Nur Bares - ist Wahres, sagt man und genau darauf ist die
SERVUS-TV-Dokumentation, Donnerstag, 29. Juni, 21.15h
fokussiert.
Ein breites Spektrum an Inhalten
Die Vielfalt der Meinungen zeichnet diese Doku aus, zumindest wenn man nach den Personen geht, die interviewt wurden und die aufgrund ihres Wirkungsbereiches sehr unterschiedliche Zugänge haben dürften:
- Treichl, der Boss der Erste-Bank,
- Experten von der Wirtschaftsuniversität Wien, der Arbeiterkammer und des Wirtschaftsforschungsinstitutes
- Präsentanten des Regionalgeldes "Waldviertler"
- als auch Personen die über BITCOIN
- und neue Technologien sprechen.
Was war mein Part?
Eine Münchner Produktionsfirma hatte mich 2013 angesprochen, ob ich die SERVUS-TV-DOKU: GIER - Wirtschaftskrise mit System, kommentieren möchte. Univ.Prof.Dr. Haber, Donauuniversität (der 2013 kurz für die Position des Finanzministers im Gespräch war) und ich gaben dann unsere Ansichten zu dieser sehr interessanten US-Dokumentation ab, die sich etwas zu sehr, nach meinem Geschmack, am Goldstandard orientierte. Sie lief auf SERVUS-TV drei mal, im August 2013, Feber 2014 und März 2015.
Letztes Wochenende wurde ich gefragt, ob ich zum Thema Bargeldabschaffung usw. "was zu sagen" hätte - und, JA: das habe ich. Natürlich kenne ich die Aussagen der zuvor angeführten Personen nicht.
Ich äusserte mich konkret
- zum LICHT IM DUNKEL betreffend der allgemeinen Unkenntnis, dass nur das BARGELD das einzig gesetzliche Zahlungsmittel ist und das Buchgeld - also das GELD AUS DEM NICHTS, dass die privaten Banken durch blosses Eintippen von Ziffern in ihre Computer, frei erfinden - ein "gesetzloses Geld" darstellt (ich hoffe sehr, dass mein Hinweis zum Bankwesengesetz ausgestrahlt wird),
- zum Krieg, der von der Finanzelite gegen das Bargeld geführt wird (von der Einziehung des 500,- Scheines, der immerhin fast ein Drittel des Euro-Bargeldes von ca. 1000 Mrd. Euro ausmacht) als auch der EU-Umfrage, die mit einer vernichtenden Niederlage der EU-Kommission endete, weil die Beschränkung mit überwältigender Mehrheit der Befragten abgelehnt wird!
- zu den US-VERSCHWÖRUNGSPRAKTIKERN, die einige "Expertisen" zum Fiasko der Bargeldbeschränkung in Indien schon Monate vor der Umsetzung (am 8. November begann man damit, die beiden grössten Scheine für ungültig zu erklären, um damit mehr als 300 Mio Inder zur Eröffnung eines Bankkontos und der Verwendung von Kreditkarten zu zwingen) erstellten und wo bei der Umsetzung die grossen US-Banken die Schritte diktierten!
Hier der Link zur Studie auf deren Basis dieses Horrorexperiment aufkosten von 300 Mio Indern durchgedrückt wurde:
- zum Regionalgeld "Waldviertler" und ich denke, ich konnte den Unterschied zwischen Währung und Geld gut erklären,
- und kritisch zur Kryptowährung-BITCOIN, das als gesetzloses Geld eine echte Spekulationsblase zu werden droht, obwohl man der Technologie Blockchain einige Vorteile, bei der Überweisungssicherheit z.B., abgewinnen kann.
Zum Schluss meines etwas mehr als 1 Stunde dauernden Interviews im Cafe Prückl fasste ich das Thema aus meiner Sicht zusammen. Ich bin sehr gespannt, welche "Pflöcke" die ich einschlug, auch gesendet werden.
Schaun mer mal ...
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Ich schrieb viele Kommentare zu unserem Schuldgeldsystem und auch über das Bargeld - hier einige Links dazu:
- (2) Bargeld: Billige EU-Propaganda/IWF: "De_cashing"/Studie des Wirtschaftsministeriums.
Kommentare 25
Die Servus-Doku schaue ich mir gerne an. Leider wird in den Programmzeitschriften der Inhalt nicht angegeben und der Sender selbst meistens nur als Kleinrubrik angezeigt.
Vielleicht überlegen Sie sich doch einmal, als Autor bei Rubikon zu schreiben. Ich sehe für die Plattform eine gute Verbreitung und bestimmten Trends der Fehlinformation kann hier begegnet werden.
