So stellt man sich wohl im Westen das moderne China vor. Aber vermittelt das wirklich die Realität des immer noch bevölkerungsreichsten Landes der Erde, mit fast 1,4 Milliarden Einwohnern?
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Zuerst mal ein Dankeschön an die Redaktion von Wildcat, die sich auf meine Anfrage die Mühe gemacht haben, den langen Beitrag online zu stellen. Die Hefte kosten kein Vermögen und sind durchweg Berichte, möglichst von den Betroffenen selbst, bzw. nahe der Basis. Wer aber mehr dazu wissen will, kann sich selbst auf deren Seiten einlesen, siehe hier.
Natürlich bleibt jeder Bericht immer ein perspektivischer, wobei in einem so großen Staat/Land wie China, mit annähernd der dreißigfachen Fläche wie Deutschland, das zudem eine nicht zu bewältigende Herausforderung sein dürfte. Denn, um bei Deutschland zu bleiben, wer blickt allein schon hier durch, wenn es um die unterschiedlichen Länderinteressen geht und deren kulturellen Unterschieden.
Und doch kann man es versuchen herauszufinden, was denn zu den besonderen Merkmalen zählt, die sich vielleicht verallgemeinern lassen und die Unterschiede herauszuarbeiten, wie sie sich dem westlich orientierten/geprägten Menschen darstellen. Und dann gehört natürlich die persönliche 'Note' dazu, welche Phänomene also in besonderer Weise auffallen und wie man das interpretieren kann.
Jedenfalls würde es mich freuen (mein Spektrum erweitern), wenn insbesondere diejenigen sich mit Kommentaren einfinden, die mit China wesentlich vertrauter sind und da wären natürlich insbesondere @JR's China Blog, @Aussie, @Insel-Banker und natürlich auch @WuMing gemeint, wobei letzterer eigentlich den Vorteil haben müsste, aus beiden Perspektiven auch das Verbindende/Positive zu benennen. Kritisieren ist i.d.R. leichter, als die Gemeinsamkeiten zu betonen. Wobei sich dann die Frage stellt, was die Kritik bewirken soll, wenn man nicht Willens ist, vor der eigenen Haustür den Dreck zu entfernen.
Nun der Link zu dem längeren Beitrag, mit dem Titel: China: Neijuan. Und wer es lieber in Englisch mag, dann hier entlang.
Nachtrag 27.04.2021:
Aus der 'Edition Le Monde diplomatique' gibt es mit Nr. 23 eine Ausgabe Chinas Aufstieg. Editorial und Inhaltsverzeichnis ist über die Vorschau zu lesen.
Kommentare 150
..."Damals habe ich mich gefragt, wie internationale Solidarität aussehen kann, hielt es aber für selbstverständlich, dass sie richtig, wichtig und erwünscht sei. In den vergangenen Jahren musste ich einsehen, dass das viel schwieriger ist – man stößt meistens zuerst auf die Falschen; und die Hoffnungen und Wünsche, die man auf die anderen projiziert, sind oft der Eintritt in einen Irrgarten. Seit den Begegnungen mit Nationalismus, Ausländerfeindlichkeit und dem Ausbleiben von Kritik und Widerstand kommen mir grundsätzliche Zweifel, in welcher Form und mit wem Versuche von internationaler Solidarität überhaupt möglich und produktiv sind"...
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Sowas aber auch, wer noch einen Funken Gedächnis zwischen den Ohren hat was z.B. zwischen Japan und China 1935 - 1950 ablief hätte anderes gar nicht erwartet.
Gruss
Bitte erlären Sie die Zusammenhänge genauer: Wer schreibt und veröffentlicht mit welcher Absicht? Wer also ist der Ich-Erzähler? Warum hat Wildcat das Interesse / die Bereitschaft, dass der Bericht hier abgedruckt wird? Was haben Sie damit zu tun? Wodurch begründet sich Ihr Engagement? Worin besteht Ihr Interesse?
Ich habe gestern den "Vorspann" gelesen, nach dem Autor gesucht und war verwirrt.
Was Ihre vermeintlichen China-Experten anbetrifft, so kann ich @Aussi nicht einschätzen, da ich ihn hier im Forum nicht verfolgt habe.
Meine auf Indizien beruhenden "VORURTEILE" und SPEKULATIONEN sagen mir, dass weder @JR's China Blog noch WuMing Chinesen sind. Beide sind auf jeden Fall Muttersprachler. Der erste dürfte möglicherweise ausbildungsmäßig und berufsmäßig mit China zu tun haben und benutzt seine Präsentation eher, um hier möglichst breitbeinig durchs Forum zu stolzieren und zu allem und zu jedem seinen Senf dazu zu geben. Das erinnert mich an manchen Ehemaligen. "WuMing" kann je nach Betonung "anonym" bedeuten. Es gibt hier in dF einen Beitrag über eine italienische Autorengruppe mit gleichen Namen .
Ich halte @WuMing eher für "Schmitzchen Müller", für einen von China bezahlten Demokratie- und Dutschland-Basher. Sein Detailwissen über Deutschland ist besser, als sein Gefühl für China. Als China-Experte spielt er für mich keinerlei Rolle, wohl aber als erschreckendes Beispiel für unverschämte und dreiste chinesische Provokation. Wie viele Minuten könnte er mit solch einem Auftritt in China in Freiheit überleben?
Ich für meinen Teil bin mehrfach über China geflogen und zweimal in Hongkong zwischengelandet. Dann aber hatte ich das unvergessliche Erlebnis, eine von der Berliner Botschaft angeleitete Führung in einem ganz kleinen Rahmen durch die leer zurückgelassene mächtige ehemalige Chin. Botschaft zu erhalten. Die bombastische "Dunkelheit" des zurückgebliebenen Gigantismus war beeindruckend und erschreckend zugleich! Es ging um die Frage, ob dort ein Zentrum für chinesische Studenten entsteht.
Wohl aber hatte ich ca. 30 Jahre intensive Kontakte zu chinesischen Studenten aller coleur und auch zu chin. Priestern, einhergehend mit gelegentlichen Besuchen chinesischer Bischhöfe.
Daneben habe ich einige Erfahrungen und Kenntnisse bezüglich anderer asiatischer Länder.
Ich bin also in keiner Weise ein China-Experte, wohl aber ein "Chinesen-Kenner".
Ob ich Ihnen in Bezug auf den langen Text eine Bereicherung sein kann, wage ich also zu bezweifeln.
CanSino ("Anti - Corona") wurde hier z.B. "verschenkt", was glaubst du was da geopolitisch dahintersteckt nachdem Trump 4 Jahre verpennt hat.
..."Las [embarcaciones] de bandera china estamos casi seguro de que no tienen permiso para el arte de pesca de arrastre en México”, afirma Aziz"...
=
..."Wir sind fast sicher, dass die chinesische Flagge keine Genehmigung für das Schleppen von Fanggeräten in Mexiko hat ", sagt Aziz"...
Man kann das als "Legalisierung" von Fangquoten ansehen, CanSino meine ich. So soll es sich ja auch in Afrika abspielen. Und von der Chipmonopolstellung in Taiwan nach der China jetzt verstärkt greift sagte Biden nicht von ungefähr "man ist bereit Atomwaffen" einzusetzen.
;-)
Zieht euch warm an, mein lieber "Westen".
'Über China' wird in den Medien viel berichtet und meistens aus einer polarisierenden/einseitigen Warte heraus. Also über deren Ökonomie, Wachstum und den damit verbundenen Folgen auf dem Weltmarkt. Dann kommt noch Taiwan, Hongkong, wie auch die Menschenrechte dazu und seit geraumer Zeit damit auch die Tibetproblematik. Hauptsächlich aber das im Bild von mir vermittelte Bild entstanden ist, eines erfolgreichen Staates, der zumindest einige 100 Milliarden Chinesen von der Armut befreit hat. Und damit vermutet wird, dass deren Lebensqualität etwa den des bürgerlichen Mittelstands im Westen erreicht hat. Ob das nun so der Fall ist und auch weitere Umfelder/Aspekte betreffend, bedarf also möglichst Berichte vor Ort, denen man zumindest entnehmen kann, das es wohl noch ein anderes China gibt, das i.d.R. nicht in den Schwarzweiß-Bildern der westlichen Medien enthalten ist.
Mein Interesse ist daher ganz einfach: lernen, zuhören! Und so ist auch der Impuls von mir ausgegangen, Wildcat anzufragen, ob sie den Beitrag nicht online stellen können. Und zu deren Prinzip gehört die Anonymität, auch Schutz der Anonymität anderer (soweit es erforderlich/gewünscht wird). Des Weiteren beziehe ich die Ausgaben halt seit vielen Jahren und konnte mir einen guten Eindruck verschaffen.
So dürfte auch klar sein (wobei ich aufgrund seiner bisherigen Infos aus dem Beitrag schon Bedenken habe), dass die Quelle in China nicht mit ihrer vollen Identität auftritt, um eben genau das weiter praktizieren zu können, wie im Beitrag zu lesen ist.
Nun hielte ich es aufgrund bisheriger Indizien für angemessen, die im Beitrag aufgeführten Foristen in Verbindung mit China hervorzuheben, weil sie trotz ihrer gewissen Anonymität doch (für mich zumindest) hinreichend Belege geliefert haben, sich zumindest mit China in besonderer Weise auseinandergesetzt zu haben, bzw. in Fall von WuMing eine zwar nicht überprüfte, aber doch von mir noch mit (naiver?) Annahme geglaubte Familienbindung hat(te).
Wer nun wie @JR zumindest chinesisch lesen kann, die Ausführlichkeit und Zeitdauer seiner Beschäftigung mit China in seinem Blog sieht, ihre eigenen, über die persönlichen Kontakte entstandenen mit ihren ja 'nur' unmaßgeblichen 30 Jahren in Kontakt mit Chinesen entstandenes Wissen (Ironie!), Aussie auch, der mir aus dem bisherigen Lesen dazu gehört, dann braucht man sicher keine Differenzierung mehr, wo nun der Unterschied zu einem "China-Experten" oder "Chinesen-Kenner" liegt. Im Gegenteil, wenn persönliche Erfahrungen sich mit ausgiebigen Quellenstudien anderer verbinden, sollte das doch eine gute Basis des Austausches ergeben (können).
Anhand der möglichen Reaktion der Betreffenden lässt sich ja vielleicht noch korrigieren, wenn das der Fall sein sollte. Die Infos im verlinkten Artikel zumindest bieten einiges an Stoff, über den sich sachlich diskutieren lässt.
Die stille 'Ausweitung' chinesischer Aktivitäten außerhalb des Landes, die damit dann doch wohl vorhandenen Ressourcen, kommen in dem Beitrag so nicht zum Wort. Auch was die Spitzentechnologie betrifft, dürfte China doch wohl mehr drauf haben, als mir im Beitrag so berichtet wird.
Grüße
Danke für die Blumen! Ich bin kein chinesischer Muttersprachler. Ich bin Ostfriese im zentralniedersächsischen Exil und meine Muttersprache war ostfriesisches Platt.
Wuming hat ebenfalls klargestellt, wer er ist: "Passdeutscher" mit chinesischen Wurzeln.
@Pleifel:
Ich beginne gerade erst zu lesen, möchte aber schon behaupten, dass es kulturelle Faktoren gibt - übrigens auch im recht multikulturellen, gleichwohl aber ehtnisch überwiegend Han-bevölkerten Taiwan.
Politisch ganz anders verfasst; im Arbeitsleben aber nicht in allen Punkten so unähnlich.
Bis vielleicht später.
Vielen Dank für die Infos, die ich vor allem in Bezug auf den Text und auch Ihre Motivation nachvollziehen kann. Nach dem ausgiebigen Studium melde ich mich wieder.
Vielen Dank für Ihre Infos und Ihre derart gemäßigte Reaktion!
Meine vorausgeschossene Angriffshaltung möchte ich hiermit dann doch deutlich abmildern und entsprechend abrüsten!
Da ich sogar selber einen gebürtigen Ostfriesen in meiner engen Bekanntschaft habe (der hat es als junger Mensch nur als Aushilfe bis zum Frankfurter Flughafen gebracht), würde ich mich dann doch für die Quellen Ihrer China-Kenntnisse interessieren (drüber geflogen, zwischengelandet oder studiert?)
Bei meinen ernst gemeinten Blumen habe ich ja Letzteres zumindest für möglich gehalten.
" I am very Taiwanese in the sense, that I’m caught in this unhealthy system, where the older generation, who could have retired long time ago, run public companies like it’s their private business and where the culture of face and hierarchy often exceeds common sense and innovation. (...)"
und
"I always want to know the original meaning of the Chinese character, word or phrase, its cultural connotation and how a Taiwanese person feels about it, what is the context a certain term is commonly used. And my wife, as well as some friends, are my reference for that and I’m very thankful to have them around."
und
"By reading other blogs, especially on China and Korea, I learned a lot about these countries, I have to say these bloggers affect my perception of them as well."
und
"China also plays a role on my own blog, I’ve recently written several posts about Chinese vs. Taiwanese, because I find it fascinating, how the two people on both sides of the Taiwan Strait can be so different, but sometimes so alike."
dann diese interessante Einschätzung:
"Taiwan is on the losing end in this part of the world, it’s losing its competitive edge, innovation is driven in China, Korea and quality is traditionally associated with Japan."
und mit einer gewissen Resignation dann:
"It’s not like we want to have dictatorships back, but the feeling of pure enthusiasm for political convictions are over – cynicism prevails these days." zum Abschluss seine irgendwie traurige letzte Kommentierung.
Danke, gerne gelesen.
Einige Jahre in China gelebt - überwiegend in einer sehr ländlichen Gegend, in der eigentlich nur Chinesisch gesprochen wurde, sowie in Taiwan.
Mit dem "Wildcat"-Autor habe ich gemeinsam, dass ich ebenfalls mehr am Land als an einem lukrativen Job interessiert war, aber ebenfalls für ausländische Unternehmen arbeitete.
Interessant!
Beim Entlang-lesen: es stimmt, dass das derzeitige Konjunkturprogramm auf Verschuldung beruht. Inwieweit China dabei auf Auslandskredite angewiesen ist, ist fraglich, und ich gehe nicht davon aus, dass es sich dabei um kritische Beträge handelt.
In der Finanzkrise 2008/2009 waren staatliche Investmentunternehmen auf Provinzebene die Treiber der Investitionen - sie verschuldeten sich meiner Erinnerung nach vor allem bei inländischen Banken. Die vergeben bis heute Kredite, ohne auf die Verhältnisse zu schauen, so wie vor gut zehn Jahren.
Es kann also sein, dass demnächst eine "Blase platzt" und enorme Kreditmassen "berichtigt" werden müssen - aber das machen vermutlich inländische Beteiligte unter sich aus. Der Staat wird dabei also auch einigen Gestaltungsspielraum haben, und man muss sich das nicht vorstellen wie bei Argentinien und dem IWF.
Nebenbei:
..."Las 64 empresas chinas que venden químicos y máquinas a los carteles de México para desatar una epidemia de fentanilo descontrolada"...
=
..."Die 64 chinesischen Unternehmen, die Chemikalien und Maschinen an mexikanische Kartelle verkaufen, um eine grassierende Fentanyl-Epidemie auszulösen"...
Man muss ja den Westen vergiften, Brandaktuell vom 7 März 2021. Erinnert irgendwie an Putin, nur anders.
:-D
Und trotzdem schlafen die allermeisten VW-ArbeiterInnen zu zweit im Zimmer und können sich keine Wohnung vor Ort kaufen und ihre Familie nachholen.
Auch das ist richtig, muss aber nicht von Nachteil sein. Zum einen möchte man keine Slumbildung (und Wohnen ist schon teuer genug), zum anderen versucht man, das "Hinterland" zu entwickeln.
Da sowieso fast niemand sein Leben lang am Band wird arbeiten können, aber womöglich eine Menge Geld spart, kann er später vielleicht da investieren, wo er herkommt. Davon abgesehen, dass ein Großteil der Kohle sowieso "nach Hause" geschickt wird.
Putin ist ein bekackter Amateur.
Bin mal vorübergehend auf 'ner kleinen Tour.
..."und man muss sich das nicht vorstellen wie bei Argentinien und dem IWF"...
Gewiss nicht, wer ist der grösste Dollar US - Gläubiger? Da musst du auch keine U - Boote nach Falkland verschicken.
:-D
..."Obwohl China seine Anteile an den US-Schulden seit dem Höchststand von 1,3 Billionen Dollar im November 2013 zwar reduziert hat, ist die Volksrepublik mit einem Anteil von rund 17 Prozent immer noch grösster ausländischer Anteilseigner des US-Schuldenbergs"...
:-D
Dass die Lager in Xinjiang mit Wirtschaft nichts zu tun hätten, wird nicht überall so gesehen. Immerhin hat China ein demografisches Problem, und zumindest für Billigarbeiten möchte man die Uighuren schon gerne einsetzen. Irgendwo habe ich mal den Vergleich mit den historischen "Enclosures" auf den britischen Inseln im Vorlauf auf die industrielle Revolution gehört: man will keine informellen Wirtschaftsbeziehungen von Uighuren, sondern man will sie in die formelle Wirtschaft integrieren.
Und ich drucke mir den Artikel erstmal aus. Ziemlich gehaltvoll, scheint mir.
Als Merker, auch für mich selbst: Die vom Wildcat-Atuor genannte hohe Sparquote führt unter anderem auch dazu, dass man sich als Bank ziemlich anstrengen muss, um den Zaster unterzubringen. Da darf man nicht so genau hingucken.
Putin hat Trump hingebogen, das muss man erst mal hinkriegen.
I see this link / text very much in the context of the US
Indo-Pacific Deterrence Initiative
https://www.congress.gov/bill/116th-congress/house-bill/6613/text
which presently permeats public and political channels in most countries of Asia and the Pacific.
Some of the points mentioned are probably correct but shaped in a way to apply to existing sentiments of the western Left.
Quote from Abstract:
"Warum hat sie mit der Einverleibung Hongkongs, dem Ausbau der Zwangsarbeits- und Umerziehungslager in Xinjiang, Grenzschließung, Nationalismus, Grenzscharmützel mit Indien, Handelskrieg mit Australien, Kidnapping und Rambodiplomatie... "
Das sind halbgare politische Versatzstücke, die durch den Folgetext weiter manipulativ besetzt werden, und offen und versteckt an sinophobe Attitüten appelieren.
Der Text ist intellektuelle Begleitmusik zur momentan ablaufenden Wiedererweckung der "Island-Hopping Strategy", die darauf abzielt China zu isolieren.
https://www.thetimes.co.uk/article/pentagon-plans-to-confront-china-with-island-hopping-missile-force-gmww82xfq
https://nationalinterest.org/blog/reboot/oorah-island-hopping-and-amphibious-assaults-are-back-menu-182958
https://www.military.com/daily-news/2020/12/22/how-air-force-will-expand-its-pacific-island-hopping-campaign-2021.html
Die Linke in Deutschland und Europa ist gut beraten, sich hier nicht vorschnell wie die Kuh aufs Glatteis führen zu lassen.
China spielt eine zentrale Rolle in globaler Klimaresilienz und Nutzung begrenzter Ressourcen.
