Krise ohne Ausweg?

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Finanzkrise und Weltwirtschaftskrise und kein Ende, auch in der Rede der Bundeskanzelerin Frau Merkel zum Haushalt in dieser Woche.

Das ist ja alles so eine enorme Aufgabe und irgendwann 2013 oder so haben wir , wen alles gut geht, wieder das Niveau vor der Krise erreicht.

Kein Wort davon in ihrer Rede, wie die angedachten Steuergeschenke für Besserverdienende nach ihrer Logik gegenfinanziert werden sollen.

Es sind da halt die Steuerschätzungen im Mai 2010 abzuwarten.

Freilich wird dann auch die Landtagswahl in NRW gerade mal so vorbei sein.

-Noch ein paar Monate Galgenfrist für die Armen, bei denen man sich das Geld wiederholen wird?

Skeptisch macht, dass die Krise immer wieder als Erklärung für alles was in der BRD schlecht läuft, herhalten muss und auch Frau Merkel schob die Schuld an der Krise doch recht resolut nach Amerika, so als ob Ackermann niemals von 25%-Renditen gesprochen hätte.

Die Krise wirkt so genial für die Regierung, dass sie erst hätte erfinden müssen, wenn es sie nicht gäbe!

Wenn Arbeitslosenbashing von Roland Koch in Deutschland an der Wand zerläuft, weil seine unverschämte Dummheit auch noch dem dem Einfältigsten klar wird, gibt es immer noch eine Krise auf die man alles schieben kann, wenn wieder der Rotstift regiert, weil die Banken wieder satte Gewinne einfahren und keine Unterstützung mehr bedürfen.

Hinter einer Krise regiert dann die Angst im Land und es wird eben nicht mehr danach gefragt, was denn eine systemrelevante Bank ist, die Dutzende von Milliarden (z.B.HRE) braucht und nicht untergehen darf, weil sie sonst alles mit sich reißen würde?

Ich habe das bis heute nicht verstanden.

Ausgerechnet die Anhänger des freien Marktes und die Verleumder eines sozial gerecht agierenden Staates haben hier ganz laut nach dem selben gerufen.

Braucht das am Finanzmarkt agierende Objekt Bank dann aufeinmal doch den Staat und seine Milliarden, wenn der freie Finanzmarkt sich in sein häßlichsten Ausprägung als Spielcasino gezeigt hat?

Frau Merkel gibt in ihrer Rede die Antwort, dass Deutschland mit Hilfe der schwarz gelben Koalition stärker aus der Krise hervorgehen solle.

Die Krise als Chance?

Fragt sich nur für wen?

Eben krisenhaft genial, diese Angst mit der sich so vortrefflich präsidial im Sinne des Ganzen gegen die Krise regieren lässt und in denen man die gesellsachftliche Gruppen vortrefflich in allen Bereichen (z.B.Jung gegen Alt, Arbeitende gegen Arbeitslose) gegeneinander ausspielen kann.

Eine oppositionelle Vernetzung aller relevanten Gruppen natürlich auch außerhalb des Parlaments in der der Grundwert der Solidarität auf ganz breiter Basis wieder diskutiert wird, wäre eine angemesse Antwort auf so eine Erklärung zum Haushalt statt wie ein Kaninchen vor der Schlange auf die nächste Steuerschätzung zu starren, die im Mai 2010 ganz sicher kommt.

Mich beeindruckt da zum Beispiel die verarmte Schauspielerin Ingrid van Bergen von der sich Anne Will in einer Sendung am 30.3.2008 in der die Rentner gegen die Jungen ausgespielt werden sollten, dass sie sich nicht gegen die Jungen aufhetzen lasse.

Das ist ein Geist, der in Deutschland auch vorhanden ist und den eine vereinigte Opposition weiter entwickeln müsste, wenn sie wirklich meinen, was sie sagen. (Thomas Wiecorek, Die verblödete Republik, Knaur)

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Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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