Mein lieber Schwan trag den Winter fort

arte Lang ist der Januar und danach kommt immer noch ganz viel Winter, aber irgendwann kommt auch mal wieder ein Sommer.

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So lang ist der Januar, auch wenn die Tage langsam wieder länger werden und schon die ersten Schneeglöckchen blühen.

Manchmal gucke ich zuviel Fernsehen und die Serien aus der Jugend laufen einem auf einmal auf RTL Nitro wieder über den weg.

Das Programm war gestern auf diesem Sender über weite Strecken ziemlich eintönig:

"Kojak"

"Kojak"

"Kojak"

"Kojak ..."

Warum tut man sich so etwas an, wenn das Leben doch so kurz ist?

Auch der Gedanken an Seneca und seiner Schrift "Von der Kürze des Lebens" (RECLAM), wonach das Leben lang genug ist, wenn man es richtig nutzt hilft da wenig.

In "Notruf California " (RTL Nitro) gibt es auch so ein de ja vue mit den jungendlichen Fernseherfahrungen als Mr. Spoc (Leonard Nimroy) noch nicht auf dem Raumschiff Enterprise mitflog und noch keine spitzen Ohren hatte und sich damit begnügte in einer fiktiven Unfallklinik fiktive Leben als Arzt in Zusammenarbeitmit den Rettungssanitätern von der Feuerwehr zu retten.

Und doch trifft man in diesen medienindstriellen Lebens-und Erfahrungswelten manchmal auch auf bezaubernde Sendungen , die einfach schön sind .

Auf arte gab es letzte Woche einen tollen Film über die Natur in Japan, der mich schwer beeindruckt hat.

Es wurden die Schnee-Makaken gezeigt, die auch Schneeaffen genannt werden.

Das waren so tolle Naturaufnahmen.

Ein Tier irgendwie zwischen Ziege , Schwein und Hirsch dessen Namen ich schon längst wieder vergesssen habe, kam auch darin vor. Das sah irgendwie eigenartig aus.

Das Paarungsverhalten von ganz seltenen vorwiegend in Japan vorkommenden Kranichen, von denen es von dieser Art nur noch ganz wenige auf der Welt gibt.

Sie tanzen so unglaublich schön. Das hat mich regelrecht angemacht.

"Eine Welt so grün und so rund..." (Pete Seeger) auch wenn ich diese Welt an jenem Nachmittag nur im Fernsehen auf arte gesehen habe.

An einem nasskalten Januar-Tag ist das ja auch schon besser als nichts.

Und von den Schwänen haben sie erzählt und sie in ihrem Flug gezeigt .

Das waren ganz riesige Schwäne mit einer unglaublichen Flügelspannweite.

Die fliegen dann im Frühling von Japan wieder zurück nach Sibirien.

In Japan soll es da ein Sprichwort geben:

" Die Schwäne tragen auf ihren Schwingen den Winter fort." (arte / Japanisches Sprichwort)

In der Hoffung von solchen Schwänen heute nacht zu träumen beende ich so langsam diese Gedanken .

Der letzte Sommer war für mich nicht nur im Fernsehen manchmal so schön .

Mitten in der Stadt sah ich Schmetterlinge, sogar einen in der Betonwelt unter der Stadt nahe am U-Bahnhof.

Heute bin ich mir gar nicht mehr sicher ob ich diesen Schmetterling irgendwie nur geträumt habe , weil wir mir das Ganze schon fast nicht real vorkam, aber wer träumt schon in der Geschäftigkeit der Stadt?

Ich ganz bestimmt nicht.

Der Schmetterling unter der Hauptstrasse flog sehr schnell und ziemlich unruhig mit vielen Kurven. Rings um ihn her flogen flogen ganz normale Tauben.

Im Prinzip meine ich nur einen Blick auf seinen mit einem grossen Scheinauge versehenen bunten Flügel erhascht zu haben.

Der Gedanke an diesen Schmetterling im letzten Sommer toppt für mich auch heute noch so Manches.

Quellen:

arte , RECLAM, RTL nitro

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Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

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