Grüezi Uli Hoeness!

Steuerhinterziehung Die öffentliche mediale Hinrichtung eines jeden Menschen ist abstossend!

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Wenn sich ein Staat mitsamt seiner Politikerkaste als Räuber, Diebe und Wegelagerer an seinen Bürgern so schamlos vergreift, wie dies in der Bundesrepublik Deutschland der Fall ist, so hat das Volk drei Möglichkeiten, von seinem legitimen Recht auf Notwehr Gebrauch zu machen. Entweder es tritt in den Streik, es stimmt mit den Füßen ab und verlässt das Land oder es parkt wenigstens sein Geld im Ausland. Der Staat nimmt jedem Bürger von jedem verdienten Euro 79,2 Prozent weg. Das setzt sich aus den Steuern aus Arbeit, also Lohnsteuer, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und allen Verbrauchsteuern, wie der Mineralölsteuer, der Umsatzsteuer, der Tabaksteuer, Sektsteuer usw. usw. usw. zusammen.


Nehmen wir das Beispiel eines Niedrigverdieners, verheiratet, ein Kind, mit einem Bruttolohn von 1500 Euro, woraus sich ein Nettolohn von 1339 Euro ergibt. Arbeitet er nicht, sondern bezieht er Sozialhilfe, dann beträgt diese 1318 Euro. Wo ist also der Anreiz, sich um eine Arbeit zu bemühen? Die Steuer- und Abgabenbelastung eines Singles beträgt ohne Verbrauchssteuern in Deutschland 51,3 Prozent, in der Schweiz lediglich 29,6 Prozent. Bei einem Alleinverdiener, verheiratet, zwei Kinder, beträgt die Steuer- und Abgabenlast in Deutschland 32,5 Prozent, in der Schweiz lediglich 18,1 Prozent. Oder nehmen wir das Beispiel einer Ehefrau, die als Halbtagsbeschäftigte arbeiten gehen will, um sich etwas dazu zu verdienen. Sie erhält einen Bruttolohn von 1250 Euro, wovon 263 Euro Sozialbeiträge, 564 Euro Einkommensteuer, 31 Euro Solidaritätszuschlag und 51 Euro Kirchensteuer abgezogen werden. Es bleiben ihr also netto 341 Euro aus ihrer beruflichen Tätigkeit. Ergebnis dieses Wahnsinns ist, dass diese Menschen Steuern hinterziehen und dem Staat dadurch Milliarden an Steuern und Sozialabgaben entgehen. Die einzige Branche, die in Deutschland boomt, ist die legale und illegale Steuerhinterziehung. Sie macht inzwischen gigantische 370 Milliarden Euro aus. Doch es lohnt sich oft gar nicht, Steuern zu hinterziehen. Eine Gewinnmaximierung erlaubt der Staat hauptsächlich den Konzernen, durch ein Steuergesetz mit sovielen legalen Schlupflöchern wie ein Scheizer Käse. Der halbstaatliche VW – Konzern hat seinen zu versteuerden Gewinn von 38 Milliarden Euro mit Hilfe des deutschen Steuerrechtes völlig legal auf 17 Milliarden Euro gesenkt. Wie das geht? Sehr einfach: VW und andere Konzerne gründen Offshore – Gesellschaften in Steueroasen und führen dorthin steuerschmälernde Lizenzgebühren ab, anstatt mit den Gewinnen in Arbeitsplätze zu investieren.


