Tathandlung

VISIONÄR ODER OBSKURANT? Pawel Florenskijs Wege in die Moderne
Exklusiv für Abonnent:innen

Hätte Lenin, statt Hegel zu studieren, vielleicht besser Pawel Florenskij lesen sollen? Möglicherweise hätte er dort eher eine der Realität weit angemessenere Theorie des "Bruches" für sein Revolutionsmodell finden können. Welche Brisanz allerdings Florenskijs Logik der Diskontinuität zehn Jahre nach einer friedlichen Wende hat, die als "Revolution" in den Geschichtsbüchern annonciert, blieb auch auf der internationalen Tagung "Pavel Florenskij, Tradition und Moderne", die Philosophen und Slawisten der Potsdamer Universität kürzlich veranstalteten, im Dunkel.

Als Märtyrer und russisches Universalgenie gefeiert, scharte sich um Florenskij von jeher nur eine kleine Gemeinde. Zum einen, weil sein umfangreiches Werk bis zur Perestrojka kaum