Was das Land braucht, ist kritische Solidarität mit Verstand und Verständnis, und nicht pseudo-intellektuelle - oder gar militärische - Kraftmeierei.
Auch hier unklare Autorenschaft (nicht genannt bzw. nicht erklärt)!
Die in den Absätzen beschriebene Situation ist sehr interessant. Die Rolle der Alten ist eine asiatische Begebenheit, die man in Europa vor vielleicht 150 Jahren genauso beschrieben hätte. Taiwans veränderte Rolle erklärt sich mit dem technischen Aufstieg der Nachbarn, an erster Stelle am Aufstieg der Volksrepublik Chinas.
Lebensnahe Beobachtung auf einem asiatischen Flughafen vor mehr als 25 Jahren: Meine Ehefrau, Südkoreanerin, war sehr gut darin, Chinesen, Japaner, Taiwanesen und Südkoreaner zu unterscheiden, was mich geradezu fassungslos machte, trotz meiner seinerzeit dann doch bereits geschärften Wahrnehmung und Unterscheidungsfähigkeit. Wie sie das mache, erklärte sie auch mit der zum Teil völlig unterschiedlichen Kleidung, mit möglicher Handy-Benutzung und mit dem Verhalten allgemein. Nach diesen Infos wurde ich dann im Unterscheiden auch etwas besser. Im Laufe der Zeit änderte sich das Erscheinungsbild der Chinesen nicht nur auf asiatischen Flughäfen, sondern auch hier in Deutschland sichtbar. Schon länger ist Äußeres keinerlei Kriterium mehr, was Ausdruck für die rasante wirtschaftliche Entwicklung in der Zwischenzeit ist.
Da @JR's China Blog die ländliche, seinerzeit noch englischunkundige ländliche Gegend kennengelernt hat, dann weiß er, was ich meine. Ich hatte anfangs auch mit Studenten bzw. mit Ordensschwestern aus solchen Gebieten zu tun. Da galt es sehr tiefe kulturelle Gräben zu überwinden und durch persönlich menschliche gestenreiche Ansprache irgendwie Vertrauen aufzubauen, um dann Schritt für Schritt erste Erfolge beim Erlernen der ersten Fremdsprache zu erzielen.
"Es ist nicht so, dass wir uns Diktaturen zurückwünschen, aber das Gefühl der reinen Begeisterung für politische Überzeugungen ist vorbei - heute überwiegt der Zynismus." (deepl.com-Übersetzung)
Weltweit wird ein Demokratie-Upgrade dringend benötigt. Weltweit schwindet die Begeisterung für liberale Demokratien. Weltweit ist es unverzichtbar, sich schützend vor fragile demokratische Strukturen zu stellen, um die nicht-demokratischen „Rattenfänger“ abwehren zu können. In diesem Zusammenhang ist ein Überdenken der hoffnungslosen Überökonomisierung der meisten Lebensbereiche ebenso unverzichtbar.
Ergo: Das Problem ist nicht nur ein taiwanesisches, sondern ein Problem aller Demokraten.
Pfff. Kreisligist biegt Kreisligisten. Was gibt es da hinzukriegen? :))
Ich muss jetzt ebenfalls erstmal auf Tour.
Und Kim Jong Un hat Trump am Nasenring durch die Manege gezogen, das war großartig einfach für ihn.
...""This is the BMW Group's best-ever annual sales result in China since entering the market in 1994," the carmaker noted. Of the total 2.3 million BMW and Mini vehicles sold last year, almost one in three were sold in China"...
Das müssen die Uiguren hingenäht haben, den neuen Mittelstand.
:-D
Nicht zu vergessen die neuen Formel 1 Fahrer in der Richlist.
..."In a record setting year, China leads the pack in billionaire bounce backs on Forbes’ 35th annual World’s Billionaires list. The Middle Kingdom is now home to 626 billionaires—up from 388 last year—and is again only second to the U.S., which has 724 billionaires. China’s blistering stock market and quick recovery from the Covid-19 pandemic led to 205 newcomers, while another 53 who had dropped off the list in previous years made the cut this go-around. China’s count does not include Hong Kong and Macao, which Forbes lists separately"...
Wieviele Einwohner hatte China noch mal?
1.4 Milliarden?
Tolle Links!
..."China spielt eine zentrale Rolle in globaler Klimaresilienz und Nutzung begrenzter Ressourcen"...
Klar solar- politischer Ehrgeiz, bis der Schimmel von Solarworld abfällt. "Klimaresilienz", welch' schöne Wortschöpfung. Literaturpreisverdächtig, aber sicher nicht Klimapreisverdächtig.
:-(
..."Was das Land braucht, ist kritische Solidarität mit Verstand und Verständnis, und nicht pseudo-intellektuelle - oder gar militärische - Kraftmeierei"...
Die chinesische Kraftmeierei an den Küsten des Pazifiks, Grenzstaaten Philipinen, Japan usw. fallen also unter den "humanistischen Kampf für Religionsfreiheit" oder geht es evtl. um Rohstoffe?
..."The battle plan, rehearsed in Exercise Noble Fury, is for Marines to be dropped covertly on islands and atolls in the region to attack Chinese warships and missile sites in a “shoot-and-scoop” manoeuvre"...
Tolle Pläne bei 2 Atommächten, wem der erste Geduldsfaden reisst haut auf den roten Knopf, und Ende, Sendeende, Schwachsinnskonzepte...
China hat wohl eine eigene 'Immobilienblase' und wenn diese Kosten/Marktpreise-Entwicklung (Spirale) nicht ständig nach oben geht, muss wohl mächtig virtuelles Geld erzeugt werden, um den Crash zu verhindern. Aber solange man im Ausland nicht verschuldet ist, es ist umgehrt der Fall, dürfte das zumindest nach der Modern Monetary Theory (MMT) kein großes Problem sein. Da droht dann eher eine Entwicklung wie in Japan, das bis heute nicht aus der Deflation herausgekommen ist und eine enorme Staatsverschuldung aufweist.
Zudem, auch gezwungenermaßen, will sich China unabhängiger vom Ausland machen. Das mag bei einem Binnenmarkt von dieser Größe gelingen, dürfte aber bei der Lebensmittelversorgung schwerer werden, zumal wenn man auch noch auf tierische Produkte abgeht, u.a. die beliebten Schweinchen. Aber auch bei den Rohstoffen werden die nicht alles aus ihren eigenen Böden entnehmen können, was vielleicht auch noch ein zukünftiges Problem mit Antarktika ergeben könnte, dass sich im Klimaprozess zumindest in Teilen vom Eis befreit.
"Was das Land braucht, ist kritische Solidarität mit Verstand und Verständnis, und nicht pseudo-intellektuelle - oder gar militärische - Kraftmeierei."
Das lässt sich vernünftig nicht bestreiten.
Was die "Autorenschaft" betrifft, kann ich nicht beurteilen, wo es sinnvoll/notwendig ist, mehr aus der Anonymität heraus zu schreiben oder gleich die 'Hose runter zu lassen'. Zumindest den normalen Usern dürfte es damit erschwert werden, sich den direkten Zugang zu den Schreibern zu ermöglichen und nicht jeder 'Hausbesuch' ist dann erwünscht. Und falls man dann auch noch Familie hat, wird man die nicht unnötigen Gefahren aussetzen wollen.
Das ist doch auch in Deutschland keine Sache (mehr), die in jedem Fall lässig angegangen werden kann. Spätestens dann, wenn man in der Lage ist, Rechten gegenüber unangenehme Fakten aufzudecken, hat es doch nun genügend Beispiele gegeben, das auch Prominenz nicht ausreicht, um vor Gewalttaten (zumindest Belästigungen) zurückzuschrecken.
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Das Problem mit dem " Schwinden der Begeisterung für liberale Demokratien" ist wohl kein lokales Phänomen, wobei die spezielle Ausprägung dieses Liberalismus ja gerade dazu beiträgt. Zudem ist die 'demokratische Kultur' in Deutschland keine, die wie in Frankreich erkämpft wurde. Ich erinnere daran (wenn man den Zentralismus in China kritisiert), wie autoritätsbezogen doch die meisten Deutschen noch vor einigen Jahrzehnten waren (Volk, Führer, Vaterland) und wieviel Potential immer noch in der Denke davon vorhanden ist, in nicht zu übersehenden Teilen der Bevölkerung zumindest. Es zeigt sich nicht allein mit der Wahlstimme bei der AFD, sondern auch in verbliebenen Strukturen und sei es auch der Verfassungsschutz und gewissen Anteilen bei Militär und Polizei.
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Deutschland ist mit der Nachkriegsindustrialisierung ja nicht von Null gestartet (Mythos von der totalen Zerstörung der Industriebasis) und hatte also schon eine vorlaufende Tradition. Was von den 50ern bis in die 70er dann boomte, ist dann noch besonderen Umständen geschuldet (Mythos Marshallplan), die viel mit dem Kalten Krieg zu tun hatte. China konnte diese Basis nicht vorweisen und ist von ganz anderen, noch feudalen Strukturen aus gestartet. Woran auch maßgeblich Europa beigetragen hat.
Worauf ich hinaus will ist, dass der Zeitraum der revolutionären Entwicklung viel kürzer war, demgemäß auch die vergleichbare Zeit der Anpassung fehlte. Daraus ergibt sich für mich zumindest die Frage, ob sich eine verzögerte, nachholende Entwicklung ergibt, was Demokratievorstellungen betrifft, also analoge wie im Westen oder aber doch die chinesische Lebensweise aus ihrer langen Kultur dominieren wird. Zumindest Trend sich erkennen lassen, worauf es hinauslaufen könnte. Oder doch eher ein ganz eigener Weg gefunden wird, wie sich Kollektivität und Individualismus vereinbaren lässt.
So in etwa.
Und wie ich soeben lese, hat Australien das Wirtschaftsabkommen im Rahmen der Neuen Seidenstraße gekündigt, was in Australien wohl noch mächtig Zoff bewirken wird. (aber das ist mehr ein Thema für @Aussie42)
..."(Mythos von der totalen Zerstörung der Industriebasis) und hatte also schon eine vorlaufende Tradition. Was von den 50ern bis in die 70er dann boomte, ist dann noch besonderen Umständen geschuldet (Mythos Marshallplan)"...
Gut dass das mal gesagt wird:
Nach Versailler Vertraegen 1918/19 wollte man ja nicht den gleichen Fehler 1945/46 machen. Also wurden Gluehbirnen, Boxermotoren, Ventilatoren in alle Welt verkloppt, das war Kriegstechnologie 1939 - 1945 die sich im zivilen Leben als Exportschlager herausgestellt haben, nicht zu vergessen die Pharmamilliarden von Hoechst AG = IG Farben bzw. BAYER die sich ja in Karniggelversuchen in KZ's ungeheure Wettbewerbsvorteile verschaffen konnten, dagegen war die z.B. japanische Konkurrenz chancenlos. Auch unverwuestliche AEG - Waschmaschinen Bj. 1969 wollen wir nicht vergessen, die haetten glatt mit dem Rommel den Wuestenkrieg gewonnen.
Ohne diese gesamten Exportschlager waeren uebrigens die '68 nie finanzierbar bzw. moeglich gewesen, so viel Freigeist in der Gesellschaft muss man erst mal bezahlen koennen.
;-)
@pleifel: »Was die "Autorenschaft" betrifft, kann ich nicht beurteilen, wo es sinnvoll/notwendig ist, mehr aus der Anonymität heraus zu schreiben«
Der Hinweis „aus naheliegenden Gründen anonym“ wäre ausreichend und würde unnötiges Suchen ersparen. Ihre diesbezügliche Umsicht ist mir bekannt.
@pleifel: »Worauf ich hinaus will ist, dass der Zeitraum der revolutionären Entwicklung viel kürzer war, demgemäß auch die vergleichbare Zeit der Anpassung fehlte.«
Als ich Süd-Korea über die Familie meiner Frau und Sehenswürdigkeiten hinaus kennengelernt habe, ist mir – z. B. bei Touren durch Seoul und Busan – glatt die Spucke weggeblieben. Dort hat in wenigen Jahrzehnten – ausgehend von der Stahlindustrie – eine Entwicklung vom Entwicklungsland zum hochmodernen Industrieland (für Koreaner sind wir schon länger ein belächeltes technisches Entwicklungsland mit womöglich noch Wählscheiben-Telefonen; O-Ton meiner Frau: „Das einzige Moderne, was Du hattest, als wir uns kennenlernen, war Dein Staubsauger.“) und von einem durch Militärregierungen bestimmten Land zur Demokratie stattgefunden. Demokratie kann sich auch in kurzen Phasen entwickeln. Ausschlaggebend ist auch hier die Richtung und natürlich die Rahmenbedingungen.
@pleifel: »Daraus ergibt sich für mich zumindest die Frage, ob sich eine verzögerte, nachholende Entwicklung ergibt, was Demokratievorstellungen betrifft, also analoge wie im Westen oder aber doch die chinesische Lebensweise aus ihrer langen Kultur dominieren wird.«
Unter den jetzigen Verhältnissen ist nur eine Entwicklung zu noch mehr Totalitarismus denkbar.
Aus dem verlinkten Text:
»Mit Xi an der Macht ist eine Kehrtwende in Xinjiang fast unmöglich. Solange ist aber auch keine Rücknahme autoritärer Willkür oder Rechtssicherheit im übrigen Land möglich … Die drakonischen Maßnahmen in Hongkong und insbesondere in Xinjiang legen die KPCh auf eine Einbahnstraße fest, in der sich das Land nur in Richtung Autoritarismus bewegen kann«
»Eine aktuelle Studie im Fachjournal Political Behaviour erklärt sehr gut den dahinter [Anm.: hinter der Propaganda] stehenden sozialen Mechanismus: Man weiß zwar, dass alles zensiert und propagandistisch aufbereitet ist und glaubt selber das dumme Zeug nicht; aber die Einzelnen denken, dass ihre Mitmenschen es glauben. Propaganda funktioniert deshalb, weil der oder die Einzelne dann selbst den Mund hält, um nicht in die Schusslinie zu geraten – und damit wiederum dem anderen suggeriert, die Propaganda zu glauben.«
Als ich zum ersten Mal vor knapp 30 Jahren in Süd-Korea war und eine „wertegespaltene“ Gesellschaft zwischen sehr strikten Normen bezüglich der Begegnung unverheirateter Frauen und Männern und dem intensiven Konsum westlicher Kultur wahrnahm, hatte ich eine heftige Auseinandersetzung mit meiner Gattin in spe. Ich prognostizierte einen quasi zwangsläufigen Wandel in den Moralvorstellungen. Dieser Wandel ist bei den jungen Leuten und jungen Eltern in Korea längst eingetreten. Die früheren Vorstellungen werden wohl erst gemeinsam mit den Älteren „ableben“. Ich erinnere mich gerne an ein Gespräch mit einer süd-koreanischen Studentin, die stolz berichtete, dass sie (in Korea geboren und aufgewachsen) Eltern hat, die eine Zeit lang als Krankenschwester und als Bergmann in Deutschland gearbeitet hatten. Deshalb sei sie in den Genuss einer wesentlich lockeren Erziehung gekommen. Schwestern meiner Frau (große Familie) haben durch unsere deutsch Erziehungsweise (meine Frau konnte zum Glück unserer Kinder von den strikten Moralvorstellungen loslassen) hinzugelernt. Noch kürzlich hatten wir mit unseren Kindern die Diskussion, bei welchen Verwandten sie mit ihren unverheirateten Partnern zusammen oder getrennt nächtigen können bzw. müssen, was klar Einfluss auf die Reiseroute bei ihrem künftigen Koreabesuch hat.
Ergo: Wenn das Umfeld Entwicklung zulässt kann diese natürlich auch in kürzerer Zeit geschehen, zumal wenn es Vorbilder gibt und das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden muss.
In Bezug auf China kann ich mir derzeit aber nur ein Implodieren der Gesellschaft vorstellen, was ich mir auf keinen Fall vorstellen will. Wie bei einer Schraube, nach der nach „fest“ irgendwann „locker“ kommt, werden Menschen eine derartige immer weiter zunehmende Überwachung und Unterdrückung – auch durch zunehmende Kenntnisse der Lebensweise in westlichen Ländern – auf Dauer nicht erdulden. Für die chinesische Gesellschaft als erstes und für die Menschheit insgesamt wäre ein schrittweiser, möglichst gewaltfreier Prozess auf der Grundlage von Einsicht und Besonnenheit der beste Weg. Ich hoffe, dass es so passieren kann. Der ach so kluge Xi hat davon bedauerlicherweise überhaupt keine Ahnung. Im Gegenteil, er wird sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren.
Aber wohin geht die Entwicklung?
Jedenfalls wird es hoffentlich (!) keine Kopie des westlichen Wegs. Wohin das in etwa führen würde, lässt sich zumindest in ökonomischer Hinsicht in Russland studieren.
Der Westen muss so schnell wie möglich von seinem „Individual-Trip“ runterkommen und Individuum und Kollektiv endlich als gleichberechtigt uns als ineinandergreifend verstehen. Dass die besessene Fixierung des Westens auf die Menschenrechte, die reine Individualrechte sind, asiatischen Gesellschaften nicht genügt, liegt auf der Hand. Die westliche Ignoranz und Arroganz besteht u. a. darin, die Ratifizierung von Menschenpflichten, die eben Kollektivrechte sind, vehement abzulehnen.
Wie sollte das an so vielen Stellen desolate System, ganz zu schweigen von all den historischen Vergehen, heutzutage denn ernsthaft Vorbild für andere sei können?
Es gibt bezüglich intelligenter Gesellschaften weder hier noch dort Vorbilder. Kluge Menschen weltweit müssen diesen Weg gemeinsam ebnen. Dann lässt sich auch Begeisterung für liberale (ist um Gottes Willen nicht neoliberale) Demokratien und ihr Partnerwirtschaftssystem erzielen.
Durch meine langjährige Erfahrungen mit Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen erkenne ich den Menschen hinter all den genetischen und kulturellen Prägungen, hinter all den Masken und Rollen. Genau mit diesen Menschen möchte ich zusammenarbeiten, genau von diesen Menschen möchte ich lernen. Rassismus und Diskriminierung beginnen genau dort, wo die äußeren Unterschiede in irgendeiner Weise als Unterscheidungen anfangen eine Rolle zu spielen.
Im Übrigen ist der Bio-Deutsche viel weniger ein Kartoffel-Esser als der Süd-Koreaner dagegen ein besessener Reis-Esser ist und ein Teil der Chinesen Nudelsuppen-Fanatiker sind. So what! Guten Appetit, essen und verdauen müssen wir alle!
Aber die Kommunen im 68-Modus werden nicht viel Geld benötigt haben, die Mietkosten waren es wohl eher nicht. :-)
Aber offensichtlich haben etliche deutsche Politiker vergessen, wann es sinnvoll ist, Forderungen eher auszubuchen, als ganze Länder dem Ausverkauf zu übergeben (Sozialabbau zu forcieren), wie es mit Griechenland z.B. der Fall war.
