Aus eigener Erfahrung betrieblicher Tätigkeit und aus der Beobachtung (Gesprächen) mit der Tafelklientel kann ich der Analyse von Werner Seppmann zustimmen.
Dabei ist aus betrieblicher Sicht festzuhalten, dass es mehrere Gründe gibt, die Widerstand verhindern. Abhängig von betrieblicher Größe (Bedeutung) ergibt sich für die zuständige Gewerkschaft dann die Frage: Wie hoch ist dort der Organisationsgrad? Ist er gering, dann erwartet man vom Betriebsrat, erst mal für einen höheren Anteil zu sorgen.
Die Mitarbeiter wiederum erwarten von der Gewerkschaft eher wenig, da sie weder positive Erfahrungen mit Streiks, noch die Bereitschaft für persönliches Engagement mitbringen (von Ausnahmen abgesehen).
Die Lösung betrieblicher Probleme steht im Vordergrund und es entwickelt sich selbst bei theoretischen Erkenntnissen größerer Zusammenhänge keine Aktivität über den betrieblichen Raum hinaus (der vom Betriebsrat erledigt werden soll). Wenn nicht einmal innerbetriebliche Solidarität zu erreichen ist, wie soll dann darüber hinaus etwas bewegt werden können?
Die Fragmentierung der "Selbstvermarkter" ist schon ziemlich stark ausgeprägt und schwer aufzubrechen. Gründe für "Zurückhaltung" hat man schnell zur Hand und diejenigen, die sich engagieren, erleben dann aufgrund der Minderzahl genau die Folgen, die von den "Passiven" vorausgesehen wurden.
Dabei völlig ausblendend, dass es gerade durch ihre Passivität soweit kommen konnte!
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