Dirk Oschmann weiterdenken: Was der Westen jetzt lernen muss

Debatte Der Leipziger Autor Dirk Oschmann hat mit seinem Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ die Diagnose gestellt. Zeit für die Behandlung! Der Westen muss noch lernen, wie man richtig über den Osten spricht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2023
Sehen sie so aus, die Menschen im Osten?
Sehen sie so aus, die Menschen im Osten?

Illustration: Johanna Goldmann für der Freitag, Material: Unsplash, dpa, Laif, Imago

Hinter Kassel beginnt die „Walachei“ und bei Magdeburg „Asien“, wusste der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer. Das SED-Regime habe die Menschen „verzwergt“ und „verhunzt“, so der Publizist Arnulf Baring 1991 (der später das Große Bundesverdienstkreuz erhielt); ganze Landstriche hätten keinen Respekt vor anderen Menschen gelernt, erklärte Armin Laschet 2016 und also fünf Jahre vor seinem Versuch, Kanzler zu werden. Nur drei von vielen Beispielen für das Reden des „Westens“ über den „Osten“, die Dirk Oschmann in seiner fulminanten Abrechnung versammelt.

Er zitterte am ganzen Körper und konnte nachts nicht schlafen, während er schrieb, berichtete Oschmann nach Erscheinen des Bu