Waterboarding in Polen

2003 Die Regierung in Warschau duldet geheime Folterarreste der CIA in ihrem Land. Für die USA ist diese Gefälligkeit wichtiger als der Einsatz polnischer Soldaten im Irak
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2013
Waterboarding in Polen

Foto: Mark Wilson / Getty

Es war die Zeit, als kein Löschblatt mehr zwischen Polen und die USA passte und Präsident George W. Bush Warschauer Regierungen als unverzichtbare Partner im „Krieg gegen den Terror“ lobte. In Afghanistan stellte das Land das fünftgrößte NATO-Kontingent aus Europa. Und auch in der „Koalition der Willigen“, die vor zehn Jahren im Irak einfiel, galt Polen nach Großbritannien, Südkorea und Italien als verlässlichster Alliierter der Vereinigten Staaten.

Die politische Elite in Warschau konnte sich rühmen, endgültig in der westlichen Welt angekommen und Teil eines „Neuen Europas“ zu sein. Der Begriff ging auf den damaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zurück, der den Osten des Kontinents gern g