Die Eiserne Lady ist tot

Margaret Thatcher Ein eher persönlicher Nachruf für eine Politikerin

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Margrert Thatcher ist tot. Die Queen gibt sich bestürzt und will einen Brief mit persönlichen Worten an die Familie der ehemaligen englichen Premierministerin (1979 -1990) schreiben.

Margret Thatcher war 1982 außenpolitisch mit dem Falklandkrieg gegen Argentinnien in Erscheinung getreten. Sie war eine europäische Vertreterin der neoliberalen Globalisierung. In der EU hat sie den britischen Sonderweg mit geminderten Beiträgen durchgesetzt.

Für mich hat sie seit der Jugend für ein politisches Feindbild gestanden.

Die Eiserne Lady stand für einen neuen Politkertyp in Europa.

Das was die neoliberalen "Chicago Boys" in Südamerika angefangen haben, wurde zu Beginn ihrer Regierungs-Ära auch in Europa eingeführt.

Den britischen Gewerkschaften hat sie sehr schwer zugesetzt.

Die britische Bergarbeitergewerkschaft wurde eigentlich von ihr zerstört.

In meinen Studienzeiten habe ich damals noch im Spiegel viel über sie gelesen, auch wenn ich heute die Details leider nicht mehr alle so genau weiss.

Ich war immer auf der Seite ihrer Gegner.

Das endgültige Urteil über sie wird die Geschichte fällen.

Der Tod macht aber immer nachdenklich.

Er ist kein Grund zum Triumphieren oder für Genugtung , wenn politische Gegner gestorben sind.

Neulich habe ich irgendwo gelesen, dass "man das Leben nicht so ernst nehmen soll, weil man eh nicht lebend daraus kommt."

Doch das , was der Neoliberalismus in der Welt angerichtet hat, nehme ich verdammt ernst.

Solidarität kann nur weltweit funktionieren.

Freiheit ist auch der Raum, den jeder Mensch in seinem Herzen für die Entrechteten und Geknechteten dieser Welt hat.

Damals 1973 beim Sturz Allendes in Chile habe ich mir nicht vorstellen können, das diese Ereignisse mal einen konkreten Bezug für unser Leben in der BRD haben könnten.

Damals war ich noch jung.

Die Chicago-Boys begannen in Chile ihre Arbeit auf dem Weg zur neoliberalen Welt.

Die Gruppe um Milton Friedman, die aus den amerikanischen Denfabriken und Universitäten stammte, tat ganze Arbeit.

In Englang begann die Neoliberalisierung unter Thatcher.

Da habe ich mir auch nicht vorstellen können, dass die Bergarbeiterstreiks in den 1980ern einen konkreten Bezug auf unser Leben in der BRD haben könnten.

Dann kam Gerhard Schröder . Ich wählte ihn sogar. Für einen guten Linken unter Hemut Kohl fast schon ein "moralisches Gebot." Da habe ich mir nicht vorstellen können, dass Schröder so eine unsoziale Gesetzgebung wie Hartz IV einführen würde.

Was kann ich mir heute eigenlich nicht vorstellen?

Margret Thatcher hat viele , sehr viele, viel zu viele politische Erben in Europa.

Da gibt es kaum was, dass man sich nicht vorstellen kann und es graust mich , wenn heute von einer Agenda 2020 oder 2030 geredet wird, genauso wie es mich vor der Selbstmordrate auf Zypern oder in Greichenland in der Eurokrise graust.

Es graust mich und tut mir unendlich leid , wenn es in Südeuropa Arbeitslosenraten unter Jugendlichen gibt, die in Arabien und Nordafrika die Basis für einen Aufstand bieten würden. (Konkret, Gremliza,2013)

Ach, wenn man dieses Erbe von Margret Thatcher doch nur so einfach ausschlagen könnte!

Quelle:

http://web.de/magazine/nachrichten/ausland/17314796-bbc-thatcher-gestorben.html#.A1000311

Quelle: web.de , aktuelle Meldungen, 8.4.2013

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Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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