Nicht unbedingt ein Traumpaar

Russland/EU Das Verhältnis zwischen Moskau und Brüssel ist seit der Osterweiterung frostiger, als es die Sprache der Kommuniqués vermuten lässt
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"Russland lässt sich seine Arme von niemandem ausrenken, auch nicht von der Europäischen Union."

Schon im November 2003 versuchte Präsident Wladimir Putin mit diesen Worten zu umschreiben, was sein Land einer auf 25 Mitgliedsstaaten erweiterten EU entgegensetzen werde: gelassene Stärke. "Russland und Europa ergänzen einander wie Kaviar und Wodka", meinte wiederum Romano Prodi im April 2004, als er das russisch-europäische Protokoll über die Osterweiterung unterzeichnete. Das klang fast danach, als säßen da zwei gleichwertige Partner am Tisch.

Doch weder Putin noch Prodi blieben bei der Wahrheit - so wenig das heutige Russland stolz auf West- und Mitteleuropa herabblicken kann, so wenig wird es von der EU als ein gleichwertiger Partner betrachtet.