Das ist ja auch einer der Gründe, warum sich die EU mehr und mehr spaltet, in die da oben und die da unten. Und das fällt denen oben (vor allem auch Deutschland), eher früher als später schwer auf die Füße. Und dann wird sich schnell herausstellen, ob das schlagseitige, neoliberale Boot noch zu retten ist.
:-)
Eher nicht...
Das sind schon spannende Erfahrungen, die Sie da im Zusammenhang der unterschiedlichen Kulturen machen. Das geht natürlich über das geschriebene Wort hinaus, denn es beinhaltet einfach viel mehr Facetten im gemeinsamen Alltag.
In dem Beitrag beschreibt der Autor unter "Rassismus im Alltag" und "Drei alltägliche Beobachtungen" Verhaltensweisen, die man doch in Deutschland/Westen deutlich ablehnen würde oder gar als unerträglich bezeichnen würde.
Und im Verbund damit, bzw. auch bestärkend die staatliche Propaganda, die sich über die Strukturen im Land doch offensichtlich auch durchgreifend jederzeit äußern/realisieren kann. Zwar gibt es bei uns auch Tendenzen hinsichtlich mehr Überwachung und Schwächung von Demonstrationsrechten, aber zumindest läuft das nicht 'geräuschlos' ab, wenn es nicht sogar abgeschwächt oder verhindert werden kann.
Die sogenannten Bürgerrechte sind doch wohl tiefer verankert und sicher nicht mit einseitigem Individualismus zu verwechseln! Denn ohne diese, bzw. der aktiven, demokratischen Ausgestaltung, sehe ich keine demokratische Grundform.
Was also unterscheidet das vom chinesischen Verständnis gesellschaftlichen Miteinanders, bzw. wo sind da die Gemeinsamkeiten?
▪ Vorbemerkung: Als Geschöpf der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeneration, als inmitten der Bonner Republik politisch-demokratisch Sozialisierter, habe ich eine anti-totalitaristische Haltung quasi „eingeimpft“ bekommen. Es ist nicht nur mein ungeschriebenes Recht, sondern auch meine anerzogene Pflicht, jedwedes totalitäre System bzw. jedwede Anflüge von Totalitarismus auch als solche unmissverständlich zu benennen – unabhängig von jedweder diplomatischen contenance. Zivilcourage ist das Gebot der Stunde!
Ergo: Bedauerlicherweise ist das heutige China – völlig entgegen seines unglaublichen kulturellen Reichtums – ein menschenverachtendes, totalitäres Parteien-, Überwachungs- und Unterdrückungssystem, das immer weiter unter Zuhilfenahme aller verfügbaren Technik versucht, die Menschen noch strenger, noch vollkommener zu unterdrücken und seine globale Macht Schritt für Schritt auszubauen. Ich lehne es in jedweder Hinsicht ab, ein derartiges System als Vorbild schönzureden.
Viele Jahre hatte ich insgeheim gehofft, dass ein funktionierendes, friedliches Europa, auch im fruchtbaren Zusammenwirken mit Russland, im 21. Jh. ein Beispiel für ein Zusammenleben in Vielfalt sein könnte, was es aber aus ganz verschiedenen Gründen nicht ist. Sehr bedauerlich!
Es kann also nur ein neuer, ernst gemeinter Prozess 2.0, „Wandel durch Annäherung“, eingeleitet werden – dieses Mal aber ohne am Ende das schändlich Ausnutzen einer Situation der Schwäche beim Verhandlungspartner (z. B. durch die Nato-Osterweiterung). Das wird dieses Mal wohl nur durch einen klaren Abstand zur US-amerikanischen militärischen Großmannssucht funktionieren können. Entweder die USA beginnen sich als Kooperationspartner auf gleicher Augenhöhe zu begreifen oder sie stehen irgendwann alleine.
▪ Vielen Dank für Ihr Engagement und Ihren Link auf den sehr erschütternden Bericht aus China: „China: Neijuan“!
Tja, wenn man jetzt so ganz einfach der chinesischen Bevölkerung vermitteln könnte, dass man sich für sie aufrichtig ein weit weniger egoistisches, ein weit mehr tatsächlich solidarisches System wünscht, ohne jedweden Zwang und ohne jedwede Unterdrückung …
Kann man bedauerlicherweise aber nicht.
▪ Um mir sehr viel Text zu sparen, möchte ich auf zwei meiner Ausführungen an @WuMing verweisen, wo ich in viel bescheidener Weise und dann doch viel kürzer als der genannte Ausgangstext über die chinesisch / asiatische Illusion des funktionierenden Gemeinsinns geschrieben habe. Darin deute ich zwischenmenschliche Verhaltensweisen an, die im obigen Text in äußerst erschreckender und abstoßender Weise in einer viel größeren Breite beschrieben werden
hier und hier
Weitere Kommentierung (auch zur obigen Replik) folgt an dieser Stelle.
@pleifel: »Die sogenannten Bürgerrechte sind doch wohl tiefer verankert und sicher nicht mit einseitigem Individualismus zu verwechseln!«
▪ Die Frage der Menschenrechte und der Menschenpflichten darf in keiner Weise durch das Entweder-oder-Brennglas betrachtet werden. Ich selber halte die Menschenrechte wohl ähnlich wie Sie für eine fantastische menschliche Einrichtung, die vollkommen unverzichtbar ist und verteidigt werden muss!
Ebenso wichtig und in keiner Weise in einem sich gegenseitig ausschließenden Gegensatz, sondern völlig klar in komplementärer Ergänzung zueinander stehend, ist das Kollektiv mit seinen Belangen. Die asiatische Sicht, dass die Menschenrechte alleine viel zu einseitig sind, ist völlig berechtigt. Es braucht eben auch Rechte für das Kollektiv, die sich dann in den Pflichten für den Einzelnen ausdrücken.
Es gibt bereits eine „Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten“ („Vorgeschlagen vom InterAction Council“). Siehe hier
https://www.interactioncouncil.org/sites/default/files/de_udhr%20ltr.pdf
Ohne einer völlig klare Anerkennung und Ratifizierung solcher Menschenpflichten – als Ergänzung zu den Menschenrechten – ist ein fruchtbares Miteinander mit kollektiv ausgerichteten Gesellschaften nicht möglich.
Warum sollten sie ihre einseitige Sicht verlassen, wenn wir nicht dazu bereit sind???
Die einseitige Überbetonung des Individuums ist nun einmal eine der grundlegenden Kritik am westlichen Denken. Solange wir uns nicht für Pflichten öffnen, laufen wir mit unseren Forderungen nach Umsetzung der Menschenrechte gegen die chinesische Mauer und kommen dort nicht weiter.
▪ Viele der im Bericht aus China beschriebenen Verhaltensweisen sind aus deutscher Sicht, ja natürlich aus der Sicht der Menschenrechte, nicht nur unerträglich, sondern nach ganz einfachem menschlichen Anstand – z. B. im Sinne der Goldenen Regel, die auch in China bekannt ist – vollständig inakzeptabel.
Das sind Verhaltensweisen wie ich sie mir so in dieser wohl alltäglichen Breite dann auch nicht vorstellen konnte.
▪ Anmerkung: Neben meiner Hochschultätigkeit hatte ich viele Jahre auch eine eigene Sprachschule. Als ich mich um die Zusammenarbeit mit verschiedenen Agenturen in Seoul bemühte, bin ich von Koreanern wiederholt vor den aggressiven Geschäftsmethoden mancher koreanischer Firmen gewarnt worden. Das viel gepriesene asiatische Miteinander gibt es unvergleichlich in den Familien und in Südkorea wohl zumindest traditionell in den Firmen, die als erweiterte Familie gelten, aber nicht zwischen den Familien und zwischen den Firmen. Diesbezüglich darf man keinerlei verkitschte Vorstellung von asiatischer Gemeinsinn-Romantik haben.
Ein sehr erfahrener Sinologe, Professor unt Leiter zweier China-Institute, versuchte mir in mehreren Gesprächen zu verdeutlichen, dass ein Chinese nicht den gleichen Ego-Begriff wie wir im Westen habe und folglich auch keinen Egoismus kenne. Bis heute verstehe ich nicht wirklich, wie er zu dieser Auffassung kam. Erklären kann ich mir das nur durch eine konsequente Entweder-oder-Sicht. Da diese Einschätzung interfamiliär völlig zutreffend ist, hat er diese Sicht offensichtlich verallgemeinert. Schon aber im Miteinander der von ihm in meine Kurse geschickten chinesischen Studenten stieß ich in bestimmten Situationen auf großen Egoismus. Wenn beispielsweise ein chinesischer Student aufgrund Ausreiseschwierigkeiten erst einen Monat nach Beginn des ca. einjährigen Kurses ankam und er in den ersten Monaten dringend Unterstützung brauchte, dann war es fast unmöglich in der Sprache fortgeschrittenere Landsleute zu treffen, die ihm abwechselnd einmal in der Woche (alle kannten die Lehrwerke) Deutsch-Nachhilfe auf Chinesisch gaben. Wir im Westen – als Egoisten verschriene Menschen – hätten wohl unseren Kollegen (im Ausland!) geholfen oder etwa nicht.
Das übrigens war eine äußerst wichtige Erkenntnis, die ich Chinesen bzw. Asiaten zu deren Erstaunen unbedingt vermitteln musste: Individualismus bedeutet nicht automatisch Egoismus (so wenig wie Kollektivismus nicht automatisch Altruismus bedeutet). Ich habe dafür zu erklären Zeit gebraucht, dass hier in Deutschland die Menschen vielleicht nicht ihre „Lächelnde-Höflichkeit“ kennen und offensichtlich viel verschlossener und abweisender daherkommen, oft aber dennoch hilfsbereit sind (Idioten gibt es natürlich überall), und dass man bei erlangtem Vertauen nicht selten in der Kommunikation sehr offen sehr tief miteinander gehen kann und dass nicht auf jedem das Etikett klebt: Ich bin ein Egoist.
Der Chinabericht spricht in Bezug auf das Miteinander bzw. das Gegeneinander in Firmen eine völlig andere Sprache: »Wissen wird monopolisiert, um die eigene Stellung zu erhöhen.«; »nicht die leiseste Regung von Solidarisierung unter Kollegen«; »Das Misstrauen unter Kollegen sei groß und alle befürchten verpfiffen zu werden«; »Für den Chef ist Kontrolle wichtiger als Produktivität.«
Selbst wenn davon nur die Hälfte stimmen würde, wäre es immer noch unerträglich. Das sind natürlich Anzeichen, die völlig klar gegen das menschlich anständige Gelingen einer kollektiv ausgerichteten Gesellschaft sprechen.
Meine Position ist diesbezüglich vollkommen klar: Eine kluge Gesellschaft darf in keiner Weise Einseitig sein und muss es beispielsweise schaffen, dass Individuum und das Kollektiv miteinander zu versöhnen. Gelingt ihr das nicht, dann ist es eine dumme Gesellschaft.
Zu einem anderen Zeitpunkt weiter zum verlinkten Artikel.
Anmerkung: Dafür, dass ich bisher nur über China hinweggeflogen bin ...
"Anmerkung: Dafür, dass ich bisher nur über China hinweggeflogen bin ...", ha, darauf schreibe ich jetzt nichts, da Sie ihre Antwort darauf ja selbst geben. :-)
Habe mir das pdf der 'Menschenpflichten' gespeichert. Kannte ich nicht und dürfte Nachdenkliches im Vergleich zu den Menschenrechten ergeben. Interessant auch dabei, wie es die Rechtsprechung beinflussen würde, wenn man so die Perspektive wechselt.
Allerdings gibt es zwischen den beiden Polen einen entscheidenden Unterschied, warum die Menschenrechte als Freiheitsrechte dem demokratischen Gedanken näher stehen als ein: "Katalog von Grundpflichten, der dem Geist einer demokratischen Verfassung widersprechen würde. Demokratie setzt (nämlich) voraus, dass jeder aus eigener Verantwortung seinen Pflichten gegenüber der Gemeinschaft nachkommt."
Für einen guten Gedanken muss man die 'Wehrpflicht' wirklich nicht halten, wobei eine 'Freiwilligenarmee' auch nicht das gelbe vom Ei ist, da es sich meistens zum Berufssoldaten hin entwickelt. Man müsste also beides Abschaffen wollen.
Nehmen wir die 'unterlassene Hilfeleistung', die nach dem Strafgesetzbuch geahndet wird. Hier wird das Recht auf Hilfe (und auch keine Behinderung der Hilfeleistung) zur Pflicht derjenigen, die sich in ihrem eigenen Freiheitskontinuum bewegen. Es wird also eine Abwägung vorgenommen, wessen Rechte vorgehen! Und das könnte man dann in dem Fall natürlich auch als Pflicht einer Partei bezeichnen.
Jede juristische Normierung die die Pflichten bestärkt, vermindert zugleich den freien Impuls, aus ethischer Verantwortung heraus ohne ein Gesetz auszukommen. Natürlich wäre es wünschenswert, dass dieser Impuls aus einer Art verinnerlichten Überzeugung entspringt, die man selbst erkannt und sich selbst 'auferlegt' hat. Ob diese relativ schlechte Umsetzung nun den "Pflichtenkatalog" erfordert?
Mi fielen da weitere Nachteile ein, was auch die Ausarbeitung der Details der Pflichten betrifft, wie auch die Kette, die daraus entstehen würde/könnte. Nichtsdestotrotz sollte man sich damit befassen, inwieweit die alten Rechte neue Begrenzungen bedürfen, damit diese nicht so einfach das Unrecht weiter ermöglicht.
Danke auch.
Noch eine Ergänzung dazu: wie würden Sie das Ergebnis aus dem "Pflichtenkatalog" der 10 Gebote bewerten? Wäre mal 'ne schöne Übung, wie sich das von der anderen Warte aus formulieren ließe. Klar, lässt sich kaum beantworten. Aber besonders erfolgreich scheinen mir die Vorgaben auch nicht gewesen zu sein, zumal sie ständig der Beliebigkeit ausgesetzt waren.
Wobei das bekannte 'Angebot' hier: "
Das höchste Gebot ist das: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“ (5. Mose 6,4-5). Das andre ist dies: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese. (Markusevangelium 12,29-31),
bei mir die Frage aufwarf, wie sich denn die "Liebe" einzufordern mit der freien Zuwendung jener verträgt. Wobei ich dann eine kleine Sinnwende bei Mose vorgenommen und eine 'Grenze der Überforderung' daraus entnommen hatte, also auf das Maß gesetzt, dass der eigenen Selbstliebe entspricht. Wobei dann immer noch unklar bleibt, wie das auszubalancieren ist.
Ok, 'ne kleine Gedankenspielerei. Trotzdem belichtet das ein wenig die bestehende Problematik.
Bis einschließlich Resümee bin ich jetzt einmal durch den Text gegangen - hier bestätigt der Autor selbst, dass eine "abrupte Erschütterung der Finanzen" wohl nicht zu erwarten sei. Was mir etwas im Widerspruch zu seinen einleitenden, recht dramatisch wirkenden Ausführungen über die Gesamtverschuldung, gemessen am BIP.
Darin scheint mir ein Denkfehler seinerseits zu liegen, der allerdings seinen Text aus meiner Sicht nur authentischer macht: er versucht sich die Situation zu erklären.
Geht mir auch so.
Die "Wirtschaftswoche" beschrieb die chinesische Technologielandschaft als eine mit viel Potenzial, aber schon noch deutlich gegenüber den OECD-Staaten und Taiwan zurückliegend. Eine eindeutige Positionsbestimmung ist da wohl nicht möglich, aber China würde, wenn da die meisten Industrieländer inklusive Deutschland nicht einige Riegel vorgeschoben hätten, ganz anders ausländische Tech-Unternehmen einkaufen, wenn es das könnte. Der Bedarf wäre also da.
Unter den jetzigen Verhältnissen ist nur eine Entwicklung zu noch mehr Totalitarismus denkbar.
Der hat für den um Überleben und Aufstieg kämpfenden Mittelstand ja auch eine durchaus beruhigende Note. Insofern handelt es sich bei dem, was "zensiert und propagandistisch aufbereitet ist", eben schon geglaubt; jedenfalls von Teilen der Zielgruppe.
Diese Art Glauben ist freilich nicht unerschütterlich - gehalten wird er von der Stabilität der Machtverhältnisse. Sollte das Regime Anzeichen von Unsicherheiten erkennen lassen, würde vielen Gläubigen ganz schnell einfallen, dass sie "Xi Dada" schon immer gehasst haben - ähnlich wie viele Ägypter Mubarak.
Wie wahr oder unwahr die Wahrheiten vor und nach dem Fall wären, ist wohl eine psychologische oder philosophische Frage.
Aber der unbekannte Verfasser erkennt zu Recht, dass es eine Rücknahme der Repression kaum geben kann, aus eben diesem Stabilitätsgrund. Wo ich ihm nicht folgen kann, ist seine Vorstellung, Rücknanhme autoritärer Willkür ließen sich zu leicht "für Entschädigungsforderungen für Internierung und Folter nutzen". Rechtssicherheit allerdings, die er als zweiten Faktor nennt, wäre von einem wesentlich größeren Kaliber. Sie sind ja ebenfalls auf diesen Absatz eingegangen.
Da ich erst irgendwann am Nachmittag mehr Zeit habe und ich nicht weiß, wie viel ich Ihnen jetzt noch antworten kann, möchte ich (ha – im Sinne einer Morgenandacht) mit Ihrem theologischen Bezug beginnen, den ich aber erst später in Gänze beantworten werde. Zunächst die theologisch zutreffende Einordnung.
Ich benutze für die von Ihnen angeführte Textstelle immer eine andere Formulierung, die im Gegensatz zu der von Ihnen benutzten Formulierung etwas äußerst Wichtiges betont und nicht unterschlägt: Das erste Gebot (Gottesliebe) ist dem zweiten Gebot („Nächstenliebe) gleich.
»Du sollst den Herrn deinen Gott lieben, mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Vernunft. Das ist das größte und erste Gebot. Das zweite ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« (Neues Testament: MT 22,36f)
Das Gebot der „Nächsten- und Selbstliebe“ (erst diese Bezeichnung macht wirklich Sinn), das übrigens nicht zu den Zehn Geboten gehört, umfasst zwei Aspekte: die Liebe zum Nächsten und auch die Liebe zu sich selbst. Die eigene Person und der andere sollen also gleichermaßen von der Liebe erfasst werden.
Die theologisch korrekte und auch sprachlich durchaus ebenfalls mögliche Bedeutung von „wie“ ist „und auch“. Man soll also den Nächsten lieben „und auch“ sich selbst. In diesem Fall wird „wie“ nicht als Vergleichspartikel im Sinne von „genau so wie“ benutzt. Deshalb auch meine logische Neu-Bezeichnung: Das Gebot der Nächsten- und Selbstliebe.
In dieser tatsächlichen Bedeutung gilt eben nicht die Tiefe der Selbstliebe als Maßstab für den Grad der Nächstenliebe – wie dies fälschlicherweise oft angenommen wird –, sondern einzig die bedingungslose Liebe Gottes gegenüber allen Geschöpfen.
»Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist die Liebe.« (Neues Testament: 1.Joh. 4,8)
Das Gebot der „Nächsten- und Selbstliebe“ verliert weitgehend seinen Schrecken als unerfüllbar, wenn man erkennt, dass in vielen Religionen die Liebe im Zentrum steht. Jeder ernstzunehmende spirituelle Weg geleitet den Praktizierenden in die tiefe innere Erfahrung einer unteilbaren Liebe, in der Nächsten- und Selbstliebe quasi automatisch inbegriffen sind, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, stets „nett“ sein zu müssen.
Ohne jetzt (an dieser Stelle) im Detail auf die einzelnen Punkte der Menschenpflichten eingehen zu wollen, so stellen diese doch im Grunde genommen einen Spiegel der Menschenrechte dar. Streng genommen bekommen die Menschenrechte erst durch die Menschenpflichten ihre tatsächlich so wichtige Verbindlichkeit. Es darf eben genau nicht im freien Ermessen eines jeden Einzelnen liegen, ob er die Würde eines anderen achtet oder nicht. Jeder Mensch hat demnach die Pflicht, sich „menschlich“ zu verhalten.
Artikel 3 der Menschenpflichten »Keine Person, keine Gruppe oder Organisation, kein Staat, keine Armee oder Polizei steht jenseits von Gut und Böse; sie alle unterstehen moralischen Maßstäben. Jeder Mensch hat die Pflicht, unter allen Umständen Gutes zu fördern und Böses zu meiden.«
Na wunderbar! Es kann eben nicht dabei bleiben, dass man nur Nutznießer seiner Individualrechte ist, sondern man hat im Sinne eines ausgeglichenen „Geben und Empfangen“ auch seinen Teil dazu zu tun, dass die Rechte der anderen aktiv gewahrt werden.
Beachten Sie bitte einmal frühere Ausführungen von mir zum Thema bundesdeutsche Straßenverkehrsordnung, die den Begriff der „Pflicht/en“ zwar nicht benutzt aber mit dem Begriff „erfordert“ genau die Pflichten des Einzelnen bereits in den Grundregeln meint. Ich bin davon überzeugt, dass sehr viele der Autofahrer zumindest die elementaren Regeln trotz dieser „Pflichten-Regeln“ verinnerlicht haben, sonst hätten wir Anarchie auf den Straßen. Ich meine damit nicht den alltäglichen Berufsverkehrswahnsinn (Einzelner), den ich sowohl auf der Landstraße als auch auf der Autobahn mehr als ein Vierteljahrhundert erleiden musste.
Anarchie habe ich einmal in meinem Leben erlebt: Den Rückreiseverkehr der Franzosen auf spanischen Landstraßen am letzen Abend vor dem Schulbeginn in ganz Frankreich nach den Sommerferien (nicht so klug wie in der föderalen BRD geregelt) in unübersehbar langen Staus und eigenmächtiger Belegung beider Spuren in Richtung Frankreich mit erbarmungslosem Abdrängen des Gegenverkehrs. Etwas, was ich nicht noch einmal erleben möchte. Selbst der äußerst wilde Verkehr in Indien ist nicht annähernd so anarchisch, versuchen die Fahrer dort zumindest noch hauteng vor dem Gegenverkehr wieder zurück auf ihre Spur zu kommen. Ich habe deshalb im Bus auf der rechten Seite sitzend (Linksverkehr) niemals nur meinen Ellenbogen aus dem stets offenen Fenster gehalten.
Exkurs: Die Deutsche Straßenverkehrsordnung (und die Betonung der Pflichten des Einzelnen)
„§ 1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“
(s. www.stvo.de/strassenverkehrsordnung/89-1-grundregeln)
Das Grundprinzip ist damit glasklar: Gegenseitige Rücksicht und Zusammenarbeit ist das oberste Gebot des Straßenverkehrs.
Für den Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V. gilt der Partnerschaftsgedanken als zentrale Botschaft an alle Verkehrsteilnehmer. Auf der Straße gewähre nur ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander mehr Sicherheit für alle.
Der ADAC appelliert immer wieder an die Verkehrsteilnehmer, rücksichtsvoller miteinander umzugehen. Ein größeres Miteinander beruhige nicht nur Fahrer und Verkehr, sondern vermeide auch unnütze Gefahrensituationen und verhindere Unfälle.
Würden in diesem Sinne all die Ökonomen auf ihrer täglichen Autofahrt zur Arbeit einmal Augen und Verstand öffnen, dann könnten sie sofort glasklar erkennen, dass der Mensch auch völlig anders kann. Der Straßenverkehr, ohne dessen reibungsloses Funktionieren heutzutage die Weltwirtschaft sofort zusammenbräche, ist der moderne Beweis dafür, dass freie Menschen mit Hilfe von Regeln und durch Einsicht schon lange kooperieren können. Gegenseitige Rücksichtnahme ist auf der Straße die höchste Tugend, das „Recht des Stärkeren“ dagegen kriminell.
Der Mensch sollte also aufhören, sich permanent selber egoistischer zu machen, als er es in Wirklichkeit ist, und deshalb einseitig den Egoismus fördernde gesellschaftliche Systeme meiden bzw. komplett abschaffen und kooperative installieren. Man muss ein System verlassen, wenn es im Kern schlecht ist.
Das Leben eines Bürgers muss in einer Gesellschaft durch Rechte und durch Pflichten bestimmt sein.
Und jetzt zum Paragrafen der „Unterlassenen Hilfeleistung“ der nicht so merkwürdig formuliert auch „Verpflichtung zur Hilfeleistung“ heißen sollte.
Bitte beachten Sie den folgenden Wikipedia-Eintrag:
»Ursprünglich handelte es sich bei der unterlassenen Hilfeleistung lediglich um eine Übertretung, die in § 360 Nr. 10 StGB alter Fassung (a. F.) geregelt war und noch auf das napoleonische Code pénal zurückgeht.[1] Der nationalsozialistische Gesetzgeber verschärfte den Straftatbestand mit der Strafrechtsreform vom 28. Juni 1935 unter Berufung auf „den im nationalsozialistischen Staate eingetretenen Wandel in den Auffassungen über die Pflichten des einzelnen gegenüber der Volksgemeinschaft und den anderen Volksgenossen“, indem er die Straftat zu einem Vergehen aufstufte und in § 330c StGB a. F. neu normierte. Der Bundesgesetzgeber behielt die verschärfte Version aus der Zeit des Nationalsozialismus bei und verschob lediglich die Norm auf den heutigen § 323c StGB.
323c Abs. 2 StGB („Behinderung von hilfeleistenden Personen“) wurde durch Gesetz vom 23. Mai 2017[2] als Reaktion auf die zunehmende Anzahl von Schaulustigen an Unfallorten (sogenannte „Gaffer“) neu hinzugefügt.[3] Die unterlassene Hilfeleistung ist dadurch in § 323c Abs. 1 StGB normiert.«
Ja, unser Ausgeglichenheitsgefühl bezüglich Rechten und Pflichten ist durch den Nazi-Missbrauch gehörig in Schieflage geraten, was dringend der Korrektur bedarf. Unsere Fixierung auf die Freiheitsrechte ist nachvollziehbar, aber auf Dauer zu einseitig.
Beispielsweise müssen in jeder funktionierenden Familie Rechte und Plichten für alle Beteiligend befriedigend geklärt sein. Sind sie es nicht …
Satirische Anmerkung: Natürlich brauchen die konkreten Formulierungen der Menschenpflichten eine Aktualisierung und möglicherweise Ergänzungen im digitalen Zeitalter oder in bundesdeutschen Pandemiezeiten – zum Beispiel: „Ein jeder hat im Netz oder in den sozialen Medien die Pflicht, ganz einfach die Fresse zu halten, wenn er von etwas keine oder nicht genügend Ahnung hat.“ Oder „Ein jeder hat die Pflicht, den Anweisungen eines Karl Lauterbach oder einer seiner Nachkommen unmittelbar Folge zu leisten.“ Wie sonst soll denn die Merkel-Corona-Diktatur weiter funktionieren können! Also jede Diktatur braucht ihre eigenen Pflichten oder verstehe ich da gerade etwas falsch?
Vielen Dank übrigens für die Veröffentlichung an sich. Es handelt sich um eine bemerkenswert ausführliche Besichtigung einer Gesellschaft, wie sie nicht allzu häufig versucht wird - am wenigsten (den Seitenhieb muss ich mir jetzt gönnen) von Sinologen.
Dessen ungeachtet - das betont der Verfasser auch selbst - ist es ihm kaum möglich, seine Emotionen herauszuhalten. Das wäre auch nicht unbedingt sinnvoll - blockadefrei schreiben ist in manchen Fällen wichtiger.
Trotzdem ist dieser Faktor nicht trivial. Im Allgemeinen färbt sich die China-Wahrnehmung eines Ausländers mit der Dauer des Aufenthaltes in einem Land düsterer.
Ausnahmen gibt es natürlich auch.
Im Allgemeinen färbt sich die China-Wahrnehmung eines Ausländers mit der Dauer des Aufenthaltes in einem Land düsterer.
Möglicherweise gibt es das in Mexiko ja auch.
Den Dank reiche ich gerne symbolisch weiter an den anonymen Schreiber, aber auch an diejenigen, die den Bericht für das Netz aufbereitet haben. Vielleicht erreicht der Ablauf hier den Autor ja auf Umwegen, sodass er daraus auch für sich etwas entnehmen kann. Er wird vielleicht auch in einigen Monaten wieder etwas veröffentlichen, zumindest in der Druckausgabe und darin könnte davon etwas einfließen. Und dann ließe sich das ggf. fortsetzen. So lief die Verbindung zumindest indirekt.
Man muss doch wohl davon ausgehen können, dass eine direkte, anonym bleibende Verbindung von China aus zum Freitag, wohl nicht gegeben/sicher ist?
Ihr Eindruck über seine Vorstellung/Prognose, "dass eine "abrupte Erschütterung der Finanzen" wohl nicht zu erwarten sei" und seinen Beschreibungen dazu vorher, war mir auch aufgefallen.
Ich könnte es ja auch so auslegen, wer über die Liebe so geschrieben hat, 'kannte sie noch nicht' oder auch 'besaß sie nicht' oder auch, 'hatte sie noch nicht erfahren'.
Wie auch immer, es dürfte/müsste jedenfalls das Eigentliche sein, was das Leben durchzieht. Dem steht allerdings viel entgegen, vor allem die durch den Menschen selbst geschaffenen Umstände.
Die Formulierungen aus der Deutschen Straßenverkehrsordnung, was Vorsicht und Rücksicht betrifft, Schädigung und Behinderung, ließe sich natürlich gut auf andere Bereiche übertragen.
Aber nehmen wir z.B. den Artikel 8 zu "Gerechtigkeit und Solidarität" aus der Erklärung der Menschenpflichten:
"Jede Person hat die Pflicht, sich integer, ehrlich und fair zu verhalten. Keine Person oder Gruppe soll irgendeine andere Person oder Gruppe ihres Besitzes berauben oder ihn willkürlich wegnehmen."
"Pflicht" unterliegt der Interpretation von "integer, ehrlich und fair" und wie man weiß, geht die Spanne dazu oft weit auseinander. Und das "sollen" löst mit diesem Appell auch nicht so einfach die Probleme, denn "berauben" und "willkür" wird gesetzlich einfach in legale Gesetze gekleidet, völlig unabhängig davon, ob die Umsetzung/Anwendung dabei eine Partei ins Unglück/Elend usw. stürzt. Das oberste Prinzip dabei ist die prioritäre, möglichst ungehinderte Vermehrung des perönlichen Besitzes/Vermögens!
Auch hier funktioniert es wohl nur so, dass bereits ein vorlaufendes Ethos verinnerlicht sein müsste, um dem Rest anschließend nur noch Struktur zu geben. Ein Handschlag würde einfach mehr bedeuten, als die formale, vertragliche, rechtliche Ausgestaltung (also mit späteren Ansprüchen daraus).
Und wie kommt man dahin? Das bedürfte wiederum einer gesellschaftlichen Formation, die der Entwicklung zu diesem Ethos zumindest förderlich ist. Was wiederum den Ethos möglichst voraussetzt, damit es ans Laufen kommt. usw. usw.
Menschenpflichten ergeben sich aus den Rechten. Entweder, Xi Jinping respektiert sie (dann erfüllt er seine Pflicht), oder er respektiert sie nicht. Gleiches gilt für Lieschen Müller.
Die Menschenpflichten "den Menschenrechten an die Seite stellen" zu wollen war meiner Erinnerung nach eine Idee gelangweilter Elder Statesmen in den 1980er/1990er Jahren, die zeigen wollten, dass sie auch noch da waren und Wert auf eine respektvolle Zuhörerschaft legten.
Ist wohl komplett an mir vorbei gegangen. Manchmal liegt es aber auch am Gedächtnis.
Ich wollte gerade 83 Zeilen Antworten, aber eigentlich reicht ein "So ist das".
Bemerken will ich allerdings das man hier bei 80% der Bevölkerung schon weiss das ein "Lächeln" ein Lächeln ist, also es ist gutgemeint, im asiatischem Raum, was leider schon 40 Jahre her ist konnte ich das nicht so empfinden, aber da kann ich falsch liegen, Inselbanker kann mich da sicher Aufklären...
Dazu könnte ich jetzt vielleicht 83 Zeilen schreiben, aber vielleicht auch nicht. Habe ich noch nicht drüber nachgedacht, weil,mich hat ja keiner gefragt.
In Vorbereitung auf meine 85-Zeilen-Antwort: Ist das Lächeln Ihrer thailändischen Ehefrau inzwischen verflogen (dann wären Sie doch der Experte für das Pattaya-Lächeln und der möglicherweise schnelle Wechsel ins nahezu Unverschämte außerhalb des thailändischen Kulturraums) oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Meine Ehefrau mit der ich 20 Jahre verheiratet bin ist Mexikanerin.
Bali, Sie wissen schon, da wo deutsche U - Boote absaufen, war ein bleibendes Erlebnis. Auch Singapur fand ich richtig Klasse. Jakarta und Bangkok fand ich nicht wirklich prickelnd, insbesondere nach dem man in einem großem Kinosaal, ca. 2000 Personen fassend, nicht aufgestanden ist als vor dem Film die Hymne vom König Bhumibol gelaufen ist und nur ich und mein westlicher Begleiter nicht vor "Ehrfürchtigkeit" aufgestanden ist. Es ist ein tolles Gefühl wenn dich fast 2000 Leute anglotzen und meinten "dich für den Frevel jetzt eigentlich lebendig verbrennen zu dürfen", da habe ich in sehr frühen Jahren gelernt WAS MITTELALTER BEDEUTET, wahrscheinlich wurden wir als Langnasen aus versehen verschont.
Und Pattaya, das war Klasse mal die ganzen LKW – Fahrer aus Deutschland kennenzulernen die 8 Monate auf der A 1 bis zur A 8 stehen um dann 4 Monate Kinder zu ficken, sehr prägend diese Erfahrung.
O.K., also habe ich das mit der Ehefrau falsch verstanden. Bei der Produktion meiner Endlos-Kommentare müssen Sie sich jetzt aber hinten anstellen, bevor ich etwas zu dem wirklich sehr interessanten Phänomen des Lächelns als wichtiges Kommunikationsmittel vor allem in Thailand schreibe.
Anmerkung: Der letzte König genoss in Thailand ein unglaublich hohes Ansehen. Als Tourist hätten Sie wissen sollen, dass Sie aus Respekt vor dem Gastgeberland hätten mit aufstehen müssen. Sie haben mit Ihrem Verhalten die Thailänder beleidigt, so als würden thailändische Touristen in Deutschland mit Fotokamera und laut feixend einer deutschen Beerdigung beiwohnen. Ohne die mexikanische Kultur zu kennen, so wird es auch dort ungeschriebene Regeln geben, die ein ausländischer Tourist aus Respekt besser beachten sollte - zum Beispiel in der Bar um die Ecke mit aufzuspringen, wenn die mexikanische Nationalmannschaft mal endlich wieder ein Tor gegen Brasilien geschossen hat.
..."Die Bundesregierung hat nur sehr begrenzte Möglichkeiten, die Aufenthalte des thailändischen Königs in Bayern zu kontrollieren und mögliche Rechtsverstöße zu ahnden"...
Hohes "ANSEHEN" ist relativ, auch 1980 gab es in Thailand schon reichlich Opposition, aber sie wurden immer schoen niedergeknueppelt. Auch Erdogan, Putin oder Orban hat 2021 "hohes Ansehen"...
Nebenbei: Ich springe nicht auf wenn die mexikanische Nationalmannschaft mal endlich wieder ein Tor gegen Brasilien geschossen hat, auch nicht in der Eckkneipe. Aber wenn die mexikanische Nationalmannschaft ein Spiel verliert renne ich auch garantiert nicht auf die Strasse und jubele.
▪ Das Beispiel der Liebe haben Sie ins Spiel gebracht. Für einen Menschen, für den religiöse oder spirituelle Liebe keine (besondere, übergeordnete) Rolle spielt, muss ein solches Gebot natürlich als völlig anmaßend erscheinen. Folglich sollte er sich besser mit für ihn persönlich zutreffenderen bzw. ertragreicheren Themen beschäftigen.
▪ @pleifel: »Die Formulierungen aus der Deutschen Straßenverkehrsordnung, was Vorsicht und Rücksicht betrifft, Schädigung und Behinderung, ließe sich natürlich gut auf andere Bereiche übertragen.«
Ja, natürlich. Das sehe ich auch so. Ich fände das äußerst spannend!
Anmerkung: Jeder gute Fahrlehrer bemüht sich darum, dass seine Schüler nicht nur die Bedienung eines Automobils, sondern auch die zumindest zentralen Regeln der Straßenverkehrsordnung verinnerlicht. Die Formulierten Regeln bzw. Pflichten unterbinden in keiner Weise die freiwillige Verinnerlichung.
▪ @pleifel: »Auch hier funktioniert es wohl nur so, dass bereits ein vorlaufendes Ethos verinnerlicht sein müsste, um dem Rest anschließend nur noch Struktur zu geben.«
Ich denke in Artikel 4 wird das vorlaufende, bzw. das zugrunde liegende Ethos benannt, dass es natürlich zu verinnerlichen gilt. »Alle Menschen, begabt mit Vernunft und Gewissen, müssen im Geist der Solidarität Verantwortung übernehmen gegenüber jedem und allen, Familien und Gemeinschaften, Rassen, Nationen und Religionen: Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg’ auch keinem anderen zu«
Bei einer heutigen Überarbeitung der Formulierungen der Menschenpflichten würde in Anlehnung an Küngs „Weltethos“ die Goldene Regel inzwischen vermutlich eine noch viel zentralere Rolle spielen.
