Wirtschaftshistorikerin Andrea Komlosy über Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft

Interview Die Wiener Wirtschaftshistorikerin Andrea Komlosy analysiert in ihrem Buch die kybernetische Zukunft der Menschheit. Sie warnt vor noch mehr unbezahlter Arbeit und Kontrolle durch den damit verbundenen Datenkapitalismus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2023
Wie wohne ich? Wie bewege ich mich? Wie baue ich eine Stadt? Das wird alles „smart“
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Foto: Pasieka/Getty Images; Promedia Verlag (unten)

Wir befinden uns im Übergang vom industriellen zum „kybernetischen“ Zeitalter, sagt die Wiener Wirtschaftshistorikerin Andrea Komlosy. Dem Menschen wird in diesem Zeitalter durch die zunehmende Selbststeuerung von Maschinen ein völlig anderer Platz im Produktionsprozess zugewiesen. Digitalisierung und Robotik bilden dabei die Schnittstellen, Pharma, Bio- und Nanotechnologie stellen die Leitbranchen des Übergangs dar.

Die Corona-Pandemie sieht Komlosy als ein beschleunigendes Moment in dieser Entwicklung, weil sie Menschen zur Nutzung neuer digitaler Dienstleistungen gezwungen hat. Sie warnt: Der Datenkapitalismus verlagert noch mehr unbezahlte Arbeit ins Privatleben. Zeitenwende. Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft lautet der Titel ihres neuen Buches (P