Goethe: «Ein gesunder Mensch ohne Geld ist halb krank.»
«Servus Reportage aktuell
Das schleichende Ende des Bargelds
Reportage, A 2017
Stereo, 16:9, HDTV
In der Ära des Onlinehandels scheint Bargeld nicht mehr zeitgemäß. Kritiker seiner Abschaffung fürchten jedoch, das sei der Anfang vom gänzlichen Aus für Münzen und Scheine mit weitreichenden»
Das Argument des Onlinehandels ist nicht einmal die halbe Wahrheit, der tägliche Einkauf im Supermarkt wird zu ca. 20% mit einer Plastikkarte abgewickelt. Der überwiegende Umsatz wird mit Bargeld bezahlt.
Das Bargeld ist darum in der Kritik, weil die Abwicklungskosten für den Kunden nicht sichtbar sind, bei einer Bank und beim Verkäufer aber durchaus anfallen und mit den Kosten der Plastikkarten verglichen werden. In Zeiten der Hochzinspolitik wurden diese Kosten als Mischkalkulation der Banken mit getragen; inzwischen gehen die Banken wegen der Niedrigzinspolitik und wegen gesunkener Erträge (über die man streiten könnte) dazu über, diese Kosten an die Kunden weiter zu geben ... open end.
Wie wäscht man elegant Geld?
Dagegen macht die Geldwäsche via Spielcasino richtig Arbeit.
Und es wird nicht gegen gerechnet, was an Personalkosten eingespart wurde, denn das sind nicht nur überflüssige Kassierer, sondern betrifft die ganzen Servicemitarbeiter in der Giroabteilung der Banken. Das machen wir ja nun alle am BS und am Bargeldautomaten selbst in unserer so überaus großen Zuvorkommenheit.
Ähnliches versuchen die Fluggesellschaften, die Personal am Checkin einsparen wollen, aber die Mehrzahl zumindest der Ferienreisenden das noch nicht mitmacht.
Zur Erinnerung
Einst war die gesamte Gesellschaft auf Bargeld ausgerichtet, das wöchentlich oder monatlich in der Lohntüte steckte, also vom Lohnbüro auf den Pfennig genau abgezählt in die Tüte gesteckt wurde. Dieses Geld kam teilweise aus dem eigenen Umsatz, zum großen Teil aber von den Geldverteilern Sparkasse und GeschäftsBank.
Bei der Umstellung vom Bargeld auf das Giralgeld war darum das Girokonto kostenlos, weil die Einsparungen sowohl in den Lohnbüros, als auch bei den Sparkassen und Banken enorm waren.
ff.
Das interessiert heute natürlich keine Sau mehr; die liberale Abzocke geht weiter.
Ich bin auch schon gespannt und hoffe, dass es kontroversiell zugeht.
Rubikon - ich habe schon vor ca. 6 Wochen mal hingeschrieben, Antwort erhielt ich keine. Ich habe auch den Eindruck, dass es an ökonomischen Themen kein grosses Interesse gibt - wieso: keine Ahnung.
Sie haben den Onlinehandel ua. deswegen erwähnt, weil in der Reportage ein technischer Teil (Bitcoin - Blockchain + leichtes Onlinezahlen z.B. bei Kinokarten usw.) eingeplant ist; die Statements kenne ich natürlich nicht.
Ja, die Kostenrechnungen der Banken sind etwas eigentümlich würde ich sagen, denn die Produktion des Bargeldes - Degussa in DE, Münze AG bei uns - übernehmen ja die Zentralbanken und daher haben die Banken ausser den Verteilerkosten (Bankomatkarten, die soeben das 50jährige Jubiläum feierte) kaum was aufzuwenden.
Gesunkene Erträge - ich hab bei uns mal nachgesehen: der Bruttozinsertrag = 2% / Netto = 1% + das Handelsergebnis (Provisionen usw.) ist gleich hoch - Gewinn vor Steuern um die 5 Mrd (= ca. 0,8% der Bilanzsumme) und Gewinnsteuern davon 10% = um die 500 Mio ...
10% ist ca. die Hälfte der Lohnsteuern (durchschnittlich um die 19%) - und trotzdem hat unser Kern ... den Banken gleich 650 Mio geschenkt - ja, er ist Sozialdemokrat und hat einen "Titel in PR" ... ;-)
Ja, stimmt.
Meiner Oma wurde die monatliche Mindestrente per Briefträger in BAR ausbezahlt - d.h. es gab so bis ca. Mitte der 1970er Jahre 100% Vollgeld.