▪ @pleifel: »Allerdings gibt es zwischen den beiden Polen einen entscheidenden Unterschied, warum die Menschenrechte als Freiheitsrechte dem demokratischen Gedanken näher stehen als ein "Katalog von Grundpflichten, der dem Geist einer demokratischen Verfassung widersprechen würde. Demokratie setzt (nämlich) voraus, dass jeder aus eigener Verantwortung seinen Pflichten gegenüber der Gemeinschaft nachkommt."«
Ich kann den Widerspruch zwischen den Menschenrechten als Freiheitsrechte und einem Katalog von Grundpflichten nun gar nicht erkennen – un ich bin selber ein glühender Verfechter der Menschenrechte! Wie oben bereits beschrieben ergänzen sich aus meiner Perspektive beide. Für mich stellt das Nachkommen seinen Pflichten gegenüber der Gemeinschaft nicht dann nur etwas Positives dar, wenn es aus freien Stücken geschieht. Die meisten verinnerlichen ihre Pflichten sowieso – wie bei einem guten Vertrag, den bestenfalls keiner der Vertragspartner nach Unterzeichnung jemals wieder in die Hand nehmen muss. Andere wiederum müssen zur Erfüllung ihrer Pflichten gedrängt werden. Spätestens dann ist es hilfreich, wenn diese schriftlich zumindest umrissen sind.
Anmerkung: Die Umsetzung der Menschenpflichten in konkrete Gesetze kann ich mir derzeit auch nicht in jedem Punkt vorstellen (Ich bin kein Jurist!), wohl aber deren Wert als klaren Orientierungspunkt. Im Übrigen sind einige der Punkte (z. B. das Berauben) bereits in der untergeordneten Gesetzgebung berücksichtigt.
▪ Die Verinnerlichung von Hilfsbereitschaft existiert bei der Mehrzahl der Menschen, ohne dass sie das entsprechende Gesetz zur unterlassenen Hilfeleistung je dabei gestört hätte – im Gegenteil. Es gibt Situationen, in denen Menschen ihr Leben aufs Spiel setzen um andere, in Not geratene Menschen zu retten. Einige Forscher vergleichen solch ein Verhalten mit Instinktverhalten und nennen es einen „grundlegenden Instinkt der Menschlichkeit“. In solchen Notsituationen würde ein starker Impuls Menschen dazu bewegen, ohne langes Zögern, also ohne langes Nachdenken, spontan einzugreifen und zu helfen – selbst wenn das eigene Risiko dabei sehr hoch ist und der eigene Nutzen gegen Null geht. In diesen Situationen, die immer wieder vorkommen, ist Mitgefühl und engagierte Hilfsbereitschaft eine quasi automatische Reaktion.
▪ Und jetzt ein mich bis heute verstörendes Beispiel für die Verinnerlichung von ungeschriebenen kulturellen Normen: Traditionell darf in Süd-Korea ein Jüngerer in Gegenwart eines Älteren nicht rauchen. Vor ca. 25 Jahren habe ich (ca. 40 Jahre alt) dem Bruder (ca. 41) meiner Ehefrau und deren Neffen (ca. 20) das deutsche Kulturgut von frisch gezapften Weizenbier nahe gebracht. Im Nachbardorf haben wir zu dritt – alle drei Raucher – nicht unwesentlich das deutsche Kultmittel genossen. Ich als Langnase habe natürlich vor dem älteren Bruder geraucht, was wir dann also gemensam taten. Der Neffe aber, wir saßen im Sommer draußen auf der Terrasse ging regelmäßig um die Ecke um dort zu rauchen, was ich als völlig schwachsinnig empfand. Einige Jahre später, der Neffe konnte aufgrund eines mehrjährigen Aufenthalts in Deutschland inzwischen ausreichend Deutsch, habe ich mit ihm über diese Begebenheit gesprochen und ihm erklärt wie unmöglich ich das fand. Seine mich bis heute verblüffende Antwort: Der einzige, der damit ein Problem hatte, sei meine Person gewesen. Für den Bruder (seinen Onkel) und auch für ihn sei dieses Verhalten völlig normal. Er hätte das derart verinnerlicht, wie die meisten Menschen das Verbot des Inzests. Wow! Ich für meinen Teil bestand als uneinsichtige Langnase darauf, dass er in meiner Gegenwart raucht, was er schon lange ohne Probleme (zumindest in Deutschland) macht. Gut so!
"Aber wenn die mexikanische Nationalmannschaft ein Spiel verliert renne ich auch garantiert nicht auf die Strasse und jubele."
Das meine ich doch!
Den jetzigen Hampelmann als König meine ich nicht. Der alte aber wurde von vielen aus Überzeugung verehrt. Das habe ich dann doch aus erster Hand mitbekommen. Wenn ich mich richtig erinnere, richteten sich die Proteste seinerzeit gegen die jeweiligen Regierungen. Der Könnig trat dabei eher als Vermittler in Erscheinung.
Auch der alte spanische König trat als Vermittler auf, insbesondere um einen Auftrag einer Schnellbahn in Saudi Arabien zu vermitteln.
Gutti vom feinsten.
..."Das thailändische Majestätsbeleidigungs- oder Lèse-Majesté-Gesetz (französisch, vom lateinischen Laesa maiestas) stellt beleidigende Äußerungen oder Handlungen gegenüber dem König von Thailand, der königlichen Familie und der thailändischen Monarchie unter Strafe. Verstöße können gemäß Artikel 112 des thailändischen Strafgesetzbuchs mit Gefängnisstrafen von bis zu 15 Jahren pro Tat geahndet werden"...
15 Jahre, unter Luther wuerde ich die auf einer Pobacke absitzen.
Ihre Sicht auf den China-Bericht ist offensichtlich eine ökonomisch fokussierte, meine eher nicht.
@JR's China Blog: »Sollte das Regime Anzeichen von Unsicherheiten erkennen lassen, würde vielen Gläubigen ganz schnell einfallen, dass sie "Xi Dada" schon immer gehasst haben - ähnlich wie viele Ägypter Mubarak.«
Das macht die Situation dort noch gefährlicher:
1) Was alles mus Xi sich einfallen lassen, um seine unbezweifelbare Stärke auch in Zukunft demonstrieren zu können. Gehören dazu dann auch militärische Aktionen, die vom innenpolitischen Versagen ablenken sollen?
2) Überwacht und unterdrückt werden in China alle Bevölkerungsgruppen. Bei zunehmender „Drangsalierung“ werden sich diese Volksgruppen und vielleicht auch die jungen Studenten (ich habe Überlebende des Tian’anmen-Massakers kennengelernt) dagegen auflehnen. Die Entwicklung zu noch mehr Totalitarismus wird nach meiner Überzeugung eines Tages zwangsläufig zu zu großem Druck im Kessel führen.
In den Vorbemerkungen des China-Berichts ist mir folgende Äußerung aufgefallen: »Es wäre aber vollkommen falsch, autoritäre Strukturen mit »Gehirnwäsche« oder ostasiatischen Besonderheiten wie Konfuzianismus zu erklären.«
Verstehen Sie diese Feststellung? Sehen Sie das auch so?
In dem Punkt, dass es ostasiatische Besonderheiten nicht gebe, stimme ich dem Autor von Anfang an nicht zu. Es gibt diese Besonderheiten, und das über politisch ganz unterschiedlich verfasste Gesellschaften hinweg - also z. B. auch in Südkorea oder Taiwan.
Andererseits machen sie einen politischen Richtungswechsel in China ebenso wenig unmöglich, wie er es in Südkorea oder Taiwan ist oder war.
Allerdings glaube ich nicht, dass sich eine kritische Anzahl von Chinesen daran stören wird, überwacht und auch unterdrückt zu werden, so lange sie das Gefühl haben, damit dem Rest der Welt etwas voraus zu haben. Das erfordert allerdings ein Mindestmaß an wirtschaftlichem Fortschritt für alle, bzw. für so viele, dass die Minderheit für die Oberschichten kein Problem darstellt.
Es war schon in der Vergangenheit nicht so, dass Emotionen, wenn sie in China zum Zuge kamen, konstruktiv geäußert wurden. Bei den maoistischen Kampagnen sowieso, wobei hierbei vor allem alte Rechnungen abgemacht wurden (insofern ist Xi's "Antikorruptionskampagne" nichts Neues) und im Frühjahr 1989 eine Basisbewegung eher pietätvoll, aber auch traditions- und machtbewusst (oder zum Teil durchaus auch machthungrig) auftrat. Denn auch da wurde zunächst weniger für etwas (Demokratie), sondern zunächst gegen Korruption demonstriert. Politiker könnten sich die (angebliche oder tatsächliche) Korruption ihrer Gegner ja nicht zu Nutze machen, wenn nicht jeder wüsste, dass Korruption geradezu zum guten Ton gehört - auf allen Ebenen.
In Deutschland redet man nicht gerne über Macht - ungefähr so ungern wie über Geld (wobei von beidem natürlich reichlich da ist). In China (aber auch in Amerika) ist das anders. Macht ist selbstverständlich, und wird selbstverständlich ausgeübt. Und in China gilt außerdem, dass Machthaber legitim sind, so lange sie mächtig bleiben. Auch darum ist es ziemlich irre, mit welcher Buchstabengläubigkeit sich viele "China-Experten" über chinesische Quellen hermachen. Das Neuschreiben von Quellen, je nach neuen Machtverhältnissen, gehört zum Handwerk des Historikers, des Statistikers, usw..
Kurz: entweder, die Macht wankt, oder sie bleibt. Das wäre jedenfalls meine Erwartung. Es ist nicht wie in Taiwan, wo die KMT zwar mächtig unter Druck geriet, aber doch zusammen mit ihren Gegnern ein ordentliches Verfahren zur Demokratie hinbekam. Wenn Machtwechsel in China, dann wird es äußerst brutal.
"Die Verinnerlichung von Hilfsbereitschaft existiert bei der Mehrzahl der Menschen, ohne dass sie das entsprechende Gesetz zur unterlassenen Hilfeleistung je dabei gestört hätte – im Gegenteil. Es gibt Situationen, in denen Menschen ihr Leben aufs Spiel setzen um andere, in Not geratene Menschen zu retten."
Genau und deshalb dürfte es bei den "Menschenpflichten" schwierig werden, mehr zu sein, als ein Appell in dieser Richtung, denn damit soll ja das Gute im Menschen angesprochen/aktiviert werden.
Wenn man das aber als Pflicht formuliert und darüber hinaus eine Übertretung keine Folgen hat, bleibt es wohl in der Wirkung eher gering. Die Verkehrsvorschriften nicht einzuhalten, also diesen Vorschriften/Pflichten nicht nachzukommen, z.B. die Vorfahrt einzuhalten, wird mit einem Bußgeld geahndet (falls man erwischt wird).
Folgende Formulierung aus den Vorbemerkungen der Menschenpflichten ist:
"Während Rechte mehr auf Freiheit bezogen sind, sind Pflichten mit Verantwortung verbunden. Trotz dieser Unterscheidung sind Freiheit und Verantwortung gegenseitig von einander abhängig."
zweifellos richtig und wenn das östliche Verständnis mehr von den Pflichten ausgeht und das westliche mehr von den Menschenrechten zu den Pflichten hin, dann müsste sich das bei der Umsetzung treffen. Denn auch das westliche Modell beinhaltet den Widerspruch, der ständig austariert werden muss, wenn also die Rechte des Einen zum Unrecht der Anderen werden (können). Von Fall zu Fall wird wohl der Perspektivwechsel sinnvoll sein, dass also das Freiheitsmoment des Einzelnen sich den Interessen der Mehrheit unterordnen muss. Zudem Allgemeinwohl (öffentliches Interesse) mit dem Freiheitskontinuum des Einzelnen abzuwägen.
Allerdings sollte das aus Einsicht begleitet werden können, denn dieses Prinzip ist ein notwendiges, um eine demokratische, pluralistische Gesellschaft überhaupt zu ermöglichen.
Ihre Koreaerfahrung ist ein Beispiel dafür, das die Selbstverständlichkeit des Einen, etwas Unverständliches für den Anderen sein kann. Und wenn es sich auch noch um mehr als diese recht harmlose Sache handelt, bedarf es ggf. friedlicher Lösungsstrategien, die aber auch Institutionen erfordern, denen sich alle Staaten unterstellen müssen, ohne wenn und aber!
Danke, ich lese aufmerksam mit. :-)
Zunächst zu Ihrem letzten Kommentar, da meine andere Replik an Sie nicht untergehen sollte.
JR's China Blog: »In dem Punkt, dass es ostasiatische Besonderheiten nicht gebe, stimme ich dem Autor von Anfang an nicht zu.«
Ja, ich auch nicht. Diese Aussage ist so zu einseitig. Hier fehlt inmitten des Satzes „nur mit“… Ich kann Ihren Ausführungen diesbezüglich folgen.
JR's China Blog: »Allerdings glaube ich nicht, dass sich eine kritische Anzahl von Chinesen daran stören wird, überwacht und auch unterdrückt zu werden, so lange sie das Gefühl haben, damit dem Rest der Welt etwas voraus zu haben.«
Ja, auch damit gebe ich Ihnen Recht. Wenn ich endlich dazu komme, noch ein paar weitere Bemerkungen zum China-Bericht machen zu können, werde ich genau auf diesen Punkt eingehen.
JR's China Blog: »Wenn Machtwechsel in China, dann wird es äußerst brutal.«
Das ist auch meine, bereits oben geäußerte Befürchtung. Niemand auf der Welt sollte daran ein Interesse haben!
Für einen selbst beschriebenen China-Kenner erstaunt mich Ihre oberflächliche Antwort in Bezug auf die Menschenpflichten dann doch schon sehr!
Ich habe oben darauf hingewiesen, dass Menschenpflichten im Grunde genommen die Menschenrechte spiegeln. Indirekt bestätigen Sie ja genau das mit Ihrer so dahin geschriebenen knappen Ausführung zu Xi. Wenn Sie damit sogar Recht haben sollten, warum sollte man dann aber die Pflichten nicht unmissverständlich für alle ausformulieren? (Argumente siehe oben)
Aus meiner Sicht sollten wir Deutsche (Europäer?) die Scheu vor dem Begriff der Pflicht endlich überwinden, wenn wir nicht länger einseitige Individual-Freaks bleiben wollen!
Ihr Hinweis auf „gelangweilte Elder Statesmen“ ist in diesem eigentlich ernsthaft gemeinten Kontext an Trivialität und Despektierlichkeit kaum zu übertreffen. Vermutlich hat Sie das Mitwirken des politischen Fantasten Michail Sergejewitsch Gorbatschow oder aber des hanseatischen, in der Welt bekannten „Sozial-Romantikers Helmut Schmidt“ zu solch einer verschrobenen Aussage bewegt – oder ist das dann doch die späte Rache eines Ostfriesen an einem weltgewandten Hamburger?
Wenn sich ehemalige Staatenlenker mit einer derart elementaren Frage beschäftigen, könnte das möglicherweise dann ja doch auf ein ehrlich gemeintes Anliegen hinweisen, das weit über den Deich-Horizont hinausgeht.
Auf der „Ausgabe der Menschenpflichten-Erklärung überreicht von der STIFTUNG WELTETHOS“ können Sie mehr über die Unterzeichner und Mitwirkende erfahren. Mich beeindruckt eine derartige Sachkompetenz dann schon. hier:
Oder siehe auch das:
»Mit der afrikanischen Charta werden zum ersten Mal Menschenpflichten in einen internationalen Vertrag über den Schutz von Menschenrechten aufgenommen. Lediglich in der amerikanischen Menschenrechtscharta findet sich in Art. 32 eine Bestimmung über ‘Verantwortlichkeiten’ des Individuums gegenüber seiner Familie, seiner Gemeinschaft und der Menschheit und darüber, dass alle Rechte durch die Rechte anderer begrenzt sind. In bisherigen Verträgen wurden sonst nur, durch die Aufzählung von Rechten des Individuums, Pflichten des Staates erklärt.« (aus Wikipedia-Eintrag „Afrikanische Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker“)
Wenn in der Welt aufrichtige Veränderungen gewünscht sind, dann müssen sich alle Seiten (z. B. die individualistische und die kollektivistische) bewegen und aufeinander zu gehen, sonst behielte @WuMing am Ende mit seinem Westen-Bashing recht und das wäre für mich noch unerträglicher als es jetzt schon ist.
Wir kommen nicht umhin, die westliche Arroganz endgültig glaubhaft abzulegen!
@Biene: »Das thailändische Majestätsbeleidigungs- oder Lèse-Majesté-Gesetz« …
Das ist mir wohl bekannt, die heutigen Proteste richten sich tatsächlich auch dagegen. Das ändert in diesem Fall aber nichts an Ihrer zu ungenauen Argumentation.
Der König in Thailand ist in keiner Weise mit der Regierung gleichzusetzen. Und wenn Sie tatsächlich der Meinung sind, dass sich die Proteste schon damals nicht gegen die Regierung sondern zumindest indirekt gegen den König und oben genanntes Gesetzt richteten, was ich nicht glaube, dann recherchieren Sie das bitte selber, denn das hat hier mit dem Thema nicht viel zu tun.
Ich finde ich es bedenklich, wenn Sie ein derartig großes Buhei darum machen, meinen Vorwurf an Sie abzuwenden, dass Sie sich seinerzeit als Farang in einer fremden Kultur ungebührlich verhalten haben. Genau nur darum ging es mir. Ich habe mich seinerzeit darum bemüht, nicht als tumber Ausländer aufzutreten, sondern der mir fremden Kultur mit Respekt gegenüber zu treten
Auch ich hatte in Thailand kein ehrerbietiges Gefühl dem König gegenüber, auch ich konnte den übergroßen Respekt nur schwer nachvollziehen und habe diesen mehr als einmal in Gesprächen mit Thailändern bzw. mit ausgewiesenen Thailandkennern deutlich hinterfragt. Der Respekt der Thailänder ist kultureller Fakt, bei vielen sogar dem heutigen gegenüber, was mich fassungslos macht und garantiert nicht meine Anerkennung gar Unterstützung erfährt.
Persönliche Anmerkung: Ich hingegen musste unter der „Respektlosigkeit“ (ja, nicht böse gemeint …) der Thailänder leiden, denn vor mir hatten sie offensichtlich nur wenig Respekt. Nicht selten kamen sie lächelnd und lachend auf mich zu, befingerten meinen übergroßen Bauch mit dem mehrfachen Ausspruch pumpui, was so viel wie Dickerchen bedeutet. In solchen Augenblicken wünschte ich mir dann manchmal doch schon, zumindest der König von Deutschland zu sein.
Anmerkung 2: Zum Glück hatte ich stets einen großen Bogen um „Vergnügungsorte“ wie Pattaya gemacht. Mich haben eher die Routen etwas abseits der damals aufkommenden Touristenströme interessiert. Thailand ist bzw. war (?) in Bezug auf die Aspekte „Natur – Kultur – Menschen“ ein fantastisches Land.
Sie haben da Recht JR, es wurde nicht gefragt, also hake ich jetzt mal nach:
Aber ich bin erst mal in der Bringschuld mit den 83 Zeilen:
Es liegt in Mexiko weniger an dem Charakter der Leute als am (Bildungs-) System. Wenn es keine Vorbilder "von denen da Oben" gibt wirst du selber zum Charakterschwein um in den "Mittelstand" zu gelangen, es schaffen wenige mit Fleiss und Korrektheit in den "Mittelstand" zu kommen.
