Ein Schutzwall aus Leichen

Korea Das Massaker von No Gun Ri während des Bürgerkrieges von 1950 bis 1953 wurde jahrzehntelang der Armee aus dem Norden angelastet - zu Unrecht
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Im Juli 1950, während der ersten Kriegstage, evakuieren die Amerikaner oft ganze Dörfer im Süden Koreas. So auch die Bewohner der Gemeinde No Gun Ri, südlich der Stadt Taejon. Der Ort galt im Zweiten Weltkrieg als eine Bastion des antijapanischen Widerstandes, so dass es nicht weiter überraschte, als im August 1945, unmittelbar nach der Kapitulation Japans, in No Gun Ri ein Yongdong-Volkskomitee entstanden ist, das in der bäuerlichen Bevölkerung viel Rückhalt genießt - und ein Grund für das rigide Vorgehen der US-Armee fünf Jahre später sein wird.

Mit bloßen Händen

Der amerikanische Historiker und Korea-Experte Bruce Cumings verweist auf ein an Generalmajor Clark Ruffner adressiertes geheimes Nachrichtenmemo der US-Armee s