Mit dem Gratiskonto - ein Hit für alle Studierenden damals - hat man alle eingefangen und wenn ich mir heute nur die Spesen ansehe, so gibt es kein Konto das unter 100,- p.a. kostet. Es ist ein Abcash_Modell geworden, wobei auch das Buchgeld ja "gesetzloses Geld" ist - ich denke das ist juristisch der korrekte Begriff.
«10% ist ca. die Hälfte der Lohnsteuern (durchschnittlich um die 19%) - und trotzdem hat unser Kern ... den Banken gleich 650 Mio geschenkt - ja, er ist Sozialdemokrat und hat einen "Titel in PR" ... ;-)»
Beim Hartz4Amt nennt man das Fördern und Fordern, ich kann mir nicht vorstellen, daß sowas ohne Parteispende möglich ist.
Hier klagte gerade ein Kaufmann (kleiner Konsum, den es hier noch gibt) darüber, daß er sein Kleingeld kostenpflichtig bei der Sparkasse abliefern muß, weil die das zählen oder als Dienstleistung außer Haus zählen lassen.
Einen Zählautomaten hat die Sparkasse nicht; bei anderen Banken kann man sein Kleingeld direkt mit einem Automaten aufs Konto zählen lassen.
Du würdest es nicht glauben, was hier im Umfeld bei der Sparkasse in der Sache so abläuft. Da ich selbst aus dieser Ecke komme, kann ich den Niedergang von Kompetenz und Entscheidungsspielraum ganz gut vergleichen.
Hier wird sogar das Wechseln vom 100 Euroschein in 50ern abgelehnt; Begründung: Geldwäschegesetz! Die wollen also bei Nichtkunden den kleinen Service nicht leisten und argumentieren mit diesem Gesetz, obwohl sich daraus für Kleinbeträge in der Höhe keinerlei Verpflichtung zur Legitimationsprüfung ergibt, jedenfalls nicht ohne begründete Verdachtsmomente. So gesehen also einfach eine Lüge.
Oder sollte ich etwas übersehen haben?
Du hast ganz bestimmt nichts übersehen :-)))
Ich wechsel die 100er, weil ich die einfach nicht gebrauchen kann. Die kommen aber direkt aus dem Geldautomaten, egal welche Stückelung ich wähle, und kein Bäcker ist verpflichte, die Greenbacks für einen Kaffee anzunehmen.
ich denke,goethe hielt geld-losigkeit
für ansteckender als lachen
und hielt sich von infizierten fern.
Die Folgen die durch den Wegfall des Bargeldes entstehen werden (irgendwie ein dummer Satz) erst dann erkennbar sein.
Wer sagt denn, daß ein heutiger Vorteil dann noch gegeben ist?
Welche neuen Probleme tauchen auf?
Tatsache ist, es gibt Gruppen die daran sehr gut verdienen werden und das wird nicht der Normalbürger sein.
Das wird allerdings an der Einführung nichts ändern. Die Hebel sind schon verteilt.
Goethe war Minister in Weimar und für diverse Gebiete zuständig.
Ja, es gibt etliche die am Buchgeld prächtig verdienen - und sie sitzen an den Machthebeln, stimmt.
Nur - aufgeben tut man einen Brief - und solange die Konsumenten die Macht über die Bezahlvielfalt und damit über das Geld haben - solange ist nichts entschieden: das wäre doch gelacht !!!
Die Servus-Doku war gut gemacht, da sind die wichtigen Aspekte genannt worden. Obwohl (vielleicht übersehen?), die Besonderheit und Bedeutung des gesetzlichen Zahlungsmittels nicht erwähnt wurde.
Die unrühmliche Rolle des IWF dabei ist auch gut sichtbar gemacht worden. Was die Kriminalität betrifft, die als Grund vom IWF (und von anderen Befürwortern der Bargeldabschaffung) genannt wird, ist eine ziemliche fadenscheinige Argumentation, denn die eigentliche Kriminalität läuft doch schon längst in ganz anderen Dimensionen über die bargeldlosen Transaktionen von Steueroasen, um nur einen Faktor zu nennen.
Kurt Pribil von der Nationalbank (neben ihren Erklärungen) bringt es auf den wesentlichen Punkt, indem er sagt: "Bargeld ist ein Stück geprägter Freiheit", dem kann ich mich nur anschließen! Seine Prognose ist denn auch eine positive.