Am besten schaffst du es mit „einem falschem Lächeln“. Eine Versicherung verkaufen hier, ein TV – Streamer – Vertrag da, eine Kreditkarte aufschwatzend da. So macht man sich hier reich. Nicht durch Fleiß oder gar Weiterbildung., Kohle machst du hier wie in Deutschland nur mit Leute verarschen, man hat es aber in solchen Ländern ungleich einfacher mit einem „falschem Lächeln “♫ ♫ ♫ „Hola Vecina ♫♫♫ = „♫♫♫Hallo Nachbarin♫♫♫, ich habe da so ein klasse Angebot für dich gefunden♫♫♫…
Auf so einen Scheiß fällt nicht mal die Demenzkranke Über – 75 in Deutschland rein. Das klappt hier als Geschäftsidee jeden Tag sehr gut, bis zum Reissack umfallen gut. Es gibt hier Leute die lassen sich wirklich von jedem und jeder den letzten Scheiß andrehen, selbst mein Schwiegervater der von 1969 – 2018 im Berufsleben tätig war, unter anderem im Landesrechnungshof und in der Landesstaatsanwaltschaft, geht in eine Apotheke um ein Aspirin für 10 Cent zu kaufen und die Verkäuferin hat ihm derweil „Multivitaminpräparate“ für 100 Euro aufgeschwatzt, was ist da LOS?
UNFASSBAR, der war 49 Jahre im Berufsleben und lässt sich so verarschen.
Ein extremerer Fall ist die Mutter eines Kumpels von mir, 40 Jahre Lehrerin, gute Rente, nicht nur das Sie bei jedem TV – Spot zum Hörer greift „in den nächsten 30 Sekunden bekommen sie die Blattlausschere für 2 für einen, sie bekommen auch noch einen Grashalmatomizador dazu geschenkt“, die unausgepackten Kisten Stapeln sich im Hof.
Nein, es geht sogar so weit dass der Nachbar, ein Junkie, die Kupferkabel der TV – Installation klaut und am nächstem Tag mit der offensichtlich geklauten Ware der Lehrerin a.d. verspricht das ganze wieder neu zu installieren, wobei man bei 2 mal hinschauen schon sehen kann das er die Originale in den Händen hält.
Von der Volksverarsche „Call – Centern“, vor denen uns die „Volksvertreter“ nicht mal im Ansatz schützen, sowohl in Deutschland als auch in Mexiko wollen wir hier mal gar nicht reden. Die „Volksvertreter“ schützen die „Call – Center“, warum ist das so? Lobby oder „freie Marktwirtschaft“?
Ich habe lange geknabbert und gebraucht um dahinterzukommen wie es dazu kommen kann. Es ist, ganz simpel, man glaubt halt überwiegend noch an das gute im Menschen…
Insbesondere, und da kommen wir an die Verkehrsregeln von Inselbanker, es gibt nicht nur Menschenrechte, sondern auch Menschenpflichten.
Ich werde jetzt Böse, sonst schaffe ich die 83 Zeilen ja nie.
Ich hatte hier in den letzten Jahren durchaus interessante Gespräche mit schlauen Leuten, sehr belesen, Jura, Bibel, philosophische Standatwerke und so weiter, die sind aber in einem anderem Kulturkreis aufgewachsen, also die Reformation der Kirche und die Aufklärung haben sich (hier z.B.) nie durchgesetzt, ich stimme dem gar nicht zu, aber ich bin auch in einem anderem Kulturkreis aufgewachsen, die sagen nur: „Menschenrechte? Jemand der 200 Leute massakriert hat, in Badewannen mit Chlor Leichen aufgelöst hat? Lebendig Frauen die Titten abgeschnitten hat? Die haben keine Menschenrechte verdient! Punkt, Ende aus.
Natürlich sagen auch sie das muss juristisch Wasserfest sein, also am besten mit der life CAM übertragen. Für uns unvorstellbar, aber nach längerem überlegen Bedenkenswert.
Nachdem im Bundesstaat Mexiko, also im Umland der Hauptstadt die bewaffneten Überfälle im öffentlichem Transportwesen schon seid 5 Jahren überhand gewonnen haben, also mit dem tode bedroht mit Knarre vor dem Kopf damit du schnell deine fast leere Brieftasche und dein 60 Euro Handy rausgibst gab es in letzter Zeit vermehrt Selbstjustiz, also Mitarbeiter der Armee sind zivil zur Arbeit gefahren und wenn es dann wieder einen Raubüberfall gab, also maximale Beute ca. 500 – 1000 Euro unter Todesdrohung bei 8 – 10 Passagieren, saßen die Zivilsoldaten mit durchgeladener Waffe und haben gefeuert, weil der Staat bekommt es nicht hin. Das gesamte Land hat geklatscht.
Um das ganze noch etwas zu verätzen habe ich mir mal die Mühe gemacht diese Videos raus zu suchen, und es gibt mehr. Wir kennen so etwas halt nicht, das soll aber nicht heißen das Tempo 30 Zone Zebrastreifen mit Kindern mit 80 zu überfahren kein Mord ist.
Hier eine kleine Ansammlung:
https://www.tvazteca.com/aztecanoticias/videos-captan-3-asaltos-combis-naucalpan-coacalco-edomex-especiales
https://www.youtube.com/watch?v=vpVkLdMf1ms
Das Video von der jungen Frau Anfang 20 die keinen Bock mehr hatte nach 3 mal 60 Euro Handy Klauen und 3 mal Brieftasche mit 10 – 30 Euro Klauen, Sie sagte in der versteckten Kamera im öffentlichen Minibus nur „Ich habe nichts“. Ist von Google, Youtube usw. gelöscht worden...
Daraufhin haben ihr die 2-3 Täter einen Kopfschuss verpasst…
Da brauche ich auch keine Menschenrechte mehr.
Ok JR, sorry, waren nur 66 Zeilen oder so, wir Lächeln aber weiter so bei dem was wir scheinbar zu Glauben wissen.
Ich bin, was die beteiligten Elder Statesmen angeht, sogar noch despektierlicher, als Sie bisher glauben. Und ja, das hat auch mit Schmidt zu tun, aber ich bin nicht sicher, ob Sie es wirklich genauer wissen wollen. Wenn ja, gebe ich gerne Auskunft, :) aber auf Ihre Gefahr.
Ich bin ein pflichtbewusster Mensch. Aber darum geht es nicht. Der Vorstellung, deklarierte Rechte erforderten auch deklarierte Pflichten, liegt ein falsches Verständnis der Rechte zu Grunde.
Natürlich führt exklusives Bestehen auf Rechten zu Konflikt, Spaltung und endlosem Streit. Aber zum einen sind Konflikt und Streit nichts per se Negatives (schon da drückt sich m. E. ein Problem der missmutigen alten Herren aus), und vor allem schließen die Rechte anderer es aus, dass ich "meine" Rechte exklusiv für mich in Anspruch nehme, auch wenn sie die Rechte anderer verletzen.
Die guten Sitten werden nicht dadurch hergestellt (oder wiederhergestellt, je nach geschichtlicher Auffassung), dass man sagt, Pflichten seien genauso wichtig wie Rechte, sondern dadurch, dass man sich zunächst einmal darauf einigt, dass Rechte nicht für die einen mehr / für die anderen weniger gelten dürften.
Es ist eine Versuchung zu glauben, mit Wortmacht etwas ändern zu können. Tatsächlich aber relativiert die Vorstellung, Pflichten müssten Grundrechten gleichwertig sein, die Menschenrechte.
Bestenfalls ist das über, wahrscheinlich aber schadet es obendrein.
Ich glaube, der Erschossenen ist es ziemlich egal, ob ihr Mörder ihr Recht auf Leben und Unversehrtheit missachtete oder seine Pflicht, nicht zu töten.
Böse? Aber so steht es geschrieben.
Mit den Smiles melde ich mich noch (vorausgesetzt, mir fällt genug ein).
▪ @pleifel: »Wenn man das aber als Pflicht formuliert und darüber hinaus eine Übertretung keine Folgen hat,«
Das muss im Einzelnen geklärt werden. Das sollte jetzt nicht als „Totschlagargument“ gegen den Vorstoß als solchen benutzt werden.
▪ "Während Rechte mehr auf Freiheit bezogen sind, sind Pflichten mit Verantwortung verbunden. Trotz dieser Unterscheidung sind Freiheit und Verantwortung gegenseitig von einander abhängig."
Ja, genau darum geht es doch! Was ist daran so schwer zu akzeptieren?
▪ @pleifel: »zweifellos richtig und wenn das östliche Verständnis mehr von den Pflichten ausgeht und das westliche mehr von den Menschenrechten zu den Pflichten hin, dann müsste sich das bei der Umsetzung treffen.«
Ja, wird es dann wohl. Genau deshalb sollten wir kollektivistisch orientierten Gesellschaften die Möglichkeit eröffnen, sich von ihrer Seite her gemeinsamen Werten anzunähern. So what!
▪ @pleifel: »Allerdings sollte das aus Einsicht begleitet werden können,«
Natürlich spielt die Einsicht – ähnlich wie bei den Corona-Maßnahmen – eine unverzichtbare Rolle. Der beste Lehrer ist der, der seinen Schülern dabei hilft, Regeln nicht auswendig, sondern durch Verstehen und Einsicht zu lernen. Regeln, die am Ende verinnerlicht werden – als Lehrer kann man kaum mehr wollen.
▪ @pleifel: »Ihre Koreaerfahrung« …
Ich hatte mir heute Nacht überlegt, ihnen das nicht zu schreiben, da das für Sie wohl viel zu starke Tobak ist, was ich dann aber bewusst doch als mögliches (für mich nach wie vor unverständliches) Verinnerlichen gebracht habe.
An diesem Punkt sollten Sie die kulturellen Unterschiede nicht gegen die Idee verbindlicher Menschenpflichten – in denen es weder eine Lex Lauterbach noch eine Lex Xi Jinping geben wird und geben darf – ausspielen. Wir sprechen über globale Werte für global geltende Menschenrechte und global geltende Menschenpflichten. Wir sprechen über ein globales Miteinander von Völkern und Kulturen unter respektvoller Wahrung bewahrenswerter Unterschiede, aber auch über die Möglichkeit und Notwendigkeit von äußerst respektvoller Kritik an unzeitgemäßen kulturellen Marotten bzw. an mit den gemeinsamen Rechten unvereinbaren Traditionen. Diese Kritikkompetenz entspricht der absolut hohen Kunst kulturübergreifender Kommunikation und ist nur bei ehrlicher Begegnung auf gleicher Augenhöhe möglich, wenn zwischen den Partnern verlässliches bzw. belastbares Vertrauen aufgebaut ist. Sonst funktioniert das nicht. Niemals darf ein Gegenüber am Ende ähnlich über den Tisch gezogen werden, wie dies Gorbatschow bzw. seinen durch ihn vertretenden Menschen aus falschem Vertrauen passiert ist. Aus Meiner Sicht hat sich hier der Westen unter dem gierigen Regiment der USA schuldig gemacht. Wäre dieses nicht so erfolgt, könnte die Welt heute eine völlig andere sein und der doppelgesichtige Geheimdienstmann Putin möglicherweise tatsächlich ein Demokrat.
Zwischen Menschen aus allen Kulturen ist eine derartige Kommunikation möglich, das habe ich in Sternstunden ganz im Kleinen erleben dürfen.
Wie ich oben bereits schrieb: »Durch meine langjährige Erfahrungen mit Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen erkenne ich den Menschen hinter all den genetischen und kulturellen Prägungen, hinter all den Masken und Rollen. Genau mit diesen Menschen möchte ich zusammenarbeiten, genau von diesen Menschen möchte ich lernen. Rassismus und Diskriminierung beginnen genau dort, wo die äußeren Unterschiede in irgendeiner Weise als Unterscheidungen anfangen eine Rolle zu spielen.«
Ist das eine Illusion? Ja, für alle die das als solche bezeichnen.
Anmerkung: Im Folgendem möchte ich mich noch einmal dem China-Bericht widmen und nicht all den Ablenkungen. Ich verfüge über kein Schreibbüro mit Handlungsanweisungen und Argumentationsbibliotheken.
Ja mein lieber gebauchstreichelter Insel - Banker, wir brauchen alle einen Landesfürsten der uns zwischen "Demokratie" und "Militärdiktatur" vermittelt, etwas besseres gibt es gar nicht. ich bin kein Geschichtsprofi von Thailand, komischerweise erinnert mich die Scheisse von
https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_an_der_Thammasat-Universit%C3%A4t
fürsorglichst an Machenschaften von Indonesien 1965, da kenne ich mich zufällig aus, ich habe sogar ein ganzes Buch von 30 Seiten dazu gelesen, oder waren es 300 Seiten?
Das Gedächnis spielt schon Streiche, nicht wahr?
Ich nehme an das war zu der Epoche das Meisterstück von der CIA, nämlich seinen Namen komplett da raushalten zu können, das haben sie weder in Indonesien noch in Argentinien geschafft, immer kamen so komische Dokumente zum Vorschein.
Und Bumnipol mit 30 Milliarden Dollar US oder so ging es natürlich auch nur um das wohl seines Volkes, so ein Kladeradatsch aber auch.
Ich habe Esel auch schon mal miauen gehört.
Trotzdem wäre ich im Kino aufgestanden. Aber ich glaube, der Wolfram Heinrich tät Ihnen Recht geben, wenn er noch unter uns wär.
Man sollte dann schon den Gegebenheiten entlang argumentieren und nichts im Schleudergang durcheinanderbrinen, sonst wird man als Mitdiskutant uninteressant.
LECK MICH, W. HEINRICH ist wech?
Nur von hier. Er ist noch da.
an JR's China Blog
@JR's China Blog: »(schon da drückt sich m. E. ein Problem der missmutigen alten Herren aus)«
Eine derartige Äußerung disqualifiziert Sie als ernst zunehmenden Kritiker der Erklärung der Menschenpflichten. Über die Menschenpflichten und ihre Verfasser mögen Sie denken wie sie wollen, aber Ihre diesbezügliche Meinung interessiert mich nicht mehr – nicht weil diese anders als meine Meinung ist, dass wäre dann doch zu einfach.
@JR's China Blog: »Es ist eine Versuchung zu glauben, mit Wortmacht etwas ändern zu können. Tatsächlich aber relativiert die Vorstellung, Pflichten müssten Grundrechten gleichwertig sein, die Menschenrechte.«
Das Gegenteil ist der Fall. Das erinnert mich eher an die anfängliche Angst eines Hundes vor einem zu großen Knochen.
Eine derartige Äußerung disqualifiziert Sie als ernst zunehmenden Kritiker der Erklärung der Menschenpflichten.
Das glauben Sie. Aber ich respektiere selbstverständlich Ihre Überzeugung.
Kommentieren Sie ruhig mal dort. Er wird Sie dafür fortlaufend beschimpfen, aber er freut sich trotzdem.
"Wir sprechen über globale Werte für global geltende Menschenrechte und global geltende Menschenpflichten."
Egal wie Sie das Label aufkleben, wenn die herrschenden Kräfte in den jeweiligen Machtgebieten ihre Interessen weiter so wie bisher durchsetzen können, wird es bei einem Ideal bleiben.
Ein gutes Beispiel dafür wäre doch Kuba (also faktisch ein schlechtes), aber auch die illegale Siedlungspolitik Israels oder gar die weltweite Überwachung aller Bürger, was sogar die 'befreundeten Staaten' untereinander betrifft, wobei es eine irrige Vorstellung ist, als ob Staaten befreundet wären und nicht die Verbindung der Menschen untereinander die Essenz ausmachen würde.
Da fällt einer Bundeskanzlerin nicht mehr dazu ein, als ihre Überwachung mit "das geht gar nicht" zu bezeichnen, darüber, bzw. danach aber alles wie gehabt weiter läuft, weil, ja weil es unsere Überwacher nicht viel anders betreiben werden.
Ob Menschenrechte oder Menschenpflichten genannt, es bleibt bei Deklarationen, solange damit keine Durchsetzungsmacht verbunden ist. Und welchen Gehalt hat schon diese bekannte Definition im GG:
"(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt."
Das verhindert weder deutsche Militäreinsätze, die noch nicht mal ein UNO-Mandat haben, noch hat es HartzIV verhindert. Solange also die materialen Inhalte, also die tatsächlichen menschlichen Werte aus den schönen Formulierungen nicht diesen folgen oder auch durchzusetzen sind, bleibt es beim Papier.
Aktuell ist noch nicht mal absehbar, ob nicht auch noch die EU sich weiter zerlegt, die zwar Kriege untereinander verhindert hat, aber auf der einseitigen, dominierenden ökonomischen Basis so zumindest keine demokratische Zukunft haben kann.
Ja, ebenso, bei Mitdiskutanten erfordere ich ein gewisses Mass an Allgemeinbildung, da sind wir uns ja einig.
https://www.nationthailand.com/news/30382306
https://www.vice.com/en/article/epddza/when-the-cia-ran-covert-operations-from-bangkoks-red-light-district
https://en.wikipedia.org/wiki/Unity_(military_operation)
https://www.latimes.com/world/asia/la-fg-thailand-cia-haspel-2018-htmlstory.html
https://asia.nikkei.com/Politics/As-new-CIA-chief-takes-helm-torture-questions-in-Thailand-remain
Der ist auch gut:
Thailand's 'CIA': The street food vendors who get to protests first
Aber letzteres hat ja kaum etwas mit ollen Kamellen zu tun, sondern brandaktuell.
Bundeskanzlerkandidat Söder will den Penner von Neuschwanstein rausschmeissen um dicke Backe machen zu können und die "diplomatischen Gepflogenheiten" lassen es einfach nicht zu.
:-D
..."Ob Menschenrechte oder Menschenpflichten genannt, es bleibt bei Deklarationen, solange damit keine Durchsetzungsmacht verbunden ist"...
Nicht so pessimistisch pleifel, Frontex schafft es als Papiertiger und Worten sogar mit Faxgeräten Schlauchboote im Mittelmehr zu versenken, da soll noch einer sagen "Worte hätten kein Gewicht"...
:-D
Sicher kann man "missmutigen" streichen, aber falls ich mal viel Zeit habe, vermute ich schon bei den überwiegend männlichen Trägern der Menschenpflichten ein recht fortgeschrittenes, meistens männlichen Alters.
Ohne sich jetzt mit Kritik an einzelnen aufzuhalten, wie es denn mit deren Umsetzung von "Menschenpflichten" in ihrer Verantwortungszeit so gelaufen ist. Aber gut, es ließe sich dann auch entgegnen, jene hätten bei der Abfassung dazugelernt!
Diese rechtliche Betrachtung ist in ihrer Tiefe komplexer, als in einem Schwarzweiß-Modus abgehandelt werden kann. Ich habe zumindest noch sehr gut in Erinnerung, wie die Pflichtenstrukturen der Vorkriegsgenerationen so aussahen.
Und aus diesen Erfahrungen heraus (und Folgen!) ist das GG entstanden, was dann (vielleicht) eine gewisse 'Schlagseite' hat und gut artikuliert unter "Grundpflicht" (im Gegensatz zum Grundrecht) aus Wikipedia zitiert dahingehend:
"Grundpflichten sind das Korrelat zu den Grundrechten gegenüber einem Staat. Zu ihnen können beispielsweise die Schulpflicht oder die Wehrpflicht gehören. -->
Während noch in der Weimarer Reichsverfassung (WRV) der zweite Hauptteil mit Grundrechte und Grundpflichten der Deutschen überschrieben war, so benutzt das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland das Wort Grundpflicht an keiner Stelle. Lediglich in Art. 33 Absatz 1 heißt es: „Jeder Deutsche hat in jedem Lande die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten.“ (Art. 110 Absatz 2 WRV: „Jeder Deutsche hat in jedem Lande des Reichs die gleichen Rechte und Pflichten wie die Angehörigen des Landes selbst.“) Während insbesondere einige Landesverfassungen der alten Bundesländer Grundrechte und Grundpflichten explizit zusammen nennen, besteht auf Bundesebene und in den neuen Bundesländern insofern ein Defizit.
Dies resultiert jedoch nach herrschender Meinung gerade aus dem Gedanken, dass das Grundgesetz dem Staat keinen Eigenwert beimisst, ihm gegenüber demnach auch keine Grundpflichten bestehen können (vgl. dazu auch die Formulierung des Art. 1 Abs. 1 des Herrenchiemsee-Entwurfs: „Der Staat ist um des Menschen willen da, nicht der Mensch um des Staates willen.“).
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Also, formuliert aus dem Gedanken zum Schutz vor dem Staat. Es wären also verschiedene Ebenen zu betrachten, die vom Staat zum Bürger und zurück, wie aber auch die Rechte und Pflichten der Bürger untereinander. Außerdem und mindestens gleichwertig die Rechte und Pflichten der Staaten untereinander, sowie die gemeinsamen dem Planeten gegenüber. Es dürfte noch nicht vollständig sein.
Lächeln - ein Versuch.
Alle Typen davon, die man in Europa kennt, dürften auch in China vorkommen - sehr viel verbreiteter als hier ist aber vermutlich das Verlegenheitslächeln oder -kichern.
Ansonsten gehört Lächeln unter Fremden nicht unbedingt zum guten Ton, es sei denn, man verspricht sich Vorteile davon.
Dann gibt es noch das rollengebundene Lächeln und als Gegenteil davon erst recht das rollengebundene Aufkeinenfalllächeln, z. B. als Polizist, Milizionär oder Chengguan.
In der Familie und unter Freunden lächelt man in etwa so wie in Mitteleuropa.
Sehr gut, Danke, Kultur ist schwierig
:-D
1.
..."Verlegenheitslächeln oder -kichern.
Ja das kenne ich auch, obwohl es hier viel Abendlaendischer zugeht als in China.
2.
..."Ansonsten gehört Lächeln unter Fremden nicht unbedingt zum guten Ton, es sei denn, man verspricht sich Vorteile davon"...
Ist mir hier im Kulturkreis so eigentlich neu bzw. ich war evtl. blind, macht aber Sinn, als nichtgelernter "Sinn"ologe ist mir endlich klar warum die China - food - VerkaeuferIn mich immer so anstrahlt, aber mich mit blicken torpediert als koenne sie jetzt gerade mal Rattengift in meinen Teller schmeissen (Ich werde mir meine Einkaufspraktiken noch mal ueberdenken muessen).
3.
Chengguan, da fuehle ich mich wie Zuhause, frage einen Polizisten nie, NIIEE, warum er dich an der gruenen Ampel gestoppt hat, das koennte 10 Jahre Knast bedeuten.
:-O
Gruss
Chengguan, da fuehle ich mich wie Zuhause, frage einen Polizisten nie, NIIEE, warum er dich an der gruenen Ampel gestoppt hat, das koennte 10 Jahre Knast bedeuten.
Ja, aber das macht ja nix, denn dann kümmert sich die deutsche Botschaft. :)
Das sind ueber 1500 Kilometer, das interessiert da auch keinen mehr wenn ich da ohne Ventilator dehydriert bin.
Die Zeiten als mich Joschka Fischer raushauen konnte sind vorbei.
:-(
▪ Weiter oben habe ich bereits eine Stelle zum Funktionieren der Propaganda zitiert. Ich würde das auch als Propagandafalle bezeichnen. Diese Falle besteht darin, dass man jeweils glaubt, dass der andere von dem Wahrheitsgehalt der Propaganda überzeugt ist, weshalb man sich auf keinen Fall als Nicht-Gläubiger outet, was für ein strenges totalitäres System und gegenseitiges Misstrauen der Menschen Normalität bedeutet. So kann die Propaganda überleben und nichts ändert sich.
▪ Im Folgenden ein weiteres sehr wichtiges Zitat aus dem China-Bericht:
»Daneben entfaltet die staatliche Propaganda ihre Wirkung. Die KPCh propagiert im Grunde chinesischen Exzeptionalismus: Sozialismus chinesischer Prägung, chinesische Kultur, Medizin, Geschichte, chinesisches Essen, chinesische Rechtsstaatlichkeit usw. Alles schmilzt auf die Formel zusammen, dass China besonders sei. Deshalb könnten Nicht-Chinesen nicht über China urteilen und nicht-chinesische Werte können nicht auf China angewandt werden (andere Länder sollen aber sehr wohl »von China lernen«!).«
Oder auch im Zusammenhang mit der Pandemie: »Der Osten steigt auf, der Westen steigt ab.«
Sollte jemand meinen letzten Beitrag – „Der Fluch geschlossener logischer Systeme (hier) – zur Kenntnis genommen haben, so sollte ihm deutlich sein, was die Grundannahme, „China und Chinesen über alles“, für verheerende Folgen haben kann und wie wenig einzelne Chinesen deshalb dazu in der Lage sind, eine derartige Haltung zu hinterfragen, auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen und möglicherweise zu einer tatsächlich realen Einschätzung zu gelangen.
Die Begegnung mit der Welt, die Begegnung mit den anderen Menschen dieser Welt wird stets durch die Brille der Einzigartigkeit gesehen, dass man selber und die eigene Nation allen anderen überlegen ist. Selbstverständlich ist eine derartige ethnozentrische Überbetonung des Chinesischen die Quelle für Nationalismus und Rassismus.
▪ Man findet solch eine Haltung bereits in der chinesischen Geschichte, in der das Zentrum des Zivilisierten im Palast des Chinesischen Kaisers verortet wurde. Je größer die Entfernung zum Palast wurde, in der Menschen lebten, als desto weniger zivilisiert galten sie. Europäer wurden als halb Mensch und halb Tier angesehen. Über Jahrhunderte hinweg verstanden sich die Chinesen als weltweiten Inbegriff für den erfolgreichen Aufstieg von niedriger zu höherer Menschlichkeit. Nach dem Motto, "Es gibt nicht zwei Sonnen am Himmel, es kann nicht zwei Kaiser auf Erden geben." (chin. Sprichwort), erwartete man, dass die übrigen Völker eines Tages diesem einen Kaiser Demut und Tribut zollten. Es gab eine strikte Trennung zwischen innen und außen, zwischen den Menschen, die zum Reich der Mitte dazugehörten, und denen, die es nicht taten. Die Welt teilte man so auf in zivilisiert und unzivilisiert. Durchgängig war man von der Minderwertigkeit der Außenwesen überzeugt.
Das Interesse der Chinesen an zum Beispiel Menschen aus dem Westen begründete sich meist an deren Technik und weniger an deren Gesellschaft. Die westlichen Werte stellen für die Chinesen keine Alternative dar, allenfalls der technische Fortschritt. Dem westlichen Individualismus wird die Vergöttlichung des Selbst vorgeworfen. Als negative Folgen sieht man: Selbstbezogenheit, Egoismus, Selbstsucht, Profitgier, Karrieresucht, fehlende Hilfsbereitschaft, Rücksichtslosigkeit, Härte, Arroganz, latente Feindseligkeit, Ungeduld, Zügellosigkeit, Schamlosigkeit etc.
Man kritisiert die Überbetonung des Privatlebens, die Auflösung der Familienbande und die Vernachlässigung alter Menschen. Insgesamt werden die Europäer und US-Amerikaner als dekadent und oberflächlich wahrgenommen, als Menschen, die nicht in einem Zustand des Gleichgewichts leben, sondern ohne Mitte und Sittengesetz, ohne Ordnung und Orientierung. Sie haben sich der stetigen Vervollkommnung der Maschine und somit dem technischen Fortschritt unterworfen und dabei ihre Spontanität verloren. Sie sind laut, gefühlsbetont, rechthaberisch und unverfroren direkt, im kundtun ihrer Meinung.
Insgesamt wird das "westliche Individuum" als ein verirrter Gemeinschaftssplitter angesehen, dessen Selbstbezogenheit im völligen Gegensatz zum chinesischen "Kollektivwesen" steht.
(freie Zusammenfassung nach dem Buch "Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen", Frankfurt a. M., vom Kulturwissenschaftler Frank Böckelman, der heutzutage – so ergab meine heutige Recherche – inzwischen dem rechten Rand zugeordnet wird)
▪ Meine Erfahrung mit der Selbstüberzeugtheit und mit der Verschlossenheit chinesischer Studenten äußerte sich u. a. in folgender Beobachtung: Ohne selber der chinesischen Sprache mächtig zu sein, ohne dass diese Studenten vor allem in den ersten Jahren meiner Tätigkeit über nennenswerte Englischkenntnisse verfügten, bestand meine Aufgabe darin, ihnen die deutsche Sprache beizubringen. Das klare Ziel war, sie in einem, aber auch in eineinhalb Jahren (je nach persönlicher Lernfähigkeit) nach dem Muttersprachenprinzip zur sprachlichen Studierfähigkeit zu geleiten. Das ist kein einfaches Unterfangen und garantiert sehr intensive Lernprozesse, bei denen das gegenseitige Vertrauen eine große Rolle spielt. Je besser man solche Studenten an die Hand nehmen kann und sie sich an die Hand nehmen lassen, desto größer sind die Lernfortschritte.
Im Vergleich zu den anderen asiatischen Studenten brauchten die chinesischen Studenten meist am längsten (ca. 3-5) Monate um Vertrauen zu einem nicht absolut strengen Lehrer – wie sie es in ihrer Heimat kannten – aufzubauen. Stück für Stück realisierten sie, dass der völlig ungewohnte Lehrer genau sie ganz persönlich inmitten der anderen ansprach, dass er in keiner Weise gegen Sie, sondern mit ihnen war. Je stärker das Vertrauen wurde, je stärker sich ganz natürlicher gegenseitiger Respekt entwickelte, desto inspirierender wurde auch für sie der Unterricht. Dabei waren Studenten aus anderen Kulturräumen und ihr Verhalten in der Lerngruppe (ca. 15-22 Pers.) äußerst wichtig. Sie zogen die Zurückhaltenden ganz einfach mit. Dass das die Grundeinstellung der chinesischen Studenten auf Dauer tatsächlich geändert hat, weiß ich nicht wirklich, auch da dies von jedem Einzelnen abhängt. Wohl aber weiß ich, dass diese Lerngruppen in der Regel (Ausnahmen gab es natürlich) auf eine sehr respektvolle Weise miteinander umgegangen ist und dass die Bereitschaft, von dem jeweils anderen wuchs.
▪ Ich weiß, dass ich mich wiederhole: Die Grundlage für solche gemeinsamen Erfahrungen ist verlässliches und belastbares Vertrauen, ist die Begegnung auf gleicher Augenhöhe – eben ohne jedwede (persönliche oder kulturelle) Arroganz – ist die Lernbereitschaft auf allen Seiten.
Jeder muss sein eigenes geschlossenes logische System verlassen und von außen betrachten, wenn er eine derartige kulturübergreifende Kommunikation erfahren möchte. Grundsätzlich ist das möglich.
Na klar, sind das ganz persönliche Erfahrungen in einer recht engen Lehrer-Schüler-Beziehung. Aber sie können zumindest Orientierungspunkte sein, wie globale Kommunikation aussehen könnte.
Das sollte jetzt als mein Teil der Text-Besprechung reichen. Auch auf endloses Kommentieren möchte ich nach ein paar kurz gehaltenen Repliken dann verzichten.
Ja, Dokumente über Schreckliches. Hat aber nichts mit meinem Hinweis zu tun, dass Sie vor Jahren im Kino mit hätten aufstehen sollen. Oder gehörten Sie etwa zu der Gruppe Farangs, die mit Schuhen in Hütten und Häuser gegangen sind?
Ja, natürlich bedarf es der näheren Betrachtung.
Mich wundert eine derartige Kommentar-Reaktion in Bezug auf die Menschenpflichten, die ich jetzt an dieser Stelle nicht weiter verteidigen möchte, dann schon.
War auch sarkastisch gemeint.
Aber ich erinnere mich doch korrekt, dass ihre Studenten in einem religiösen Bezug/Kontext ausgebildet wurden?
Wenn das so war, kann man daraus nicht auch vermuten, wie es bei Deutschen der Fall wäre, dass da ein ganz spezifischer Teil der jeweiligen Gesellschaft sich eingefunden hat. Was sich daraus (vielleicht) folgern lässt, kann ich zumindest nicht beantworten.
Hat denn die chinesische 'Demütigung' durch die westliche Kolonialzeit keinen Bruch in dem chinesischen Bewusstsein nach sich gezogen?
Wenn nun ihre Beschreibung auf die große Mehrheit der Chinesen so zutrifft, dann dürfte der westliche, vor allem US-amerikanische Druck doch eine Reaktion wie üblich nach sich ziehen, nämlich eine nationale Bestärkung des Zusammenhalts im Innern, die dann natürlich jederzeit von der Partei be-nutzt werden kann, um das zu erreichen, was dehnen so in den Sinn kommt.
Jedenfalls keine Systemdestabilisierung, sondern eher das Gegenteil! Der Feind im Innern jedenfalls wird dann sekundär, falls der überhaupt in China so gesehen wird.
Das letzte Mal, dass die KP Chinas den Eindruck hatte, sie könne womöglich ins Schwimmen geraten, war 1989, also rund elf bis dreizezhn Jahre nach den Turbulenzen der Kulturrevolution.
Daraus ergab sich ein landesweites Curriculum, die "patriotische Erziehung". Ich meine, das war eine Verlegenheitslösung, und die damalige Parteiführung um Jiang Zemin (und in Grenzen Deng Xiaoping) muss gewusst haben, dass sie dabei mit dem Feuer spielte, weil dies ein Gebiet war, auf dem die Bevölkerung sie mit gefühltem Recht rechts überholen könnte.
Aber das war aus Sicht der Führung wohl immer noch einer Liberalisierung vorzuziehen.
Ein Imperativ war dabei sicher auch die "Einheit" des Landes, wobei diese Beschwörungsformel zum Fluch geworden ist: tatsächlich würde ein Zerfall Chinas große Leiden mit sich bringen, aber die Wahrung der Einheit tut es auch, und auf Dauer vielleicht auch in viel größerem Maßstab. Vorgänge wie die in Ostturkestan zeigen in besonders großem Maßstab, dass "Einheit" eher ein Konzept ist, das zur Wirklichkeit gemacht werden soll, als dass es sich um eine Realität handelt.
Und der Bericht des "Wildcat-Autoren" stellt ja ebenfalls eine Gesellschaft dar, in der man knallhart miteinander konkurriert (übrigens schon in der Grundschule), und in der "Einheit" vor allem in der Einheit gegen äußere Feinde besteht.
Aber das ist kein Konzept, das erst jetzt entsteht. Ich muss zugeben, dass ich die jetzigen chinesischen Versuche, dem Westen einen "neuen kalten Krieg" auszureden, lächerlich finden. Chinas Führer und viele Basis-Chinesen wollen kalten Krieg - sie wollen nur nicht, dass das Ausland sich darüber klar wird.
@pleifel: »Aber ich erinnere mich doch korrekt, dass ihre Studenten in einem religiösen Bezug/Kontext ausgebildet wurden?«
Die Hochschule war eine Ordenshochule aber etwa nur ein Drittel bis zur Hälfte der Sprachstudenten hatte einen theologischen Bezug. Die anderen (zahlenden) Studenten kamen aus allen Studienrichtungen und ganz unterschiedlichen Kulturen. Dass im Kontext einer Philosophisch-Theologischen Hochschule, mit Sprachstudenten die zum Teil 4 Semester Philosophie im Heimatland hinter sich hatten, natürlich ein besonderer, anspruchsvoller Geist herrscht, versteht sich. Was das mit Deutschen zu tun hat, erschließt sich mir nicht.
Sollte Religiosität dann doch etwa zum Vorteil gereichen können?
@pleifel: »Hat denn die chinesische 'Demütigung' durch die westliche Kolonialzeit keinen Bruch in dem chinesischen Bewusstsein nach sich gezogen?«
Doch, natürlich. Ihren Schlussfolgerungen stimme ich zu.
Die Beschreibung, Nabel der Welt zu sein, stammt vom unbekannten Autor und nicht von mir. Das erinnerte mich an meine Zusammenfassung der Erkenntnisse von Böckelmann.
Der Feind im Innern jedenfalls wird dann sekundär, falls der überhaupt in China so gesehen wird.
Der innere Feind ist der äußere Feind. Das ist die Gleichung.
Ich hatte den Hintergrund der deutschen 'Familienaufstellung' im Sinn, also die Strukturen der Familien, aus denen noch die Priestersöhne kommen.
Meine Arbeit in der Hochschule begründete sich u.a. darin, dass es kaum noch deutsche Priesetsöhne gibt und die Mission genau umgekehrt läuft, um es einfach auszudrücken.
Auch in Verbindung mit ihrem "Der innere Feind ist auch der äußere Feind", was soll denn der Vorteil von "kalten Krieg" für China sein? Zumal man nie sicher sein kann, ob man dann in einer Spirale landet und das heiße Ende folgt?
Der innere Feind wäre dann derjenige, der systemkritisch auftritt und sozusagen die Hand des Feindes ist?
Priestersöhne?
Ja. Wenn der äußere Feind nicht seit 1990 als überwiegend nützlich gälte, gäbe es vermutlich keine "patriotische Erziehung".
Dass er bei außenwirtschaftlichen Beziehungen, bei Technologietransfer etc. schaden könnte, ist keine Erfahrung, die China bisher gemacht hätte. Aber man kann davon ausgehen, dass man derartige Kollateralschäden in Kauf nehmen wird, als kleineres Übel.
Ohne Feinde keine Einheit.
Aber was meinen Sie mit Priestersöhne? Nachträglich anerkannte "illegitime"?
Kennen Sie nicht in dem Zusammenhang: 'hochbeten?' Töchter sind es jedenfalls nicht. 😃
Innerer = Äußerer: das lässt sich ja momentan noch relativ öffentlich in Hong Kong beobachten: wer nicht für das "Nationale Sicherheitsgesetz" ist, ist ein Agent des Westens.
Äh, nee. Ich kenne mich im katholischen Kulturkreis nicht so aus. Kennt man auch die Mütter der Priestersöhne?
https://www.youtube.com/watch?v=NfGJ47t_oX8
Hier ist er auch. Der hat einen Youtube-Kanal mit höchst spannenden Aussagen. :-))))))))))))))
Ne, das ging jetzt in die falsche Richtung. Was ich meinte, waren meine Bedenken über eine repräsentative Menge von Personen, die mit einem ganz bestimmten Weltbild in Verbindung stehen und daher eine Verallgemeinerung fraglich ist.