Niemand wundert es noch, dass Deutschland nun eine der schwächsten Beschäftigungsbilanzen der industrialisierten Welt aufweist. In anderen Ländern sind in den vergangenen Jahren über zehn Millionen Jobs geschaffen worden, in Deutschland stagniert die Beschäftigung. Nur 65 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung sind derzeit erwerbstätig. Dies ist die traurige Realität des deutschen Arbeitnehmers. Dem mittelständischen Arbeitgeber geht es nicht viel besser. Er wird durch eine Flut von Gesetzen und Vorschriften vom Staat derart schikaniert, dass er heute fast 50 Prozent seiner Arbeitskraft einsetzen muss, um die Flut von Gesetzen, Verordnungen, Statistiken, Erhebungen und Vorschriften des Staates zu beachten. Circa 70 Prozent aller weltweiten Steuergesetze, Erlasse zu Steuergesetzen und deren Ausführungsverordnungen wurden nur in Deutschland erlassen. „Es gab genau drei Deutsche, die dieses Steuerchaos je verstanden haben: Der eine ist gestorben, der Zweite ist verrückt geworden und der Dritte hat alles vergessen!“ (Zitat: Peer Steinbrück). Stirbt der Unternehmer dann eines Tages, dann greift der Staat nochmal kräftig in seine Kasse, um die Erbschaftssteuer zu kassieren. Das ist reiner Diebstahl, denn dieses Geld wurde von dem Verblichenen im Laufe seines langen Lebens schon jahrzehntelang immer und immer wieder versteuert.


Also taugt die Neiddebatte um die Steuerhinterzieher überhaupt nichts. Es ist einzig und alleine die Schuld der Verantwortlichen der Bundesrepublik Deutschland, wenn sich Konzerne, Unternehmer, Sportler und Arbeitnehmer in Deutschland mit ihrem Geld vom Acker machen. Dies ist ihr gutes Recht! Es ist ein Akt der Notwehr gegen einen räuberischen Staat, der jede Kontrolle über seine Einnahmen- und Ausgabenpolitik verloren hat. Seit 1969 hat der Staat es nicht mehr geschafft, einen ausgeglichenen Haushalt zu erwirtschaften, oder gar seine Billionenschulden zurück zu bezahlen und dies trotz sprudelnder Steuereinnahmen. Dies macht ihn zum leicht erpressbaren Opfer der Banken, wie man täglich besichtigen kann. Doch wie geht der Staat mit den Steuern der Bürger um? Laut Bundesrechnungshof verschwenden die Behörden jährlich cirka 60 Milliarden Euro völlig sinn – und folgenlos! Er führt teure Kriege in aller Welt gegen den Willen der eigenen Bevölkerung. Er unterhält 16 Bundesländer mit völlig unnötigen Parlamenten und einem Rattenschwanz von Behörden, von denen 13 nicht ohne Bundeshilfen existieren können. Er unterhält zwei Hauptstädte (Bonn und Berlin) mit einer Flut von Beamten und horrenden Kosten. Er wirft den plärrenden Lobbyisten jahrlich 170 Milliarden Euro Subventionen in den gierigen Rachen usw. usw. !


Uli Hoeness und auf die anderen Millionäre, die mit einer beispiellosen Neid – und Hass – Debatte medial hingerichtet werden, haben wahrscheinlich den Hals nicht vollgekriegt, insofern taugen sie nicht als leuchtendes Vorbild für eine steuerliche Notwehrhandlung.

Der berühmte Schweizer Mundart-Musiker Polo Hofer hatte in den siebziger Jahren mit seiner Band Rumpelstilz den Nagel auf den Kopf getroffen, als er mit Kiosk den Hit des Jahres komponierte:


Är sammli för ne guete Zwäck, seit dä Fretz, wo da for mer steit,
Derbi mues i sälber sammle, we das so wiiter geit.
Si wei alli öppis vo mer, z’Militär u z’Stürbüro,
Obschon si erscht grad chörzli hei min Zahltag öbercho.

Ben i gottfredstotz e Kiosk, oder ben i öppe ne Bank,
Oder gsehn i us wienes Hotel, oder wie ne Kasseschrank?



Rainer Kahni dit Monsieur Rainer






Aus meinem BLOG Monsieur Rainer

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Geschrieben von

Rainer Kahni

Rainer Kahni besser bekannt unter dem Namen Monsieur Rainer ist Journalist und Buchautor. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières.

Rainer Kahni

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