Kurzreportage aus der Regionalbahn Essen-Münster (Ostern 2010)

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Reisen mit der Regionalbahn, kann manchmal auch zu unerwünschten Erlebnissen führen, zum Beipiel wenn da Leute drinsitzen, die sich absolut daneben benehmen und sich gegenüber dem schwarzen Schaffner beleidigend bis rassistisch äußern.

Das kann wie so ein Überfall daherkommen und das eigene Gefühl könnte dem Rassisten eine Ohrfeige geben, doch es tut es nicht.

Was ist das?

Angst?

Feigheit?

Oder nur das Nicht Schlimmer machen wollen einer Situation?

Wann ist der Zeitpunkt gekommen, einzugreifen?

Für mich habe ich den so definiert, dass ich eingreifen muss, wenn geschlagen wird.

Man muß ja nicht dirket den Angreifer schlagen ,aber man kann ihn fragen warum er einen Schwarzen oder jemand anders schlägt und das er das lassen soll, weil sonst die Polizei gerufen wird oder im äußersten Fall auch zurückgeschlagen wird.

Jede Situation ist anders.

Gestern war ich unfreiwilliger Ohren- und Augenzeuge solch einer Situation.

Vermutlich ein Junkie mit seinem Kumpan hat den schwarzen Schaffner beleidigt, aber nicht geschlagen.

Der Alkoholgenuß des Rassisten war deutlich zu riechen.

Von "schwarzen Füßen", die nach vorne drängeln war die Rede, ein respektloses "Du" gegenüber dem Schaffner war für ihn eine Selbstverständlickeit und es ging soweit , dass er dem Schaffner Schläge angedroht hat.

Der Scahffner erwiderte, dass er kein stress machen soll.

Dann hat ihn aber sein Kumpel aufgefordert weiterzugehen und die beiden verzogen sich endlich.

Eine junge Frau und ich standen dabei.

Wir haben wirklich nur mit dem Kopf geschüttelt.

Der Schaffner selber hat es eher bewundernswert cool genommen.

Ich befürchte, dass er solche Situationen schon kennengelernt hat.

Mein Herz war zornig hin und her gerissen zwischen Wut und Besonnenheit.

Was kann man da nur machen?

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Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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