Das wurde ja eben beantwortet.
Ich brauchte einen Moment, um Ihre Frage (vermutlich) richtig zu verstehen. Was ich meine ist, dass China seit Jahrzehnten einen kalten Krieg führt, der aber im Westen nicht thematisiert wird. Besonders unter westlichen Investoren überwog bis vor Kurzem die Hoffnung, doch noch so etwas wie "gleichen Zugang" zum chinesischen Markt zu bekommen - also direkt und auf gleichem Level mit chinesischen Unternehmen konkurrieren zu können.
Die Hoffnung weicht - nicht so sehr in Deutschland, aber in vielen anderen Ländern - einer Ernüchterung, und seitdem spielen Menschenrechte wieder eine Rolle. Merkel wird sogar ziemlich für ihren kontinuierlichen Chinakurs angegiftet, obwohl sie vermutlich die einzige westliche Regierungschefin war, die in den vergangenen Jahrzehnten auch chinesische Dissidenten traf, während Cameron & Co. Xi und seinen Vorgängern die Füße leckten.
Beispiel für den "kalten Krieg": man kann als Chinese zwar "Nein" sagen, wenn man in der Position ist, ein ausländisches Unternehmen oder Objekt auszuspionieren, aber man zahlt dafür im chinesischen Soziotop einen Preis, der unter Umständen auch ziemlich hoch sein kann.
Und man wird als Auslandschinese regelmäßig zu "Bekenntnissen" zum Vaterland genötigt, die man eigentlich gar nicht ablegen möchte. Es gibt einen Gruppenzwang, dem man sich nur mit sehr viel Willenskraft (und vermutlich Glück) entziehen kann.
Viele allerdings wollen das auch gar nicht. Das hat mich am "Wildcat"-Artikel am meisten beeindruckt: dass er erkannt hat und benennt, wie rassistisch und nationalistisch China mehrheitlich tickt.
Nun ja, in gewisser Weise schon. In meiner vorhergehenden Familienlinie gab es schon mal einen Missionar, der viele Jahre in China tätig war und dann in Zeiten der Kulturrevolution nach Japan gegangen wurde. Den kannte ich noch persönlich und hatte mich mit ihm ausgetauscht. War dann in Japan auch an 'ner Uni tätig, also neben seinem Amt als Missionar.
Das und noch einiges mehr, hat mir schon einen recht guten Eindruck vermittelt. Er war für mich ein richtiges Sprachgenie, wie er sich die jeweiligen Sprachen angeignet hatte. Wenn er diese benutzte (also mal als Demo), dann musste ich immer mal lachen, weil seine Stimmlage so hoch war.
So war das damals.
Es kann aber dann doch kein Zufall sein, wenn viele Chinesen, also vor allem die jüngeren mit längerem Auslandsaufenthalt, erst gar nicht mehr nach China zurückkommen. Ich meine jetzt nicht die Generationen, die aus den Zeiten der inneren Unruhen geflohen sind.
Habe da jetzt keine Zahlen zur Hand und vielleicht gibt es mittlerweile auch einen umgekehrten Trend, zumindest bei Spezialisten in China.
Aber es kann auch nicht übersehen werden, dass es die Ausländer, falls es keine beruflichen, befristeten Gründe gibt, nur in geringer Zahl in China anzutreffen sind. Das dürfte auch plausible Gründe haben.
War das in der Kulturrevolution, oder gleich in den frühen 1950er Jahren? Wenn es nach 1955 in China überhaupt noch ausländische Missionare gegeben hat, müssen das örtliche Ausnahmen gewesen sein.
Wuming ist auch hier geblieben. Das hält ihn aber nicht davon ab, seinem Ex-Vaterland nachzutrauern und es zu idealisieren.
Der Trend dürfte sich abgeschwächt haben, aber es bleiben immer noch Chinesen im Ausland. Wie weit allerdings, weil es sie hier beruflich weiter bringen oder inwieweit eher, weil sie die örtlichen Lebensweisen bevorzugen, kann ich so aus dem Stand nicht beurteilen.
Hinzu kommt: das Vermögen, das Mitglieder der chinesischen Führungsschicht ins Ausland verschieben - nicht zuletzt in die USA, aber vermutlich auch, wie westliche Politiker und Unternehmer, nach Panama, ist unbekannt, dürfte aber beträchtlich sein.
Das meine ich im Grunde mit meinem Xi-Mubarak-Vergleich weiter oben: heute verachtet man den Westen. Morgen vielleicht wieder sich selbst. Das ist konjunkturabhängig.
Das kann ich so exakt auf die Schnelle nicht beantworten. Er war vorübergehend noch auf Formosa, bevor er nach Japan ging. Präziser vom Orden dahin beordert wurde.
Das interessiert mich jetzt selbst. Da muss ich mal etwas in den Unterlagen einsteigen. Mal sehen, ob ich das noch genauer herausfinden kann.
Ich meine jedenfalls in Erinnerung zu haben, er wäre einer der letzten Missionare gewesen, die China verlassen haben. Vermutlich dann flüchten musste.
Würde mich auch interessieren.
Was ich zumindest aus seinem langen Aufenthalt in Japan sagen kann (mit Christentum war da nicht viel), dass er die Japaner als ganz lebenswürdige Menschen geschätzt/kennen gelernt hat. Und das drückte sich auch auf einigen Fotos aus, die ich von den besonderen Momenten aus seiner gegründetent Pfarrei sehen konnte.
Er hatte an der Uni zumindest noch deutsch vermittelt. Meine auch noch Geschichte. Und noch mal was privateres, ihn glücklich gemacht bei einem seiner seltenen Besuche in Deutschland, als er bei uns zu Gast war, Füße in einem warmen Wasserbehälter und unser Baby auf dem Arm! Dann ist er so eingeschlafen.
Das ist Tolstoi, Sartre und Epikur in Personalunion !!!
Die Japaner waren da einfach stringenter, wer Wolfgang Kilian nicht kennt, kennt die Märtyrer von Nagasaki nicht (1590er oder so), Aber der dappiche spanische Kapt'n sachte dem japanischen Kaiser gleich mal "wir haben einen ganzen Kontinent in Ketten gelegt und haben nur ein altes verrottetes Holzkreuz mit Puppe und rostigen Naegeln zu Fuessen gelegt und schon lag das ganze Volk zu den Fuessen", ganz ohne Glasperlen.
Die Anekdote hatte der japanische Kaiser aber nicht vergessen.
Mir fehlen da die entsprechenden Unterlagen, aber es dürfte noch andere (auch offizielle) Möglichkeiten geben, die ich noch ausschöpfen kann. Das dürfte dann aber noch was dauern.
Alles klar, brennt ja auch nicht. Berührend, das Generationenbild.
Manchmal geht es schneller als gedacht. Vor dem II. Weltkrieg, wahrscheinlich noch 1938 nach China mit der Transsib, von dort aus, wohl 1948/49 über Formosa/Taiwan nach Japan, da dann weitere Jahre 50 Jahre tätig als Priester/Missionar. Berechnung der 'Etappen' rückwärts von einem 60-jährigen Priesterjubiläum 1998.
Wenn Sie nicht gefragt hätten, wüsste ich es heute nicht. :-)
Ein bisschen übertrieben schon, wie? Lateinische Kuhhirten im Bayrischen Wald, schon klar. Der ostfriesische Shaapheder hingegen spricht Französisch und sagt Shappoklack.
Der Heinrich ist aus seinem Bayern in den Grenzen des 17. Jahrhunderts halt nie rausgekommen. Darum glaubt er, nur - s e i n e - Leute könnten Fremdsprachen.
Tja. Geschichtsrettungswerkstatt.
:)
Aber heute haben sie den Westkalender, sehr zum Hohn der Chinesen, wo was Eigenes haben.
Noch einen neuen Link am Ende vom Beitrag ergänzt.
Guten Abend Pleifel! Habe ich gerne gelesen. Ich war noch nie in einem asiatischen Land.Meine erste Begegnung war als 12jährige mit einem Japaner. In meiner Wohnstadt gibt es ein Werk.Die DDR lies ungefähr 1977 den sogenannten Spalter bauen von Japanern.Japan und die DDR hatten Verträge und so kamen Japaner hierher.Sie waren Ingenieure, Jugoslawen waren die Erbauer und Inder sorgten für Beide.( Köche, Reinigung ) Im Kaufhaus auf einer Rolltreppe trat ich auf den Fuss eines Japaners und entschuldigte mich,ich war irgendwie rückwärts gelaufen.Dann passierte folgendes-Er entschuldigte sich mit einer Verbeugung bei mir.Ich habe es damals nicht verstanden und so kam ich in Berührung mit einem Detail der Kultur.In Rejkjavik bin ich auch trampeligerweise einem asiatischen Touristen auf den Fuss getreten.Da habe ich mich sehr entschuldigt,es war mir sehr sehr peinlich, denn mein Körpergewicht hatte sich ja mehr nach oben geändert.Ich habe einen großen Reisewunsch in meiner Lebensmitte- Bhutan.Danke für die Benachrichtigung und somit die Erinnerung.
Gerne, wobei das "Ich war noch nie in einem asiatischen Land." auch bei mir zutrifft. Ich hatte schon mal mit Japan überlegt, aber dann ist mir der familiäre Grund verloren gegangen.
Zu ihrem Erlebnis mit der "Rolltreppe/Japaner" fällt mir noch etwas zur englischen Höflichkeit ein, wo sich auch jemand dafür bei einem Gentleman entschuldigt, wobei der dann lächelte und meinte: "Kein Grund zur Entschuldigung, ich hätte ja meinen Fuß nicht unter ihren setzen sollen." (so aus der Erinnerung)
Beste Grüße
"Chinas Pandemiepolitik und wie sie der Westen sieht." (oder auch, wie es wohl gesehen werden soll)
Ein weiteres Puzzlestück, um sich eine bessere Perspektive zu verschaffen, diesmal als Schwerpunkt Corona. "Zero-Covid" von Renate Dillmann, aus ihrem Buch "China. Ein Lehrstück"
Wer über das Buch mehr wissen/lesen will, hier eine Kritik von Klaus Dallmer und das Vorwort zur neuen Auflage.
Falls Interesse vorhanden, eine Neuerscheinung im bpb-shop: Chinas neuer Langer Marsch (Heribert Dieter)
Auf den Beitrag von Renate Dillmann eine kritische Erwiderung/Ergänzung von Wolfram Elsner in "Ammenmärchen des Westens", der Freitaglesern wohl kein unbekannter ist, siehe hier.
Dann steht noch folgender Titel auf meiner Leseliste, "Die Chinesen", von dem chinesisch-deutschen Autorenpaar Stefan Baron und Guangyan Yin-Baron. (eine WBG-Mitgliedschaft kann ich übrigens empfehlen).
In Arte liefen gestern, am 13.07.21, drei Dokumentationen über China:
1. Die Welt des Xi Jinping (bis 20.07.)
2. Taiwan - Demokratielabor im Schatten Chinas (bis 10.09.)
3. Hongkong - Eine Stadt im Widerstand (bis 10.10.)
Wie eine Demokratie lebendig werden kann, zeigt in Taiwan die junge Generation. Da ließe sich wohl 'ne Menge lernen, wer das mit Deutschland vergleicht. Und eines dürfte auch klar sein, die möchten sich keinesfalls von China 'umarmen' lassen.
1. gibt's auch als Download.
Danke!
Danke für die Hinweise! Etwas Rückmeldung zu 1. (Die neue Welt ...), wobei ich eh voreingenommener ARTE-Doku-Skeptiker bin:
Die Psychogramme Xis dürften wenig Substanz haben - ich wüsste für sie keine eindeutigen Quellen
Xi war bereits als Partei- und Staatschef gesetzt, als Bo Xilai stürzte - aber ihm dürfte viel daran gelegen haben, den "Leute-Typ" Bo nicht im ständigen Politbüro zu haben; dass der Film das nicht weiß, ist ziemlich unterbeeindruckend
Auch die Verschmelzung des kaiserlichen und kommunistischen China-Images ist nicht seine Privatidee; das beschloss eine ZK-Sitzung schon vor seinen Amtsantritten. Allerdings lief auch damals schon alles auf ihn zu; genau genommen seit 2007.
Mein hauptsächlicher Einwand: der Film personifiziert zuviel, was selbst in Xi Jinpings Ägide tatsächlich, mit großer Wahrscheinichkeit, immer noch Kollektivkonsensus in der Partei ist. Persönlich und als Führer seiner Clique freilich würden ihn viele KP-Köpfe sicher gerne loswerden.
Das waren die ersten 25 Minuten; bin gespannt auf die nächsten 68 Minuten - aber jetzt ist erstmal Feierabend.
Bekenne mich schuldig, ~ die 25 Minuten vom Anfang gestern verpasst, muss ich noch nachholen.
Ansonsten heute im 'Regensturm' unterwegs gewesen, was da in den Tälern so abgeht (Überflutung von Straßen usw.), das habe ich noch nicht erlebt.
Grüße
... auf Ihre Anmerkungen / Führung angewiesen
Das hört sich aber nicht ungefährlich an. Fragen Sie mal Wuming, was für ein Volksfeind ich bin.
Aber es ist schon auffällig, wie wenig Schnittstellen es zwischen Chinas und anderen Narrativen gibt. Entweder, es wird den einen geglaubt, oder den anderen, oder es interessiert keinen. Man möchte doch meinen, dass diese Doku lebhaft diskutiert würde. Nicht auf der FC zwar, aber im allgemeinen deutschsprachigen Internet.
Ein paar Links, die ich regelmäßig auf die eine oder andere Art informativ finde (also abo-würdig):
The Capital in the North, Blog eines Italobriten, lebt meistens in Beijing
China Radio International, KP-Propaganda fürs Ausland
Radio Taiwan International, regierungsnah (auch wenn man es bestreiten würde)
In Taiwan (freelance Korrespondent, "brennt" für Taiwan)
Mercator-Institut: leider unverzichtbar. Verzichteten die Universitäten auf Drittmittel, wäre es um ihre Chinalehrstühle vielleicht besser bestellt.
Ach, so kommen Sie mir? Nehmen Sie das!
Land ist China, Schicksalsgemeinschaft sind wir. Sind wir im Bilde?
Was ist mit Ihnen, hoffentlich nicht erkrankt?
Grüße
Der Grund dafür, warum sich China "vom Rest der Welt abschottet", lässt sich hier lesen. Man liest es und vermeint in einer anderen Welt zu sein. Und irgendwie trifft das auch wohl so zu.
Uwe Behrens mit seinem neuen Buch über China "Der Umbau der Welt. Wohin führt die Neue Seidenstraße." Daraus zitiert und leicht gekürzt "Abkehr vom Neokolonialismus?".
Zumindest gibt es eine Fortsetzung in Arte (danach noch über die Arktis), dass gestern Abend mit Pulverfass Pazifik: Chinas Aufstieg zur Seemacht ausgestrahlt wurde.
Was China da für gefährliche 'Spielchen' im Südchinesischen Meer treibt, scheint wohl in Deutschland/Europa nicht deutlich genug wahrgenommen zu werden. Und aufgrund der aktuellen Entwicklung dürfte sich das nicht so schnell ändern. Zudem sollen 'wir' wohl als nützliche Idioten dienen, also die USA in Europa zu entlasten, damit die sich mehr auf das eigentliche Problem konzentrieren können.
Was die Idiotenrolle angeht, ist Putin ja nicht in die Ukraine einmarschiert, weil die Amerikaner ihn darum gebeten hätten - und daran, diese Invasion scheitern zu lassen, gibt es in Europa ein offensichtliches Interesse.
Andererseits möchte Macron -so verstehe ich ihn - in China gerne ein paar Atomkraftwerke bauen (oder mitbauen).
https://twitter.com/EmmanuelMacron/status/1524036838255734784
Strategisch könnte das eine perfide/längere Planung der USA gewesen sein, die Europa (Stärkung der NATO) nun mit weitaus mehr Ressourcen einbindet/verpflichtet. Wobei die Ukraine dann als bloßer 'Kollateralschaden' angefallen ist, um Russland zu schwächen.
Gleichzeitig Deutschlands Bestrebungen nach Energieautarkie zu unterlaufen, wie hier u.a. zu lesen ist. Die neue Armut wird dann von der deutschen Politik moralisierend gleich eingepreist und betrifft wie immer diejenigen, die sich dem nicht entziehen können. Kurz: zum 🤮!
Klar. Ich hätte ja auch liebend gerne Gaslieferungen aus Russland gesehen. Aber unabhängig von perfiden längerfristigen Planungen der Yankees: es ist Putin, der über die deutschen Verträge (und die damit verbundenen, auch politischen, Überlegungen) hinweggelatscht ist, und nicht die USA.
Mein transatlantischer Instinkt sagt mir, dass es ein Fehler war, sich auf Moskau zu verlassen - auch MEIN kleiner bundesbürgerlicher Fehler.
Und was die Armutszuteilung angeht, gilt mit oder ohne russische Energie das selbe: zugemutet wird, was man sich gefallen lässt (mit 11% FDP im Bundestag eher viel).
Wenn Russland Deutschland wirklich kalt erwischen wollte, würde es im Rahmen der bisherigen Sanktionen sofort die Gas- und Öllieferungen beenden. Interessant (für mich zumindest) ist die Haltung der Ukraine dabei, die zwar viel fordert, aber selbst stillschweigend weiter die Durchleitungsgebühren kassiert.
Also Putin liefert weiter und trennt hier wie Deutschland Geschäft vom Krieg.
Klar tut er das. Wenn Deutschland zu dem Ergebnis käme, die Ukraine gehe es nichts an, wäre das für Putin ein ideales Ergebnis. Aber ich finde, Sie müssen auch mal zur Kenntnis nehmen, dass die meisten Europäer nicht der Ansicht sind, dass das ein gutes oder hinnehmbares Ergebnis wäre. Weder NATO-Mitglieder noch die neuen Kandidaten.
Pleifel, ich bin sicher, Sie waren Ihr ganzes Leben lang gegen den Faschismus, aber jetzt, wo er "Hallo" sagt, halten sie ihn für einen Businesspartner, und die Ukraine für gefährlich.
:))
Der "Faschismus" muss nun wohl für alles herhalten, nur nicht, wenn der in der Ukraine selbst sichtbar wird (dafür brauchte es Putin nicht).
Diese inflationäre Verwendung des Begriffs (wobei Nationalsozialismus mit Sozialismus wohl nichts verbindet) verharmlost mir die alte Zeit, wie umgekehrt damit ein besonderer Effekt der Dramatisierung verbunden wird. Unbenommen der Tatsache der Leiden der Betroffenen, die allerdings parallel an ferneren Orten statt findend, mehr oder weniger gleichgültig über den BS laufen. Denn in dem 'Spiel' sind das dann einfach nur Bauernopfer!
Das ist mir zu blöd, Pleifel. Ich wünsche Ihnen einen brauchbaren Abend.
Nun, ihre Haltung in Sachen Ukraine ist mir nicht unbemerkt geblieben. So kann "blöd" schon mal unterschiedliche Verwendung finden.
Grüße