisatorischen Tätigkeiten übernimmt. Mir wäre es viel lieber, die kreativen Ideen zu produzieren. Aber was muss, das muss. Wenn es auf diesem Wege wichtig ist, organisatorische Fähigkeiten zu entwickeln, dann besorge ich mir eine Geige, um zu probieren…
LG
Da wären wir ja schon mindestens 2 die dieselbe Notwendigkeit erkennen und deren Ansichten über neue Wege sich gleichen.
Eigentlich trifft man öfter auf Menschen, die genauso denken, vor allem wenn man sie allein antrifft. Aber meist sieht man sich nur kurz und schon sind sie aus dem Blickfeld wieder entschwunden. Jedenfalls ging es mir bis jetzt so. Woran mag das bloß liegen?
Ich werde mich nochmal mit einer persönlichen Nachricht bei dir(gerne) melden!
Erfinden wir das Geigespielen ganz neu, so dass alle erst ab der 2. Reihe spielen. Die Erste wird einfach abgeschafft, außer im Konzert natürlich......
Ja… ich frage mich auch öfter, wie die Gruppendynamik funktioniert, wie die Kontakte zwischen Menschen entstehen, nach welchen Gesetzmäßigkeiten sie sich entwickeln und was im Allgemeinen das Schicksal bestimmt. Ist ein breites Feld zum Erforschen und Nachdenken…
Wenn wir das Geigenspielen nue erfinden, dann fangen wir damit an, dass wir solche hierarchische Kategorien wie 1.Reihe und 2.Reihe ganz abschaffen… :))))