Die Bäckerei neben der Uni kann ich wiederum gut verstehen, wie der Verantwortliche die Erleichterung (Zeitersparnis) für seine Mitarbeiter argumentiert (und zusätzlich noch der Wegfall von Kosten bei deren Hausbank). Hier ließe sich ein Kompromiss finden, wo die Anonymität bargeldloser Zahlungen einfach über Karten mit Guthabenaufladung ohne weitere Identifikationsmerkmale des Kunden abgewickelt werden könnte.
Ansonsten zeigen mir die zwei jungen Frauen an der Verkaufstheke (Studentinnen?), die da meinen, es läge wohl an den Generationsunterschieden, also dem Alter, ob bargeldlos gezahlt wird oder nicht, dass fehlendes Denken keine Altersfrage ist. Zumindest sollte den beiden klar sein, was augenscheinliche Bequemlichkeit für langfristige Folgen nach sich ziehen würde.
Ich war unmittelbar danach sauer, weil de wichtigste Part - dass Buchgeld ein "gesetzloses Geld" ist - ich anschaulich erklärte. Ja ,nicht nur das, der Produzent hat auch noch letzten Samstag sich das Bankwesengesetz (ich wies ihn darauf hin, dass in diesen 1200 Seiten die Begriffe - Buch- und Giralgeld und Buchgeldschöpfung -. nicht mal vorkommen, gekauft.
Bei meinem Interview blätterte ich darun herum, um eben festzustellen ... da findet sich keine gesetzliche Regelung?!
Ich kann nur vermuten, aber auch der Nationalbankmann war nicht eingeplant ... obwohl er eine rel. gute Stellungnahme abgab.
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Der Rest war für mich o.k., wobei eben die Technik- eben wegen der Jugend - im Vordergrund stand.
Egal - in Summe ist es ein Stück Aufklärung - Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut...
Sollte man tatsächlich annehmen müssen, dass ganz elementare Begriffe (Zusammenhänge) wie gesetzliches Zahlungsmittel, Unterschiede zum Buchgeld, Zentralbankgeld, Geldschöpfung der Banken, Zinsproblematik und die damit "eingebaute" Krise der Finanzmärkte nicht im Allgemeinwissen vorhanden ist, noch nicht einmal in gehobeneren Bildungsniveaus?
Die Macher solcher Sendungen sollten sich zumindest die Zeit nehmen, sich auf den Stand zu bringen. Und dazu gehört dann auch, unterschiedliche Standpunkte wohl begründet zuzulassen. Dazu böte sich dann nach einer solchen Sendung eine Diskussionsrunde an.
Der Konsument hat zwar theoretisch die Macht, aber man bräuchte nur eine "Verwaltungsgebühr" bei Bargeldzahlung einführen und schon sieht alles wieder anders aus.
Es hieß einmal, natürlich können sie in Zukunft entscheiden ob sie Online-Banking machen wollen oder persönlich bei ihrer Bank vorbeischauen möchten.
Nun, man schließe einfach viele Filialen und schon hat man das Ergebnis das schon vorher anvisiert wurde.
Nun - laut letzter Info war mein gesetzlicher Teil vorgesehen, wurde aber als zu "kompliziert" vonseiten der Produktionsleitung empfunden ... ;)
Aber - vielleicht gibts bald ein Encore: der ORF hat beim Regisseur angefragt, ob man eine ähnliche Sendung machen könne.
Schaun mer mal.
Dier Verwaltungsgebühr für Barzahlungen gibts schobn lange - bei Bareinzahlungen auf fremde Konten und Überweisungen. Derzeit um die 6,- Euro, nicht so wenig, womit man die Kunden zur bargeldlosen Überweisung zwingen will. Die Politiker ... haben keine Ahnung, wie unser Geldsystem funktioniert.
Es gibt kaum noch Banken die Bargeld zur Überweisung annehmen. Die Postbank verlangt 15€.
Die "Verwaltungsgebühr" meinte ich in Bezug auf Barzahlung beim Erwerb von Waren oder Dienstleistungen.
Interessant wie man dann einem Kind von 7 Jahren sein Taschengeld gibt. Holt es dann sein Lesegerät oder per Handy?
Wie erklärt man daß Geld/Wert nur eine Zahl ist und man mit "Zahlen" bezahlt.
"Wieso gibst du keine höhere Zahl ein, du kannst doch eintippen was du willst", sagt das Kind.
Wird wohl ähnlich schwer wie einem Kind einen PC oder das Internet zu erklären.
Aber viell. kommen die Kinder schon mit Chip unter der Haut aus dem Kreissaal um Geldgeschenke bzw. Zahlen entgegenzunehmen.
Bargeld hat einen Wert, wenn auch nur virtuell. Aber es ist "begreifbar" und ein Mensch braucht etwas zum begreifen.