Das Schweigen im Blätterwald

Julian Assange: Das unsolidarische Verhalten der Presseorgane gegenüber Assange zeigt einen bemerkenswerten Verlust journalistischer Glaubwürdigkeit.

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Anlass dieses Beitrags ist der in den ND übersetzte Artikel des UN-Sonderberichtserstatters Nils Melzer "Der Folterung von Julian Assange die Maske herunterreißen".

Insbesondere der letzte Abschnitt "Dieser Meinungskommentar wurde dem Guardian, der The Times, der Financial Times, dem Sydney Morning Herald, dem Australian, der Canberra Times, dem Telegraph, der New York Times, der Washington Post, der Thomson Reuters Foundation und Newsweek zur Veröffentlichung angeboten. Es gab keine positive Reaktion."

Nun steht "The Guardian" mit der Haltung nicht allein. Wenn aber schon der Freitag mit dem Blatt eine Kooperation fährt, als Syndication-Partner, dann wäre es zumindest für mich wünschenswert, dass der Freitag die Gründe dafür aufdeckt und/ oder selbst etwas dazu schreibt (Melzer wird da sicher das ok geben). Denn es sind im Freitag von "The Guardian" Artikel übernommen worden, wie den von Owen Jones "Schweigen tötet", worin noch zu lesen war "Assanges Auslieferung muss verhindert werden. Ja, hier geht es um die Verteidigung des Journalismus und der Freiheit der Medien." Warum also jetzt das Schweigen?

Im Freitag findet man eigene Beiträge wie den hier von Angela Richter"„Auch wenn man ihn nicht mag, muss man …“, die sich klar für Assange positioniert.

In den ND ist noch ein Link zu ttt - titel, thesen, temperamente gesetzt worden, der mit "Folter gegen Julian Assange" beschriftet wurde: sehenswert! Hier hört man auch die krassen Äußerungen von amerikanischen Politikern und weiteren geistigen Gewalttätern, die sich durchaus als repräsentativer Ausdruck der amerikanischen Denke (Mentalität) verstehen lässt. Damit sollte sich niemand identifizieren können und auch nicht der Täuschung erliegen, Assange bekäme auch nur entfernt einen fairen Prozess in den USA. Nun muss sich "nur" noch herausstellen, inwieweit es damit in GB bestellt ist.

Aus einer anderen Quelle ergänzend dazu noch ein Artikel aus pressenza (International Press Agency) von James O'Neill "Assanges Verhaftung: Mainstream-Medien sägen am eigenen Ast".

Jedes Schweigen in der Sache ist zumindest eine indirekte Beteiligung an der unrechtmäßigen Behandlung von Julian Assange. Hier zeigt sich das wahre Gesicht der westlichen Demokratien, dem mit entschiedenem Widerstand der Presse (und im öffentlichen Wort und Bild!) begegnet werden muss.

Nachtrag 25.07.2019:
Julian Assange und die Verleumdung durch CNN (ND - Redaktion 23.07.2019)

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