Eine offene Baustelle?

Kulturelle Unterschiede: Yana Milev analysiert als Kultursoziologin die "Nachwendezeit" und hält die doppelten Systemerfahrungen der Ostdeutschen für bedeutsam für zukünftige Konfliktbewältigung.

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Der Beitrag "Der Osten wird vom Westen verwaltet und beherrscht" (Jana Milev - jw 13./14.07.19) erinnert daran, was doch längst als bewältigt (verarbeitet) behauptet wird, wobei dann doch genauer hingeschaut werden sollte, wer das formuliert. Denn auch hier sind es doch eher die Stimmen derjenigen, die in ihrer alten Lebensweise verbleiben konnten und aufgrund dieser erlernten Schwarz-Weiß-Sicht auf den Osten vor Augen hatten, welche Welt denn nun die Richtige sei. Unverständnis deshalb immer noch, wenn andere Töne vernommen werden.

Daran hat sich wohl bis heute nicht viel geändert, zumal dann zur Beweisführung vor allem zwei Faktoren genannt werden, nämlich der Wille der Mehrheit der friedlichen Revolution im Osten selbst und die Stärke der westlichen Zivilisation, die dafür die hinreichenden Bedingungen geschaffen hat. Alles was sich nach dieser unerwarteten und nicht geplanten Wende vollzog, wurde allerdings den politischen Kräften der ehemaligen DDR (demokratisch?) aus den Händen genommen und nur wenn es nicht zu vermeiden war, allenfalls vorübergehend in die westlichen (politischen) Strukturen übernommen.

Wurden nun die Vorstellungen (Wünsche) der Bürger der ehemaligen DDR denn wenigstens einigermaßen erfüllt? Und ist es nicht an der Zeit (auch was die Arbeit der Treuhand betrifft), das mal genauer zu analysieren, wie der Stand der Dinge denn tatsächlich ist? Und wer sollte da wohl vorrangig beteiligt werden, wenn nicht diejenigen, die im Osten geboren wurden!

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