Befinde mich zur Zeit in Düsseldorf auf Deutschlands immerhin drittengrößtem Flughafen an einem Netzzugang mit Münzeinwurf.
Wollte mir heute wieder mal ein par Eindrücke gönnen, die mal nichts mit Krankenhaus, meiner Wohnung, meinem Viertel oder meiner Arbeit zu tun haben.
Hier im Bereich B der Abflughallte klimpert noch handgemachte Klaviermusik an mein Ohr.
Bin vom Bahnhof mit der Magnetschwebebahn ein paar hundert Meter durch eine furchtbar technische Landschaft mit ganz viel Beton und Stahl und Glas gefahren und staune darüber wie stark und groß die Ingnieuers- und Architektenkunst des Menschen mittlerweile doch geworden ist.
Da muß ich doch glatt an den archinauten denken, der da sicher viel mehr von erzählen kann als ich.
Ach ja, Flugzeuge habe ich auch gesehen. Das Größte war der Start einer Boeing 777 (Trippleseven) der Emirates die wohkl nach Dhubai geflogen ist. Die hat immerhin eine Flügelspannweite von über 60 m. Der Krach beim Start war infernalisch. Füe einen Besucher wie mich sicher Unterhaltung, aber ich nehme an, dass mir die Anwohner rings um den Flughafen sicher einen andere Story dazu erzählen würden.
Der Terminal ist lieblos in eine Ecke gequetscht, aber ich lasse meinen Blick zum Hallendach der Abflughalle streifen.
Träger und Querverstrebungen stützen dieses Metalldach mit Rillen die an die Bauweise der Junkers 52 erinnern. Das Ganze wird in regelmäßigen Abständen von schmalen Glasdachstreifen unterbrochen, die ihrererseits in noch kleinere vielleicht 1,50m große Segmente unterteilt und von schmalen Metallstreifen umrahmt sind.
Fürwahr eine riesige Halle in der schon so mancher Urlaub der Menschen aus NRW und vielleicht auch aus anderen Bundesländern begonnen haben wird.
Düsseldorf ist übrigens auch der Heimatflughafen des Personencarriers Air Berlin.
Kommentare 2
Lieber por,
Flughäfen sind geheimnisvolle Nicht-Orte,
neulich stolperte ich in einem Buch über die Widmung:
"Sarah Krasnoff gewidmet, die 1971 auf dr Flucht vor den Psychiatern praktisch ohne Unterbrechung fünf Monate lang in den Maschinen der K.L.M. saß und über 160 Mal den Atlantik überquerte, bevor sie ruiniert und am Ende ihrer Kräfte im Zimmer 103 des Hotel Frommer in Amsterdam starb."
Im Sommer 2009 gab es übrigens eine Flughafen-Lady aus Finnland in Berlin Tegel......aber in der Presse hört man jetzt nichts mehr von ihr.
Nimm mich bitte mit, wenn Du fliegst!
ruft archie
Lieber archie,
Du haust mich immer wieder von den Socken.
"Geheimnisvolle-Nichtorte", darauf muß man erst mal kommen. In Deiner Sprache sprechen die Häuser, die Asphaltbahnen und die Magnetschwebebahnen. Ich finde diese lyrische Bennenung von dem, was nicht zu leben scheint, schon ziemlich genial. Ein ganz festes Lob von mir.
Herzliche Grüße
por