Eine Männergeschichte

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War der Jan aufgewacht in der Nacht nach seinem Geburtstag, der trotz dieser Gundeinsamkeit, die der Jan imme fühlte, doch recht schön gewesen war.

Liebe Menschen hatten ihn an seinem Geburtstag angerufen und ihm gratuliert.

Jetzt sollte es gleich wieder zur Arbeit gehen und bei der Morgentoilette, war irgendwie alles so schwer und so kam es, dass der Jan seinen Hodensack befühlte.

"Potzblitz ,ach Du dickes Ei", dachte der Jan und ihm fiel auf, dass der linke Hoden aufeinmal drei bis viermal größer als der rechte Hoden war.

Normalerweise hätte der Jan Angst kriegen müssen, wobei denkt man als Nichturologe bei solch einem Ei?

Krebs hatte er vor etlichen Jahren kurz vor Beginn des zweiten Irakkrieges gedacht, als sein rechter Hoden den so kartoffelgross gewesen war, wie jetzt sein linker Hoden.

Damals war Blut in seinem Harn gewesen und er hatte sich ziemlich erschrocken.

War darauf 3 Wochen im Universitätsklinikum gelegen auch damals schn im reiferen Alter auf der Kinderstation "Eisbär", weil wo anders kein Platz frei gewesen war.

Hatte damals aus dem Fenster geschaut und die Hubschrauber gesehen, die dem Klinikum die akuten Notfälle brachten.

In der Nacht als der zweite Irakkrieg los ging, war er wach geblieben und hatte die Berichterstattung im Fernsehen geschaut.

War erschaudert gewesen von der Sprache über Angriffswellen und den angedeuteten chirurgischen Schitten bei der Bombardierung.

Damals hatte der Jan irgendwie besonders Letzteres nicht richtig geglaubt.

Dass man im Krankenhaus, in dem er sich befand oder in irgend einem anderen Krankenhaus chirurgisch schneiden konnte , hoffte der Jan damals schon im eigenen Interesse sehr , aber chirugische Scmitte durch Bomben im Krieg waren schwer zu glauben gewesen.

Damals war es jedenfalls kein Krebs gewesen, sondern nur ein gebrochener Hoden.

Jetzt sass der Jan wieder auf der Toilette und er dachte gar nicht mehr an Krebs, sondern nur an einen gebrochenen Hoden.

Am Nachmittag nach Schichtende sollte dass verifiziert werden.

Die Schicht verging eigentlich bis auf ihren Anfang ganz gut.

Nur musste sich der Jan erst einmal an seinen Wasserbruch im Hoden gewöhnen.

Am Anfang der Schicht hatte er das Chaos im Kopf gehabt und sich gar nicht als ganzer Mann gefühlt.

Seine Gesichtszüge waren wie versteinert gewesen.

Dabei hatte er gar keinen Frau oder Freundin, der so etwas vielleicht auffallen könnte und die Anderen würden es ihm nicht von außen ansehen.

Beim Abeiten kamen dann aber andere Gedanken auf und um 16:00h zu Beginn der Sprechstunde stand der Jan pünktlich beim Urologen auf der Matte.

Wollte nicht ins Krankenhaus kommen und kam schneller dran als erwartet, nachdem er als Kassenpatient, der Sprechstundenhilfe diskret sein Anliegen zugeflüstert hatte.

Im Wartezimmer beim Doktor standen zwei Ferrari-Modelle. Der Doktor kam und war sehr kompetent und freundlich.

Der Jan schaute auf das T-Schirt des Arztes uns sah ein Motorsportenblem.

Er solle sich keine Sorgen machen, sagte der freundliche Doktor zum Jan.

In einem Monat gäbe es ein Kontrollgespräch und dann könne man besprechen, ob man der Hodenbruch operieren wolle.

Das könne man auch ambulant machen, nahm der Jan erleichtert zur Kenntnis und vergessen war der Morgen , wo er sich schon wieder im Krankenhaus gesehen hatte.

...und das bei der heutigen Arbeitsmarktlage!

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Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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