Hasch mich, ich bin der Weltgeist!

Blutsturz-Prosa In "Krieg und Frieden" hat Jonathan Schell die Friedenstauben der achtziger Jahre wieder ausgemottet
Exklusiv für Abonnent:innen

Geschichte wiederholt sich nicht, sie lässt sich nur sampeln. Das gilt nicht nur für die Mode, die mit trendigen Turnschuhen und knalligen Karottenjeans erst jüngst noch einmal auf den langen Marsch durch die achtziger Jahre geschickt wurde. Auch auf dem Literaturmarkt kommt es immer wieder zu unzeitgemäßen Erscheinungen. Das neue Buch von Jonathan Schell ist so ein merkwürdiger Wiedergänger.

Schon der Titel, Die Politik des Friedens, erinnert dabei an all die liebgewonnenen Publikationen, die man aus Zeiten des Nato-Doppelbeschlusses von Umzug zu Umzug mitschleppt. Schließlich weiß man nie, wofür man sie noch einmal gebrauchen kann: die gesammelten Werke von Robert Jungk, die kuschelwarmen Friedensklassiker von Franz Alt oder die mahnenden