"Trost spenden" im Dienste des Tenno

Das Leben der Hwang Kum-Ju Die 83-jährige Koreanerin war als junge Frau Zwangsprostituierte der japanischen Armee. Bis heute wartet sie vergeblich auf ein Schuldeingeständnis aus Tokio
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Zu den "Altlasten" des japanischen Militarismus in Ost- und Südostasien zählen schätzungsweise 200.000 Mädchen und Frauen aus Korea, China, den Philippinen, Indonesien, Osttimor und Burma, die von den Truppen der Kaiserlich-Japanischen Armee zwischen 1932 und 1945 in Soldatenbordelle verschleppt und dort missbraucht wurden. Die meisten dieser Sklavinnen waren Koreanerinnen - "comfort women", wie sie im Englischen genannt wurden, oder "jungshindae", was auf Koreanisch so viel heißt wie "den Körper freiwillig für die Arbeit einsetzen".

Seit dem 8. Januar 1992 stehen Koreanerinnen jeden Mittwoch vor dem Gebäude der japanischen Botschaft in Seoul. Immer zur Mittagszeit - bei klirrender Kälte oder sengender Hitze. Sie hocken auf Plastikstühlen u