Nazizeit: "Briefe an Hitler"

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Zur Zeit sind bei mir wieder Bücher angesagt.

"Briefe an Hitler", Hrg. Henrik Eberle, Bastei Lübbe , Taschenbuchausgabe 2010 ist eine meiner Neuerwerbungen.

Da werden Briefe der Bevölkerung an die Kanzelei und die spätere Reichskanzelei Hitlers vorgestellt.

Die Briefe haben lange Zeit unveröffentlicht in Moskauer Archiven gelegen.

Es ist ein spannender Einblick in die deutsche Volksmentalität und bietet einen Querschnitt von gottgleicher euphorischer Bewunderung bis zum offenen und Widerspruch.

Am Anfang von Hitlers Karriere war der Zustrom an Briefen verhalten und nahm dann bis zum Höhepunkt seiner Popularität, den ich etwas um 1938 herum herausgelesen habe zu und nahm dann während des Krieges nach den Anfangserfolgen langsam aber stetig wieder ab.

Es gab aufwendig gehaltene Gratulationen zum Gebutrstag.

Viele Gedichte wurden ihm auch zugesandt.

Einge Frauen haben ihm sehr oft geschrieben.

Die Reaktionen des unmenschlichen Nazisystems waren hier auch sehr kalt.

Diese Schreibererinnen und unerwünschten Bewunderinenn mussten damit rechnenn Besuch von der Gestapo zu bekommen,wenn die Briefe nicht aufhörten.

Eine Schreiberin , die sich Martha Hitler nannte , soll daduch sogar ins KZ gekommen sein.

Ob sie dort umgekommen ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen.

Ein Friseur wollte Hitler unbedingt, die Haare schneiden, was abwegig beschieden worden ist.

Findige Geschäftsleute hatten Ideen für Hitlerzigarren oder Torten mit Hitlermotiven, was von Hitler und dem Regime nicht erwünscht war.

Hitler vermarktete sein Buch "Mein Kampf" und Fotos von ihm.

Bitte um Kredite wurden wohl in der Regel abwegig beschieden.

Bei Streitigkeiten innerhalb der Partei und in Familien kamen aus Hitlers Kanzelei Briefe zurück, dass man sich in solchen Fällen sich grundsätzlich nicht einmischen würde.

Zum Schluss kammen noch verquaste und abwegig verquaste Ideen für "Wunderwaffen".

Ein Adliger aus Westfalen fragte ziemlich unverblümt bei Hitler nach, ob er von der Diebesbeute an der Ausraubung der Juden etwas abhaben könnte.

Auf genaue Texte soll hier im Blog verzichtet werden.

Ich möchte da keine Möglichkeit für Mißverständnisse aufbauen.

Für einen Geschichtsfan ist dieses Buch aus meiner Sicht sehr empfehlenswert.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

poor on ruhr

Vielseitiger interessierter Arbeiter und ziemlich stark in die in die in aller Welt bekannten Pandabären vernarrt. 🐼

poor on ruhr

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden