Sekt für alle!

Schöne Videos Die türkische Künstlerin Şükran Moral arbeitet in ihren Performances mit den Privilegien der Männer. Mit Provokation hat das aber wenig zu tun
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2014

Seit den Polizeieinsätzen der Erdoğan-Regierung gegen die sogenannten Gezi-Proteste im vergangenen Jahr hat Kunst aus der Türkei ein Problem. Man erwartet nun geradezu, dass sie politisch ist. Besonders stark hat sich das bei der Istanbul Biennale im darauffolgenden Herbst gezeigt, die irgendwie politisch war und am Ende weder als Statement noch künstlerisch überzeugte. Anders gesagt: Wenn gesellschaftliche Freiheiten eingeschränkt werden, leidet auch die Autonomie der Kunst gegenüber den realpolitischen Geschehnissen. Der Jubel, dass sie dann endlich politisch wird, ist Unsinn. Der Druck, sich verhalten zu müssen, zeitigt selten große Werke. Etwas von diesem Dilemma steckt auch in der Retrospektive der türkischen Künstlerin Ş