Ein bäriges Jahresabschlußmärchen

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Es kam ein Septembär über das Land mit dem blauen Himmel und knabberte in aller Gemütsruhe in seinem erst im Wachstum begriffenenen Pelz den Sommer an. Der Septembär ging schon am Ende seines Monats in den Winterschlaf. Das Fell wird bis zum kalten Winter schon wachsen und es wird schon schön gemütlich in seiner Höhle werden. Diesen Erfahrungsschatz aus dem Kreislauf der Natur hat der Septembär in sich und er vertraut auf seine Stärken. In seiner Showtime ist er noch der Experte für sommerliche Melodien. Die Leute im Land sind zum Teil nicht mit den Gedanken im Sommer, zum anderen Teil trauern sie ihm schon melancholisch nach.

Wenn der Septembär gehen muss, weil der Oktobär die Bühne der aktuellen Zeit betreten hat , ist der Sommer leider schon gekillt, aber die, die den Sommer geschaffen hatte, scheinte noch immer mit weit ausladenden Strahlen am Himmel und die Menschen gehen im Land spazieren und ergötzen sich an dem Goldbraun der Blätter in der Natur, die sich in ihrem Kreislauf in einem Fest der wunderschönsten Farben in allen möglichen und fein abgestuften Tönen von Grün über Weiss und Gelb bis hin zu Rot und Braun verabschiedet.

Wenn der Oktobär auf dem grossen Podium der Zeit einen kunstvollen Steptanz hinlegt, sind ihm die Farben des Herbstes zur Dekoration seiner Bühne natürlich sehr willkommen. Das rotbraune Fell des Oktobärs ist nun schon deutlich sichtbar und etwas zotteliger geworden. Am Ende seines Monats muss aber auch dieser Bär in seine Höhle gehen.

Der raueste und wildeste dieses Bärenquartett zum Jahresabschluß ist der Novembär mit einem zotteligen grauen Pelz. Er geht wild pustend über die Bühne der Zeit. Riesige Windmaschinen blasen die Blätter während seines Auftritts in seine Show. Der Novembär bevorzugt für seine Darbietungen wilden Rock oder Heavy Metal. Ende seines Monats muss aber auch er den Platz räumen für den Dezembär. Der Monat des Novembärs ist der Monat der Trauer un des stillen Gedenkens an die , die das Zeitliche gesegnet haben. Grau ist es im Land und die Leute bleiben lieber zuhause anstatt spazieren zu gehen.

Der Dezembär ist ein richtiger Kuschelbär zum Liebhaben. Als Dekoration auf der Bühne der unendlichen Zeit mag dieser hoffnungslose Romantiker es schneeweiss in der Farbe seines Fells. Er zeigt seine sensible Seite und trägt zu Herz gehende Schmusesongs oder Weihnachtlieder vor. Im Land ist es kalt und ungemütlich geworden, aber der Dezembär schafft es, alle mit seiner Bärenruhe zu verzaubern.

Am 24ten seines Monats kommt das Highlight seiner Show. Eine stille Nacht, die er die Menschen der Herzen mit besinnlichen Weihnachtsliedern berührt. Im Monat des Dezembärs machen die Leute gerne eine Schneeballschlacht. Wenn der Dezembär in seine Höhle geht, hat das putzige Bären Quartett erst einmal acht Monate Ruhe, ehe der erste von diesen Bären wieder erwacht.

Die Ruhe haben sich die dicken Monatsbären dann auch verdient und sie ist ihnen von den Leuten im Land herzlich gegönnt.

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Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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