http://a.imageshack.us/img831/176/b003xio6ga01sx420sclzzz.jpg
Die drei rheinischen Herzbuben haben es wie kaum eine andere deutsche Band verstanden, ihren Weg schlingernd und doch relativ zielstrebig zu gehen, befeuert von der Kritik, die am Rand stehend applaudiert, als hätte sie seit Jahren auf nichts anderes gewartet. Es dürstet die deutsche Musik nach den Innovationen vergangener Tage, hier kommt ein Versprechen.
Denn neben jungenhafter Unbedarftheit schwingt bei MIT auch immer das große Zitat mit. So erinnert ihr Sound häufig an die vornehme Kühle eines frühen Kraftwerks, gewürzt mit dem obligatorischen Schuss mondäner Zeitgeist. Der dadaistisch anmutende Gesang appeliert derweil in Klang und Sinn an Rauchereckenphilosophie und sehnsüchtige Jugendzimmerrebellion. Dass das funktioniert ist klar und wird von der Presse folgerichtig brav in Richtung Can und Neu! apportiert.
Letzter, vorläufiger Halt einer im Aufbruch befindlichen Erfolgsgeschichte, die an Audis “Vorsprung durch Technik” erinnert: Nanonotes - so der Name des pünktlich zum Berlin Festival erscheinenden Albums, das von Jas Shaw, der einen Hälfte des vielgepriesenen englischen Elektro-Uber-Acts Simian Mobile Disco, produziert wurde. Für Text und Show mitverantwortlich: Emil Schult aus dem Kraftwerk-Dunstkreis. Das Cover wiederum steuerte Immendorff-Schüler Alexander Ernst Voigt bei. In der Summe ergibt sich daraus der feuchte Traum eines Musikwissenschaftlers mit Hang zu popkulturellem Größenwahn. Heureka, es lebt.
JJK
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.